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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Kopf des Mannes zurückzuzerren, sondern um ihn festzuhalten. Er stieß seinen Daumen tief in die Augenhöhle des Mannes, bog ihn am Knöchel ab. Der Mann kreischte schrill und schmerzverzerrt. Dawson stieß ihn von sich, und der Mann ging stolpernd in die Knie, die Hände auf sein zerstörtes Auge und die zerschmetterte Nase gepresst.
    Der Messermann und Dawsons Retter umkreisten sich. Die Arme des Retters waren ausgebreitet und waffenlos. Ein Schnitt auf seinem linken Arm blutete und sprenkelte das weiße Eis und das schwarzen Pflaster mit scharlachroten Tropfen. Eine Menschenmenge lief auf der Straße zusammen. Männer, Frauen, Kinder mit aufgerissenen Augen, die die Gewalt hungrig aufsogen, ohne einzuschreiten. Dawson gab dem wimmernden Knüppelmann einen Tritt, der ihn auf den Bürgersteig beförderte, und zog ihm den Riemen mit dem Knüppel ab, der um sein Handgelenk lag. Der Blick, den ihm der Messermann zuwarf, war voller Panik, und Dawson zog den verstärkten Knüppel pfeifend durch die Luft, um seine Handhabung und sein Gewicht zu prüfen.
    Der Messermann floh, und seine dunklen Stiefel warfen Schneefetzen hinter ihm auf, als er davonstürmte. Die Menge trat auseinander, ließ den Schläger fliehen, anstatt das Risiko auf sich zu nehmen, sich einen Hieb seiner kleinen Klinge einzufangen. Bauern, Gemeine und Leibeigene, die Platz für einen der ihren machten. Dawson wollte sich ein wenig darüber empören, dass die einfachen Bürger von Camnipol diesem Mann tatsächlich die Flucht gestatteten, aber er tat es nicht. Feigheit und die Schutzsuche in der Herde lagen im Wesen der Niedriggeborenen. Er konnte genauso gut Schafen vorwerfen, dass sie blökten.
    Der erste Attentäter, der gefallen war, lag vollkommen reglos da, und das Blut um ihn herum dampfte. Der zweite Knüppelmann wurde ebenfalls stiller, glitt in den Zustand des Schocks. Dawsons Retter war in die Hocke gegangen, um seinen verletzten Arm zu betrachten. Er war jung, hatte breite Arme und Schultern und grobes, mit dem Messer gestutztes Haar. Die Form seines Gesichts wirkte vertraut.
    »Es scheint, als würde ich Euch Dank schulden«, sagte Dawson. Zu seiner Überraschung war er außer Atem.
    Der Neue schüttelte den Kopf. »Ich hätte früher kommen sollen, mein Lord«, sagte der junge Mann. »Ich bin zu weit zurückgefallen.«
    »Zu weit zurück?«, sagte Dawson. »Ihr habt mich verfolgt?«
    Der Mann nickte und wollte ihm nicht in die Augen schauen.
    »Weshalb das?«, fragte Dawson.
    »Eure edle Gemahlin, mein Lord«, sagte der Mann. »Sie hat mich in ihren Dienst genommen, nachdem Ihr mich hinausgeworfen habt. Sie hat mir den Auftrag gegeben, für Eure Sicherheit zu sorgen. Ich fürchte, ich habe schlechte Arbeit geleistet.«
    Natürlich. Der Jäger aus der Küche, der ihm das in Hundeblut und Ehrverlust getränkte Hornstück zurückgegeben hatte. Vincen Coe war sein Name gewesen. Er hatte Clara nicht danach gefragt, was sie getan hatte, als sie sich um den Jungen gekümmert hatte, aber natürlich hatte sie ihn nach den deutlichen Worten ihres Mannes nicht einfach wieder einstellen können. Und es war natürlich unter seiner Würde zuzugeben, dass er den Jungen ungerecht behandelt hatte.
    »Ihr irrt Euch«, sagte Dawson.
    »Mein Lord?«
    »Ich habe Euch noch nie gesehen, und ich hätte einen Mann von Eurem Mut und Talent niemals aus meinen Diensten entlassen.«
    »Ja … ich meine, nein, mein Lord.«
    »Das also ist geregelt. Kommt mit mir, wir werden uns etwas auf diese kleinen Kratzer schmieren lassen.«
    Coe erhob sich. »Mein Schwert, mein Lord?«
    »Ja. Das brauchen wir vielleicht«, sagte Dawson und zeigte dorthin, wo es lag, mit Blut, Schnee und Dreck beschmiert. »Es sieht aus, als würde ich genau den richtigen Männern Angst einjagen.«

Marcus
    Feuer und Blut. Merian schrie vor Schmerz, Angst und Empörung, wie nur ein Kind alles drei zugleich ausdrücken konnte. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet, ihre Arme streckten sich nach ihm. Marcus kämpfte gegen seine Lähmung, zwang seine Arme, nach ihr zu greifen, und durch die Bewegung weckte er sich auf.
    Die Schreie der Toten hingen in der kalten Luft, als er sich erhob, während sein Halbtraum ihn nach wie vor erwarten ließ, die Weizenfelder und hohen, stattlichen Windmühlen von Ellis zu sehen. Stattdessen dehnte sich der weite, sternenübersäte Himmel von Birancour über ihm aus und hinter ihm im Osten befanden sich die dunkel aufragenden Berge. Der Brandgeruch aus seiner Erinnerung

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