Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
Vom Netzwerk:
können. In den Bewegungen und im Stil der Männer lag keine Schönheit, kein Gefühl der Ehre. Nicht einmal die Zierde einer richtigen Ausbildung. Der Messerkämpfer hielt die Klinge wie ein Metzger, und seine Begleiter mit ihren Knüppeln schlossen Dawson ein, als würde er sich umdrehen und fliehen wollen, quiekend wie eine erschreckte Sau. Dawson richtete sich zu seiner vollen Größe auf, drückte die Finger an den zerfetzten Mantel. Die Handschuhe waren danach mit Blut verschmiert.
    »Ihr habt gerade Euren letzten Fehler gemacht«, sagte Dawson. »Ihr habt keine Ahnung, mit wem Ihr es zu tun habt.«
    Der Messermann lachte. »Ich glaube, doch, mein Lord«, sagte er und stach erneut zu. Die Klinge hätte sich tief in Dawsons Bauch gebohrt, wenn nicht Jahrzehnte der Übung ihn zurück und zur Seite hätten zucken lassen. Der linke Mann schwang seinen Knüppel mit voller Wucht und erwischte ihn an der Schulter. Als Dawson auf die Knie sank, kam ihm zum ersten Mal der Gedanke, dass dies nicht einfach nur Grobiane von der Straße waren, die auf ein paar Münzen aus waren. Es war eine Falle, und sie war für ihn bestimmt.
    Der Mann zu seiner Rechten tänzelte auf den Fußballen immer wieder vor und zurück, die Waffe hoch erhoben und bereit, sie mit einem schädelzerschmetternden Schlag nach unten zu schwingen. Dawson hob den Arm, und der Angreifer verschwand mit einem Grunzen. Die Attentäter wandten sich um. Ein neuer Mann in der grauen Wollkleidung eines Jägers rollte sich über die Pflastersteine, vom Knüppelschwinger in einer brutalen Umarmung umschlungen. Als sie voneinander loskamen, sprang der Neue auf. Seine Kleider waren rot von Blut, genauso das Kurzschwert in seiner Hand. Der Schläger stand nicht mehr auf.
    »Lord Kalliam«, rief der Neue und warf ihm sein Schwert zu. Dawson sah es in einem Bogen aus Blut und Stahl durch die Luft fliegen. Die Zeit schien sich zu verlangsamen. Der Griff war aus dunklem Leder und stark abgenutzt. Die Klinge selbst hatte eine Blutrinne, die in der Mitte nach unten lief. Dawson streckte sich, schnappte sich das Schwert aus der Luft. Der zweite Knüppelträger ließ seine Waffe auf ihn niedersausen, und Dawson parierte den Angriff, nach wie vor auf den Knien.
    Der gefallene Angreifer stöhnte, stützte sich mit einer Hand auf und rutschte zurück in den größer werdenden roten See.
    Dawson stand auf. Die beiden Attentäter warfen sich einen Blick zu, und Dawson erkannte ihre Angst. Ja, er war verletzt und sein Retter war nun unbewaffnet. Ja, sie waren sich zahlenmäßig ebenbürtig. Und dennoch, dass sie so plötzlich nicht mehr drei Männer und ein Opfer, sondern eine beinahe ausgeglichene Auseinandersetzung vor sich hatten, erschütterte ihre Zuversicht. Der Knüppelmann ging einen Schritt zurück, halb abgewandt, als würde er fliehen wollen. Dawson spürte, wie sich seine Lippen verzogen. Diese Männer waren Feiglinge.
    Mit seinem geliehenen Schwert führte er einen schnellen, tiefen und harten Hieb. Der Mann tänzelte zurück, parierte ungelenk. Rechts von Dawson brüllte der Messermann und sprang auf Dawsons unbewaffneten Verbündeten zu. Der Schmerz in Dawsons Wunden ließ nach, und die Kälte seines eigenen Blutes, das ihm auf der Brust gefror, ließ ein wildes Grinsen auf seine Lippen treten. Der Knüppelmann fiel einen Schritt zurück, und Dawson bedrängte ihn weiter, die Knie gebeugt, den Schwerpunkt weit unten, sein Körper vollkommen im Gleichgewicht. Als der verstärkte Knüppel erneut geschwungen wurde, stieß Dawson in seine Reichweite vor, fing den Schlag an den Rippen ab, und stach gleichzeitig mit der Klinge zu. Der Knüppelmann stieß ein Ächzen aus. Unter seinem Überwurf war eine Rüstung. Der Attentäter war nicht tot, aber er wankte nun. Dawson wandte sich um, trat mit dem Absatz hart auf den Rist des Mannes und trieb ihm den Griff seines Schwertes mit einem kurzen, harten Stoß ins Gesicht. Das unverkennbare Knirschen von brechenden Knorpeln übertrug sich auf Dawsons Handgelenk.
    Der Attentäter krümmte den Rücken und stürzte sich auf ihn, um zu versuchen, ihn mit schierer Kraft umzuwerfen. Dawson schlitterte zurück, seine Stiefel fanden auf der vereisten Straße wenig Halt. Der Schläger wog mehr als er, und er zählte darauf, dass ihn diese Tatsache bei dem Handgemenge retten würde. Er hatte Dawsons Charakter falsch eingeschätzt.
    Dawson ließ das Schwert fallen und packte das dunkle Haar des Schlägers mit der Linken – nicht um den

Weitere Kostenlose Bücher