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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Stirn. Und dann auf die Lippen. Und dann drückte sie ihn zurück aufs Bett, und sie vergaßen gemeinsam für eine Weile die Welt.
    Das letzte Mal, als Dawson in die Dunkelheit der Ruinen unter Camnipol hinabgestiegen war – die verlassenen Bogengänge und Hallen, die dunkler als die Mitternacht waren –, hatte ihn der Jäger Vincen Coe begleitet. Als er jetzt allein hinabging, stellte er fest, dass er die Begleitung des jungen Mannes vermisste. Er war ein ruhiger Mann gewesen, aber treu ergeben und wild. Er verstand nicht, weshalb ihn Clara auf einmal nicht mehr hatte leiden können. Vielleicht hatten die beiden im Winter, wenn er nach Osterlingbrachen zurückkehrte, die Gelegenheit, den Bruch zu überwinden, der sie entzweite.
    Vor seinem Laternenlicht huschten Ratten davon, die mit scharfen Klauen alten Staub aufwirbelten. Einst war all das die Stadt gewesen. Diese Steine hatten das Tageslicht gesehen und die Stimmen der Straßenverkäufer gehört. Der Schutt, um den Dawson sich einen Weg suchte, war einst eine hohe Säule gewesen, die einen inzwischen längst vergessenen Sieg feierte. Je tiefer er hinabstieg, desto weniger Pfaden konnte man folgen. Dennoch war er ziemlich sicher, dass er den Weg kannte.
    Der erste Lichtschimmer weit vorn erfüllte ihn sowohl mit Hoffnung als auch mit Furcht. Hoffnung, weil er den Treffpunkt gefunden hatte, den er suchte. Furcht aus demselben Grund.
    Vier Männer saßen um eine herabgefallene Granitplatte. Sir Alan Klin, aber auch Estin Cersillian, Odderd Mastellin und Mirkus Shoat. Ein Ritter und drei Grafen, die sich in die Dunkelheit drückten. Er fragte sich, ob Shoat, Cersillian und Mastellin von Anfang an an Klins Verschwörung beteiligt gewesen waren. Maas hatte vielleicht noch weitere Verbündete gehabt, die Dawson nie aufgespürt hatte. Er setzte sich auf einen Steinbrocken und betrachtete die Männer, die Asterilreich gegen Simeon aufgebracht hatten. Vor einem Jahr waren sie auf der gegnerischen Seite gewesen. Nun hatte sie das Schicksal vereint.
    »Ich freue mich, dass Ihr so viele ähnlich gesinnte Freunde versammeln konntet«, sagte Dawson.
    »Das hat geholfen, mein Lord«, erwiderte Klin und schob den Hinrichtungsbefehl über die Platte zu ihm herüber. »Einige bei Hofe sind immer noch eng mit ihren Familien jenseits der Grenze verbunden.«
    Dawson nahm das Blatt an sich und faltete es zusammen, um es in seine Börse zu stecken.
    »Was werdet Ihr tun?«, fragte Shoat, seine Stimme hoch und belegt.
    »Was getan werden muss«, sagte eine Stimme aus den Schatten. Dawson erhob sich, als Lord Bannien, der Herzog von Estinfurt, ins Licht trat. Sein Gesicht war ruhig und ausgeglichen, sandfarbenes Haar über schwarzen Augen. »Ich habe Eure Briefe empfangen, Kalliam. Und ich habe mit meinem Sohn gesprochen. Ich sehe mich zu denselben Schlüssen gezwungen. Antea ist von fremden Zauberern übernommen worden.«
    »Dann hat Euer Sohn es Euch erzählt«, sagte Dawson. »Was an der Brücke geschehen ist.«
    »Das hat er«, erwiderte Lord Bannien. »Und ich bin bei Euch. Aber wir müssen schnell handeln. Wenn das hier nach außen dringt, kostet es uns alle das Leben.«
    »Wie viele Männer könnt Ihr beisteuern?«, fragte Dawson.
    »Zwanzig, denen ich bei der Unternehmung selbst völlig vertraue. Hundert, sobald die Würfel gefallen sind.«
    Shoat versprach sieben, Cersillian und Mastellin jeder zehn und im Anschluss sämtliche Streitkräfte ihrer Häuser, was weitere siebzig Männer bedeutete.
    »Ich kann Euch für den ersten Angriff zwölf geben«, sagte Klin. »Mich eingeschlossen. Aber nur, wenn wir darin übereinstimmen, dass Palliako stirbt.«
    Dawson blickte sich in der Ruine um und nickte. »In drei Tagen wird Palliako in meinem Namen ein Fest abhalten«, verkündete er. »Um die Eroberung von Asterilreich zu feiern. Ich weiß es nicht, aber ich habe den Verdacht, dass er dabei König Lechan hinrichten will. Die Männer können sich in meinem Haus versammeln. Wenn sie in meiner Uniform erscheinen und als meine Ehrengarde vorgestellt werden, können sie während des großen Festmahls in die Halle kommen. Wir erledigen Palliako dort, wo er sitzt.«
    »Ich will keinen Bürgerkrieg beginnen«, sagte Mastellin.
    »Werden wir nicht«, erwiderte Dawson. »Sobald es getan ist, werden wir uns alle an Prinz Aster ausliefern. Wir dürfen keinerlei Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir es im Dienste der Krone getan haben.«
    »Dadurch verlässt man sich stark auf das Urteil

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