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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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auf die Hilfe von Basrahips Priestern zurückgegriffen habt. An der Brücke waren sie doch ganz nützlich, oder nicht?«
    »Ich war nicht der Ansicht, dass ihre Hilfe in Kaltfel nötig war«, sagte Dawson. »Und ich dachte, es wäre besser für die Moral, wenn kein Zweifel daran besteht, dass der Sieg ein Sieg Anteas ist.«
    »Oh, das ist albern«, klärte ihn Geder auf und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Jeder weiß, dass sie auf unserer Seite stehen. Ich meine, sie haben das Selbstvertrauen des Feindes doch nicht erschüttert, weil sie eine Privatfehde mit ihm haben.«
    »Das glaube ich auch nicht«, sagte Dawson, der an sich halten musste, um den Priester nicht zornig anzustarren. »Aber um der Form willen zumindest.«
    »Und sobald all das vorbei ist, möchte ich mit Euch darüber sprechen, wie man den Übergang in Asterilreich gestaltet. Ich habe die Geschichtsbücher gelesen, und ich finde kein einziges gutes Modell dafür. Ich meine, ich weiß, dass es hilft, dass wir beide einst unter einem Hochkönig vereint waren.« Geder seufzte. »Ich wünschte, meine Befehle wären einen Tag früher bei Euch eingetroffen. Dann wäre das alles so viel einfacher gewesen. Ich meine, wenn man im Krieg ist, ist mit dem Tod zu rechnen. Nun, da sie sich unterworfen haben, wird alles viel schwieriger.«
    »Man kann sie nicht alle abschlachten«, sagte Dawson.
    »Aber wir können sie auch nicht einfach leben lassen«, erwiderte Geder. »Es ist doch völlig sinnlos, nur einen halben Sieg zu haben. Wenn man seine Feinde nicht samt und sonders vernichtet, ist es dann nicht so, als würde man um einen weiteren Kampf betteln, später, wenn sie ihre Stärke wiedererlangt haben? Wenn man Frieden will – wahren Frieden –, muss man, denke ich, doch erobern, oder nicht?«
    »Wir brauchen Gerechtigkeit, keine niederträchtige Rache.« Dawsons Worte waren schärfer als beabsichtigt. »Vergebt mir, dass ich das ausspreche, mein Lord.«
    »Oh, nein. Bitte. Sagt, was Ihr denkt. Ihr seid einer der wenigen Männer in dieser Stadt, denen ich vertraue.«
    Dawson beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Wir sind Adlige, mein Lord«, sagte er und wählte seine Worte mit Bedacht. »Unsere Rolle in der Welt ist es, die Ordnung zu schützen und zu erhalten. In den Häusern von Asterilreich fließt anteanisches Blut, in vielen davon, aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, haben wir eine gemeinsame Geschichte. Auf das, was sie gegen uns unternommen haben, muss es eine Antwort geben, und diese Antwort muss unter Gleichberechtigten erfolgen.«
    »Oh, dem stimme ich vollständig zu«, sagte Geder mit einem hektischen Nicken, das bedeutete, dass er überhaupt nichts verstanden hatte. Der Priester hatte die Augen halb geschlossen, aber er schien ihm trotzdem aufmerksam zuzuhören. Dawsons Herz machte einen zornigen Satz.
    »Die Welt hat eine Ordnung«, fuhr er fort. »Meine Männer sind mir treu ergeben, und ich bin dem Thron treu ergeben, und der Thron ist der Ordnung der Welt treu ergeben. Wir sind, wer wir sind, Palliako, weil wir als etwas Besseres geboren wurden. Wenn ein niederer Mann mich verärgert, lasse ich ihn hinrichten. Wenn ein Mann von hoher Geburt, ein Mann mit Qualität, mich verärgert, dann gibt es den Duellplatz. Wenn ich mutwillig das Blut eines Adligen im Namen eines Schweinehirten vergieße, selbst wenn der Adlige aus einem anderen Königreich stammt und der Schweinehirte mein Vasall ist, wäre das eine Gräueltat.«
    »Lasst mich darüber nachdenken. Natürlich sind wir mehr oder weniger gleichgestellt, nicht wahr?«, sagte Geder. »Wir sind Adlige, sie sind Adlige. Und wir haben all das unternommen, weil sie sich gegen Aster verschworen haben, der das edelste Blut im ganzen Land hat. Wir haben es für ihn getan.«
    Wir haben es für Eure ausländischen Eiferer getan , dachte Dawson.
    »Ich nehme es an«, sagte er, und aus der Kehle des Priesters drang ein leises Geräusch, wie von einem Jungen, der ein merkwürdiges Tier entdeckt hat.
    »Ihr wirkt besorgt, Lord«, meinte der Priester, der sich vorbeugte. Sein Blick lag auf Dawson. »Gibt es noch etwas, das Euch beunruhigt?«
    Ihr seid ein Ziegenhirte, und Ihr habt kein Recht, mir Fragen zu stellen.
    »Nichts«, sagte Dawson, und der Priester lächelte.
    Clara wiederzusehen war, als würde man eine verbrannte Hand in kühles Wasser legen. Jeder andere, von den Dienern bis hin zu Jorey, war ein einziges Lachen, Freuen und Beglückwünschen. Dawson fühlte sich, als würde er in

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