Dollbohrer!
Literatur verliehen!«
Sein Glied schien nun den Himmel berühren zu wollen. Ja, jetzt stand es im wahrsten Sinne des Wortes fest … sobald er log, wuchs seine Männlichkeit ins Uferlose! Die staunende Dame hatte zwar das Prinzip, auf dem diese gewaltige Erektion basierte, keineswegs durchschaut, aber als die bedeutendste Pornofilmproduzentin Italiens hatte sie längst mehr als genug gesehen. Noch auf dem Fußballplatz nahm sie den Jungen unter Vertrag, um ihn dann sogleich nach Rom zu bringen. Dort gab man ihm schon bald den Künstlernamen »Pornochio« (was so viel hieß wie ›Dumm fickt gut, vor allem mit einem Riesenständer wie aus Eichenholz‹), und innerhalb nur kürzester Zeit log und vögelte er sich zu einem der bekanntesten und somit auch am besten verdienenden Pornofilmdarsteller aller Zeiten!
Da er dennoch eine treue und loyale Seele war, überwies er Monat für Monat einen großen Teil seiner Gagen an seinen geliebten Ziehvater G. E. Petto. Den man übrigens einige Jahre später wegen nachgewiesener Medikamentenexperimente am helllichten Tag in seiner Apotheke verhaftete …
Die Leiden des jungen Werthers
Dass Goethes berühmter Roman um die unerfüllte Liebe des jungen Romantikers Werther bis heute Millionen von Lesern begeistert hat, ist ein nicht zu beanstandender Fakt. Was aber bislang keiner wusste: Werther hieß ursprünglich nur fast so, und das mit dem »jung« hatte so auch nicht gestimmt …
»Der Uwe Seeler, das war noch ’n Kerl! Egal, wie oft sie den umgetreten haben, der ist immer wieder aufgestanden! Und dann hat er sein Tor gemacht! Mim Kopp!«
»Das stimmt, Hanna, das stimmt. Und weißt du noch, wie dem damals bei diesem Werbespot das Rasierwasser ausgegangen ist …«
»Ja, klar weiß ich das noch! ›Hattrick‹ hieß das!«
»Genau! Erst isser total ausgeflippt, dass man gedacht hat, er haut den klaane Spiegelschrank in seinem Bad zu Klumpe!«
»Von Allibert war der!«
»Genau! Aber dann hat er plötzlich seelenruhig einfach ’ne neue Flasche aus dem Spiegelschrank gezaubert!«
»Von Hattrick!«
»Genau! Andere wären in dieser Situation verzweifelt, aber nicht der Uwe!«
»Ja, Hanna, das stimmt. Der Uwe, das war schon einer …!«
»Wieso ›war‹? Der lebt ja noch!«
Warum hatten diese Frauen mit ihren fast neunzig Lenzen noch immer dermaßen laute und vor allem grelle Stimmen? Und weshalb mussten sie sich ausgerechnet jetzt unterhalten, da die eine ganz hinten am einen Ende des Speisesaals am Tisch saß, während die andere vorne vorm Buffet stand?
»Aber der Goebbels hatte auch was. Nicht politisch, da hab ich ihn nicht so gemocht. Aber so von der Ausstrahlung her.«
»Ich weiß ja nicht, Maria, da fand ich den Peter Frankenfeld doch deutlich attraktiver! So lustische Typen gibt’s ja heut gar nicht mehr im Fernsehen!«
»Stimmt, den und den Uwe Seeler, die hätten wir beide nicht von der Bettkante gestoßen! Da hätten wir den Goebbels gar nicht mehr gebraucht!«
»Höchstens zum Nachtisch!«
Die Lachsalven, die jetzt beide jeweils in Richtung der anderen losfeuerten, trafen sich exakt in der Mitte des Raumes. Genau dort schienen sie sich zu vereinen, um den Dezibelpegel ins Unerträgliche zu steigern. Aber so laut die beiden Mütterchen auch durch den Saal schrien und lachten, Werner bekam es gar nicht mit. Denn wie immer galt seine Aufmerksamkeit jemand anderem. Lotte! Wie jeden Mittag saß sie einsam und unnahbar an dem kleinen Einzeltisch direkt vor dem Fenster, beachtete weder ihn noch die anderen hier im Speisesaal der Seniorenresidenz, sondern starrte stattdessen wie immer hinaus auf die trostlose Herbstlandschaft.
»Sag mal, Hanna, kennst du eigentlich diesen David Becken?«
»Wen?«
»David Becken … den Fußballer!«
»Der heißt Beckham. Was ist mit dem?«
»Den würd ich auch ma verputze!«
»Dann ruf’en doch ma an! Und wenn er herkimmt, kann er de Uwe Seeler gleich mitbringe!«
Der Tischnachbar neben Werner hatte langsam genug vom Gekreische.
»Uwe Seeler! Jeden Tach Uwe Seeler! Ich kann’s nicht mehr hören! Und jetzt auch noch Peter Frankenfeld! Ich fass es net! Den kennt doch gar niemand mehr, mit seinen bescheuerten karierten Jackets und albernen Sketchen! Zum Glück war des noch zu Zeiten vom Schwarz-Weiß-Fernsehn, sonst hätt man dem seine blöde Fresse auch noch in Farbe gesehe!«
Missbilligend schüttelte er den Kopf. Und dass sie sogar den toten Goebbels offensichtlich jedem Mann hier im Saal vorgezogen hätten, war
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