Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
tausend Zeilen aufbrummen.
Betty flüsterte Alice alles zu, als Mademoiselle gerade etwas an die
Tafel schrieb. Weil sie aber merkte, daß die Arme ihr Flüstern nicht
verstand, kritzelte sie es auf ein Stück Papier.
“Du sollst für Mademoiselle einen Satz hundertmal aufschreiben.
Sag ja nicht mehr, daß du nichts verstehst, sonst mußt du es
tausendmal schreiben. Sie hat einen richtigen Tobsuchtsanfall!” Alice nickte. Und als Mademoiselle sie wieder fragte, ob sie
verstanden hätte, was sie sagte, antwortete sie höflich: “Jawohl,
Mademoiselle.”
Fräulein Pott kam zur nächsten Stunde. Mademoiselle hielt sie an
und beklagte sich mit funkelnden Augen: “Ach Mademoiselle Pott,
eines von Ihren Mädchen, Alice, ist schon wieder schwerhörig.
Traurig, nicht wahr? Solch junges, gesundes Mädchen!”
Mit diesem Abschiedsgruß verschwand Mademoiselle Rougier. Fräulein Pott sah Alice kühl an. “Ich hätte nicht gedacht, daß du so
dumm wärst, den gleichen Streich zweimal zu spielen, Alice”, sagte
sie.
Arme Alice! Sie hörte nicht, was Fräulein Pott sagte, sondern starrte
sie nur forschend an.
“Du kannst deinen Platz verlassen und vorkommen”, sagte Fräulein
Pott. “Jenny, tausche bitte mit Alice. Eure Schubladen könnt ihr
nachher auswechseln.”
Jenny stand auf, sehr angetan von dem Gedanken, daß, sie die
vordere Reihe verlassen durfte, die immer unter Fräulein Potts Augen
war, und auf einen der begehrten hinteren Plätze gehen sollte. Dort
konnte man leicht schwatzen, abschreiben und allerhand anstellen. Alice rührte sich nicht vom Fleck, weil sie ja nichts gehört hatte.
Plötzlich gab es ein merkwürdiges Summen in ihren Ohren. “Du mußt aufstehen, du Schaf!” flüsterte Betty laut. “Los – geh auf
Jennys Platz.”
Alice begriff, und sie ärgerte sich schrecklich. Was, sie sollte ihren
heißgeliebten Platz verlassen, den Platz neben Betty – und zur
vordersten Reihe gehen, unter das Adlerauge der Lehrerin? Jeder
wußte, daß die vorderste Reihe nichts zu lachen hatte.
“Ach, Fräulein Pott…” begann sie bestürzt. “Ehrlich – ich höre
tatsächlich schwer. Es kommt vom Tauchen.”
“Du hast schon einmal so getan, als wärst du schwerhörig”, sagte
Fräulein Pott ungerührt. “Woher soll ich wissen, wann du es wirklich
bist und wann nicht, Alice?”
“Diesmal stimmt es aber”, sagte Alice und wünschte, daß ihre
Ohren weniger dröhnten.
“Bitte, Fräulein Pott, lassen Sie mich hier sitzen bleiben.” “Also, Alice”, sagte Fräulein Pott laut und deutlich, “jetzt hör mal
zu und sage, ob du meiner Meinung bist oder nicht. Wenn du nicht
schwer hörst, sondern bloß einen Streich spielst, ist es am besten,
wenn ich dich hier unter meinen Augen habe. Hörst du aber
tatsächlich schwer, solltest du besser hier vom sitzen, wo du mich
verstehst. Was meinst du dazu?” Natürlich konnte Alice nicht anders
als zustimmen. Recht verdrießlich setzte sie sich auf Jennys Platz.
Sicherlich konnte sie dort viel besser hören.!
Dann geschah etwas Komisches. Erst machte es ,Plop!’ in ihrem
einen Ohr, dann in dem anderen. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Ohren
waren wieder in Ordnung! Sie konnte so gut hören wie früher. Sie war so froh darüber, daß sie der neben ihr sitzenden Marlies
zuflüsterte: “Meine Ohren sind wieder frei, ich kann hören I” Fräulein Pott hatte ein sehr feines Gehör. Sie drehte sich von der
Tafel um. “Willst du bitte wiederholen, was du eben gesagt hast,
Alice?”
“Ich sagte: Meine Ohren sind wieder frei, ich kann hören.” “Na, wunderbar”, erklärte Fräulein Pott. “Ich dachte es mir, daß du
das hier vom bald entdecken würdest.”
“Aber Fräulein Pott, ich”, fing Alice an.
“Es reicht”, sagte Fräulein Pott. “Wir wollen endlich mit dem
Unterricht beginnen, ohne uns noch länger mit deinem guten oder
schlechten Gehör zu beschäftigen.”
Als sie in der Frühstückspause den Inhalt der Tischkästen mit Jenny
tauschte, ärgerte sich Alice; Sie wollte nicht vorn sitzen.
Jenny dagegen war sehr froh über den Tausch. “Ich wollte schon
immer gern hinten sitzen”, erklärte sie. “Und jetzt hat es geklappt.” “Richtig ist es nicht”, sagte Alice grimmig. “Heute morgen war im
wirklich schwerhörig – und dann kamen die Ohren plötzlich wieder in
Ordnung. Fräulein Pott hätte mir glauben sollen.”
Dolly, die ihr beim Umräumen half, mußte lachen. Alice aber war
nicht in der Laune, sich necken zu lassen, und schimpfte vor sich

Weitere Kostenlose Bücher