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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Benehmens, ein freundliches Mädchen. Sie versuchte, Ellens Vertrauen zu gewinnen. Da schien es keinen anderen Weg zu geben, als sie geradeheraus zu fragen, ob man ihr helfen könne. Aber das hatte wenig Aussicht auf Erfolg.
Ellen würde sie sicherlich ebenso anfahren, wie sie es mit Susanne getan hatte. So dachte Jenny zum ersten Mal über eine Sache nach, ohne so grob zu verfahren wie üblich.
Ellen hatte keine Freundin. Sie ermutigte niemanden, auch nicht die ruhige Angela. Jenny machte sich daran, ihr in unaufdringlicher Art kleine Gefälligkeiten zu erweisen. Sie konnte – das war ihr klar – niemals aus Ellen herausquetschen, was ihr fehlte, aber vielleicht bekam sie das Mädchen so weit, es ihr freiwillig anzuvertrauen. Das war wirklich eine lobenswerte Idee; denn es kam selten vor, daß die rauhe Jenny viel Federlesens machte, wenn es galt, sich mit anderen Leuten zu verständigen. Aber sie war riesig stolz, daß Susanne sie gebeten hatte, sich Ellens anzunehmen, nachdem deren eigene Bemühungen gescheitert waren.
Ellen merkte zuerst gar nicht, daß Jenny keine Gelegenheit ausließ, ihr zu helfen oder ihr eine Gefälligkeit zu erweisen. Jenny half Ellen, ihre irgendwo verlegten Turnschuhe zu suchen, sie erbot sich, ihr nach dem Waschen die Haare zu trocknen – Kleinigkeiten, die niemand bemerkte, zunächst nicht einmal Ellen selbst.
Aber allmählich wurde Ellens Vertrauen zu dem gescheiten Mädchen immer größer. Sie sagte es ihr, wenn sie unter schrecklichen Kopfweh litt, obwohl sie sich weigerte, es der Hausmutter zu erzählen. Sie fuhr Jenny nicht mehr an, ging jedoch nach wie vor in ihrer Gereiztheit auf jedes andere Mädchen los – Marlies ausgenommen. Es mußte schon jemand sehr hartherzig und bösartig sein, um die sanfte kleine Marlies anzufahren. An manchen Abenden war Ellen ganz unleidlich.
Wenn irgend jemand zu nahe an ihr vorbeiging und sie unabsichtlich streifte, sprang sie auf und zischte: “Kannst du dich nicht vorsehen? Sieh doch hin, wo du läufst!” Wenn jemand sie beim Lesen störte, schlug sie ihr Buch auf den Tisch und starrte den Störenfried haßerfüllt an. “Siehst du nicht, daß ich lese? Es gibt doch keinen einzigen ruhigen Platz in diesem ganzen abscheulichen Haus!”
“Du liest ja gar nicht”, sagte Dolly einmal. “Du hast nicht eine Seite umgewendet, seit du das Buch aufgeschlagen hast!”
“Ach, du beobachtest mich also, wie?” antwortete Ellen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Sie verließ den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.
“Ist sie nicht widerlich? Faucht uns unablässig an!” – “Ich wünschte, sie hätte ihr Stipendium für eine andere Schule erhalten!” – “Gibt immer vor, zu lesen und zu arbeiten, rutscht dabei aber von Woche zu Woche auf einen schlechteren Platz. Eine Heuchlerin ist sie!” riefen die Mädchen.
“Ach, sie ist einfach nicht glücklich. Wahrscheinlich hat sie sich noch nicht eingewöhnt”, sagte Jenny und wurde mit einem beifälligen Blick von Susanne bedacht. Jenny hatte mit ihrer Aufgabe ein schweres Stück Arbeit auf sich genommen, aber sie hielt durch.
Das Wetter war schlecht. Man konnte keinen Sport im Freien treiben, ja nicht einmal spazierengehen, denn das Land ringsum war in Matsch und Schlamm versunken. Die Mädchen fühlten sich wie eingesperrt und wurden immer zappliger, so daß die Lehrerinnen beschlossen, schlechtes Wetter hin oder her, für den nächsten Tag eine Schulwanderung anzukündigen.
Alle stöhnten. Es regnete in Strömen. Der Himmel war völlig verhangen. Die Tennisplätze standen halb unter Wasser. Wie würden die Feldwege aussehen? Das Meer hatte eine bleigraue, unheimliche Farbe, und der Wind pfiff über die Steilküste.
Evelyn und Diana murrten am lautesten von allen.
Evelyn ließ in der Klasse ein ständiges Schniefen hören, weil sie hoffte, Fräulein Parker würde glauben, sie habe sich erkältet, und sie von der Wanderung beurlauben.
Fräulein Parker aber war von Pöttchen auf Evelyns unglaubwürdiges Schniefen aufmerksam gemacht worden und zeigte kein Mitgefühl. “Wenn du weiterhin schniefst, kannst du vor die Tür gehen”, sagte sie. “Wenn es etwas gibt, was ich nicht vertragen kann, dann ist es dieses Schniefen!”
Evelyn starrte wütend vor sich hin. Warum waren nicht alle Lehrerinnen so wie ihre alte Privatlehrerin? Die rannte sofort nach dem Thermometer, wenn sich Evelyn nur räusperte. Nicht im Traum würde sie sich einfallen lassen, Evelyn in ein so schreckliches Wetter

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