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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Kleid aufgemalt ist!” zischte Alice. “Ich hätte dir wirklich mehr Verstand zugetraut.”
Deutlich war das Wort auf Mademoiselles Sitzfläche zu lesen
    Der Gedanke, die anderen Lehrerinnen könnten das “Igitt!” sehen, löste Bestürzung in der Klasse aus. Fräulein Parker würde empört sein. Nichts war ihr so verhaßt wie Respektlosigkeit.
    Aber wie es wieder wegbekommen? Das schreckliche “Igitt!” loderte auf, verschwand, loderte wieder auf und verschwand, je nachdem, ob sich Mademoiselle schreibend der Tafel oder erklärend der Klasse zuwandte.
    “Ich werde Mademoiselle sagen, ihr Rock sei staubig, und es am Ende der Stunde abbürsten”, versprach Dolly im Flüsterton.
Aber sie hatte keine Gelegenheit dazu. Mademoiselle ging nach der Stunde eilig davon, weil sie in der ersten Klasse nebenan unterrichten mußte und sich schon einige Minuten verspätet hatte. So kamen die Mädchen der ersten Klasse zur Überraschung ihres Lebens, als Mademoiselle mit dem leuchtenden “Igitt!” hereinspazierte.
Sie konnten ihr Kichern nicht unterdrücken, und Mademoiselle wurde von Augenblick zu Augenblick zorniger. “Was ist heute nachmittag so komisch an mir?” fragte sie. “Ist mein Haar unordentlich? Habe ich ein schwarzes Gesicht? Oder trage ich zwei linke Schuhe?”
“Nein, Mademoiselle”, antworteten die Mädchen ganz schwach vor Lachen.
“Ich bin nicht komisch, und ich finde auch gar nichts komisch!” sagte Mademoiselle scharf. “Aber ich werde bald komische Dinge tun. O ja, ich werde bald sagen: ‚Jede schreibt hundert Zeilen aus dem französischen Lesebuch ab.’ Das wird sehr, sehr komisch!”
Nach diesen Worten drehte sie sich mit Schwung der Tafel zu und das “Igitt!” blitzte wieder auf.
Die Mädchen klammerten sich aneinander und wurden fast ohnmächtig vor unterdrücktem Gelächter. Aber sie hatten Verstand genug, Mademoiselle aufzuhalten, bevor sie die Klasse verließ.
“Wir müssen das abbekommen, ehe sie geht”, hatte Gisela gesagt. “Sonst kriegt die zweite Klasse furchtbaren Ärger. Im nehme an, sie wollten es abbürsten und sind nicht mehr dazu gekommen.”
So bat Gisela, bevor Mademoiselle den Klassenraum verließ, ihr das Kleid abstauben zu dürfen, da es voller Kreide sei.
“ Tiens!” , sagte Mademoiselle, während Gisela sie eifrig abklopfte. “Immer diese Tafelkreide! Danke, Gisela, vous êtes gentille . Du bist sehr freundlich.”
Sie stand geduldig wie ein Lamm, bis Gisela auch die letzte Spur des rosa “Igitt!” entfernt hatte. Dann ging sie davon.
Die Mädchen der zweiten Klasse warteten bereits auf sie, weil sie einen letzten verzweifelten Versuch machen wollten, sie abzubürsten, ehe sie das Lehrerzimmer erreichte.
Sie waren sehr erleichtert, als sie sahen, daß MademoiseIles Kleid fleckenlos war. Sie schlichen ins Klassenzimmer zurück und ließen sich kraftlos auf ihre Sitze fallen.
“Du meine Güte”, sagte Alice, “hätte das ein Theater gegeben! Pöttchen oder Spitznase hätten es sicher gemeldet, wenn sie das,Igitt!’ gesehen hätten. Du weißt, wie ärgerlich die beiden werden, wenn sie glauben, wir wären frech und respektlos. Dolly, du warst ein Schafskopf. Ich nehme an, Susanne hat dich dazu angestiftet. Eine schöne Klassensprecherin, das muß man sagen!”
“Halt den Mund!” fuhr Dolly sie an, die mit sich und jedermann grollte. “Susanne hat überhaupt nichts damit zu tun. Ich habe einfach nicht nachgedacht – das ist alles!”
Die Wochen vergehen
    Die Geschichte mit der unsichtbaren Kreide wurde noch vier Tage danach diskutiert. Die Mädchen aus den oberen Klassen hörten davon und wünschten heimlich, sie hätten das “Igitt!” auch zu Gesicht bekommen. Alle, die Dolly kannten, flüsterten “Igitt!” in ihr Ohr, wenn sie sie trafen.
    Jedermann glaubte, Dolly hatte den Streich von Anfang bis Ende allein ausgeheckt, worüber sich Alice und Betty ärgerten. Warum sollte Dolly allen Ruhm für sich beanspruchen, da sie doch nur dieses alberne Wort auf Mademoiselles Kleid hatte erscheinen lassen und ihretwegen dabei die ganze Klasse um ein Haar in eine arge Klemme geraten wäre?
    Die beiden zeigten Dolly die kalte Schulter, und Dolly behandelte sie ihrerseits, als wären sie Luft. Sie wußte, daß Alice darunter litt, nicht Klassensprecherin zu sein, und deshalb Susanne nicht ausstehen konnte. Dolly hielt jedoch zu Susanne, und daran würde niemand etwas ändern können.
    Alices Zunge wurde immer spitzer und schärfer. Dolly wußte, daß Alice

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