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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ärgerte sich, daß
die beiden wieder zusammen waren, obgleich sie sich bemüht hatte,
sie zu trennen.
„Clarissa bekommt Herzschmerzen, wenn sie schnell geht“, rief
Evelyn zurück. „Das weißt du doch, Dolly!“
„Ach, Evelyn, ich spüre mein Herz jetzt kaum“, sagte Clarissa. „Ich
glaube, daß ich fast gesund bin. Ich kann wirklich schneller gehen.“ „Nun“, erwiderte Evelyn mit leidender Miene, „dann denke bitte
auch ein bißchen an mein Herz, Clarissa. Es benimmt sich in letzter
Zeit so merkwürdig. Manchmal flattert es wie ein Vogel, weißt du.“ Clarissa sah sie aufgeregt an. „Ach, Evelyn, geradeso ging es mir,
da mußt du dich in acht nehmen! Solltest du nicht zu einem Arzt
gehen?“
„Ach nein, das möchte ich nicht“, sagte Evelyn. „Da müßte ich es ja
erst der Hausmutter melden. Und zu der gehe ich nicht gern wegen
solch einer Sache. Du weißt anscheinend noch nicht, wie unangenehm
sie sein kann.“
Clarissa hatte die Hausmutter bisher für freundlich und
verständnisvoll gehalten. Sie wußte nicht, daß Evelyn versucht hatte,
sie mit allen möglichen Geschichten hereinzulegen, wenn sie von
irgendeiner Anstrengung freikommen wollte, und daß die Hausmutter
nun grundsätzlich nichts mehr glaubte, was Evelyn ihr sagte. Sie gab
ihr lediglich jedesmal einen großen Löffel bitter schmeckender
Medizin, ganz gleich, über welche „Krankheit“ Evelyn auch klagte. „Sieh doch Conny an“, sagte Evelyn, als sie sich den anderen
näherten. „Sie trägt außer ihrem eigenen nun auch noch Ruths
Proviantpäckchen. Wie kann Ruth sich das gefallen lassen?“ „Nun, sie sind Zwillinge“, antwortete Clarissa, „und wahrscheinlich
tun sie sich gegenseitig gern einen Gefallen. Komm, wir wollen sie
einholen und uns mit ihnen unterhalten.“
Aber das Gespräch wurde – wie gewöhnlich – von Conny geführt,
nicht von Ruth.
„Welch himmlischer Tag für ein Picknick!“ sagte Clarissa und sah
Ruth an.
„Wundervoll!“ sagte Conny und begann, über die belegten Brote zu
reden, die sie in dem Päckchen trug.
Dann sprach Evelyn Ruth an: „Hast du schon deinen
Kugelschreiber wiedergefunden?“
Und abermals antwortete Conny an ihrer Statt: „Ja, er lag ganz
hinten in ihrem Pult.“
„Ruth, sieh doch diesen Schmetterling!“ sagte Clarissa, die Ruth
unbedingt zu einer eigenen Antwort bewegen wollte. „Weißt du, was
für einer es ist?“
„Ein Schwalbenschwanz“, antwortete Conny, ehe Ruth überhaupt
nach dem hübschen Falter gesehen hatte.
Evelyn und Clarissa gaben es schließlich auf. Mit Ruth war einfach
kein Gespräch zu führen, weil Conny ihr immer zuvorkam. Das Picknick hielten sie dann am Fuße des Langen Berges ab – sie
hatten inzwischen einen viel zu großen Hunger, um zu warten, bis sie
oben auf der Bergkuppe waren.
Evelyn war heilfroh darüber. Sie keuchte ohnehin schon. „Du hast zuwenig Bewegung. Bist eine richtige Stubenhockerin“,
sagte Alice ohne Mitleid. „Hach, und was für eine wunderbare
Grimasse du jetzt schneidest – eine selten großartige!“
Als Britta das hörte, kam sie heran. Sie sah Evelyn an und tastete
sofort nach ihrem Skizzenblock, den sie immer bei sich trug. „Ja –
prachtvoll, dies böse Gesicht!“ meinte sie. „Bitte behalte es, Evelyn.
Das muß ich einfach für meine Sammlung haben!“
Clarissa, Ruth und Conny blickten erstaunt auf. „Eine Sammlung
von Grimassen?“ fragte Conny. „Das habe ich aber auch noch nicht
gehört!“
„Ja, ich habe ein nettes kleines Buch nur mit Evelyns verschiedenen
Grimassen“, erklärte ihnen Britta. „Eine so“ – und sie skizzierte ein
schreckliches Gesicht – „eine so… und diese hier müßt ihr ja
hundertmal gesehen haben!“ Sie zeichnete die verschiedensten
Gesichter, und alle schrien vor Vergnügen.
„Schnell – gerade zieht Evelyn wieder einen Flunsch!“ sagte sie und
öffnete ihren Block. „Wißt ihr, eine Zeitlang bin ich immer hinter ihr
hergepirscht und habe auf ihre Grimassen gelauert, aber dann wurde
sie vorsichtig, und ich erwischte kaum noch eine. Wenn wir wieder in
Möwenfels sind, zeige ich dir gern meine Sammlung, Clarissa.“ „Ach… hm… ich weiß nicht, ob Evelyn das möchte.“
„Natürlich nicht!“ sagte Britta. Ihr schneller Stift glitt über das
Papier. Sie riß das Blatt ab und reichte es Clarissa hin. „Da hast du sie
– deine liebe Evelyn!“
Clarissa wußte nicht, was sie mit dem Blatt tun sollte – zerriß sie es,
war Britta beleidigt; behielt sie es, war Evelyn

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