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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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möchte. Weißt du, was sie
letztes Jahr gemacht hat? Sie hatte von einem sogenannten
,Nachwuchswettbewerb’ gehört – einer ganz drittklassigen
Veranstaltung in einem Kinosaal in Billstedt! Stell dir vor: Sie ist
heimlich hingefahren, um dort zu singen!“
Clarissa verschlug es tatsächlich die Sprache, weil sie wußte, daß
sie selbst niemals den Mut zu solch einer Sache gehabt hätte. „Und was geschah dann?“ fragte sie. „Erzähle – ich bin schon ganz
gespannt!“
„Nun, Margot versäumte den letzten Bus nach Hause“, berichtete
Evelyn, „und Fräulein Peters fand sie um halb drei Uhr morgens auf
dem Weg liegen. In der Nacht wurde sie dann schrecklich krank und
verlor dadurch ihre Stimme. Sie bildete sich nämlich ein, eine
wundervolle Stimme zu haben, weißt du – obwohl ich nicht sagen
kann, daß ich sehr viel davon hielt.“
„Arme Margot“, sagte Clarissa.
„Nun, ich für mein Teil finde, man hätte sie von der Schule weisen
müssen“, fuhr Evelyn fort. „Ich sage das nur zu dir, Clarissa, weil ich
möchte, daß du einsiehst: Margot ist nicht die richtige Freundin für
dich – falls du an so etwas gedacht haben solltest.“
„Nein, das habe ich nicht“, sagte Clarissa schnell. „Ich ging nur
zum Schwimmbad mit ihr hinunter. Und wenn du es nicht gern siehst,
werde ich sogar das nicht mehr tun.“
Die arme schwächliche Clarissa sagte also genau das, was Evelyn
von ihr erwartet hatte, und als Margot sie das nächste Mal zu einem
Spaziergang aufforderte, schlug sie es ihr ab.
Entrüstet ging Margot weg und berichtete Dolly, daß sie sich nicht
mehr um diese alberne Clarissa kümmern würde. Sie sollte sich
jemand anders dafür suchen. Vielleicht Diana?
Diana kam gerade vorbei und hörte ihren Namen. In einem Anfall
von Ärger erzählte Dolly ihr, was geschehen war und daß Margot
vorgeschlagen hatte, sie, Diana, sollte doch einmal einen Versuch
machen. Was sie dazu meinte?
„Mir macht es nichts aus – und wenn ich damit nur unserem
Liebling Evelyn den Spaß verderbe“, sagte Diana lachend. So
versuchte sie also ihr Glück bei Clarissa, stieß aber auch nur auf
Entschuldigungen und Ausflüchte.
Evelyn wußte übrigens Clarissa auch einiges über Diana zu
erzählen.
„Weißt du, Clarissa“, sagte Evelyn. „Diana gehört wirklich nicht in
eine Schule wie diese. Du darfst es nicht weitersagen, was ich dir
erzähle, aber vor einem oder zwei Jahren stellte sich heraus, daß
Diana gestohlen hatte.“
Clarissa starrte Evelyn entsetzt an. „Das kann ich nicht glauben!“ „Nun, das kannst du halten, wie du willst“, sagte Evelyn. „Was ich
dir erzähle, sind jedenfalls Tatsachen. Sie stahl Geldbörsen und
Broschen, und Möwenfels war nicht etwa die einzige Schule, in der
sie gestohlen hat. Als es herauskam, verlangte Frau Greiling, daß sie
im Gemeinschaftsraum uns alles beichtete. Wir hatten damals zu
entscheiden, ob sie von der Schule gewiesen werden sollte oder nicht.
Und das ist so wahr, wie ich hier stehe!“
Clarissa war ganz bleich. Sie sah über den Hof hin, wo Diana mit
Marlies lachte. Sie konnte es einfach nicht glauben. Aber Evelyn
würde doch sicher nie und nimmer wagen, ihr eine solche Lüge zu
erzählen, überlegte sie.
„Und… sagtest du nicht… ihr… ihr… wolltet sie nicht von der
Schule wegschicken lassen?“ fragte sie schließlich stockend. „Ich war damals die erste, die ihr eine Chance geben wollte“, sagte
Evelyn, durchaus nicht der Wahrheit entsprechend. Es war die kleine
Marlies gewesen, die das getan hatte, nicht Evelyn. „So blieb sie.
Aber du siehst doch wohl ein, Clarissa, daß sie wirklich keine nette
Freundin für dich ist. Du würdest ihr niemals richtig trauen können!“ „Nein, ich glaube nicht“, sagte Clarissa. „Ach, ich mag aber gar
nicht so häßliche Dinge über Diana und Margot denken. Hoffentlich
hast du nicht noch mehr solche Sachen zu erzählen.“
„Hast du noch nicht davon gehört, wie Dolly mich im Schwimmbad
hinterrücks überfallen und mich halb lahm geschlagen hat? Ohne
jeden Grund – für nichts und wieder nichts!“ sagte Evelyn, die jenes
Ereignis immer noch nicht vergessen oder vergeben hatte, obwohl es
jetzt schon ein paar Jahre zurücklag. „Noch wochenlang hinterher war
mein Bein schlimm. Und du kennst doch Ellen Wieland? Die hat
versucht, sich heimlich die Bogen mit den Prüfungsaufgaben zu
verschaffen, weil sie Angst hatte, nicht versetzt zu werden! Stell dir
das vor!“
„Hör auf“, sagte Clarissa, die

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