Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
hatten und gerade die Torte anschneiden wollten, donnerte es abermals – jetzt schon viel lauter und viel näher. Gleich darauf blitzte es. Und dann begann es zu regnen: Große Tropfen klatschten auf die Felsen!
„Wir verlegen unsere Party am besten nach drinnen“, schlug Dolly vor. „Sonst sind wir bald durchgeweicht.“
„ Wir haben eine Party – macht doch mit!“
    Betty stieß Alice an. „Sollen wir mitkommen?“ flüsterte sie. „Ja. Versucht es“, flüsterte Alice zurück. „Dolly hat ja nichts dagegen gesagt.“ Also sammelten alle, einschließlich Betty, Elli und Vera vom Westturm, schnell das Essen zusammen und stolperten im Dunkeln die Klippe hinauf.
„Wohin bringen wir die Sachen?“ fragte Dolly keuchend. „In unseren Gemeinschaftsraum können wir nicht gehen, weil die Vorhänge dort nicht dunkel genug sind. Das Licht würde hinausscheinen.“
„Wie wäre es mit dem Gemeinschaftsraum der ersten Klasse?“ meinte Susanne. „Der liegt weitab von den Zimmern der Lehrerinnen, und die Fenster sind von der anderen Seite nicht zu sehen.“ „Ja. Eine gute Idee“, erklärte Dolly, und sofort sagten es alle
weiter, daß sie die Party im Gemeinschaftsraum von Klasse 1 halten
wollten.
Sie setzten sich auf den Boden, ein bißchen kleinlaut, weil das
plötzliche Unwetter ihre Pläne gestört hatte. Donner krachte, und
Blitze zuckten.
„Ich glaube…“, begann Alice, hielt aber plötzlich inne. Alle horchten auf. Dolly legte den Finger auf den Mund.
Und schon klopfte es leise an die Tür. Dolly erschrak. Wer in aller Welt mochte das sein? Sie gab den anderen ein Zeichen, sich mäuschenstill zu verhalten.
Es klopfte wieder. Diesmal war es ein wenig lauter. Noch sagten die Mädchen nichts und blieben ganz ruhig.
Wieder klopfte es, und es klang für die Nacht viel zu laut.
„Herein!“ rief Dolly schließlich leise.
Langsam öffnete sich die Tür – und hereinspaziert kam Irmgard! Und hinter ihr, mit zaghafter Miene, Felicitas!
„Irmgard!“ rief Alice empört.
„Felicitas!“ schnaufte Dolly, die ihren Augen kaum traute.
Wie überrascht sah Irmgard sich um. „Ach“, sagte sie, „ihr seid es! Felicitas und ich konnten bei dem Gewitter einfach nicht schlafen. Deshalb schlichen wir zu dem Fenster, das aufs Meer hinausgeht. Da fanden wir das hier auf dem Boden!“
Sie hielt drei Plätzchen mit Schokoladenguß in die Höhe! „Wir waren furchtbar überrascht. Dann hörten wir hier drin Geräusche und überlegten, wer wohl in unserem Gemeinschaftsraum wäre – und dachten, da würde sicher eine schöne Mitternachts-Party abgehalten. Deshalb wollten wir euch die Plätzchen bringen, die ihr verloren hattet.“
Nach dieser Rede war Schweigen im Zimmer. Alice kochte. Sie wußte, daß Irmgard sie beobachtet hatte, als sie wegen des Gewitters zurückgekommen waren. Sicherlich war sie begeistert gewesen, als sie die Plätzchen fand, weil sie nun einen Vorwand hatte, ohne Einladung zu der Party zu kommen.
„Ach“, fing Dolly an, die kaum wußte, was sie sagen sollte. „Danke. Ja – wir haben eine Party. Aber…“
„Warum seid ihr denn in unserem Raum?“ fragte Irmgard mit Unschuldsmiene und steckte sich eines der drei Plätzchen in den Mund. „Für uns Erstkläßler ist es natürlich eine Ehre, daß ihr ihn für eure Party benutzt. Hm, dieses Plätzchen schmeckt großartig! Ich wollte es eigentlich nicht essen. Entschuldigt!“
Natürlich endete es damit, daß die beiden an dem Fest teilnahmen, obwohl Dolly sich dadurch sehr unbehaglich fühlte. Dabei machte sie sich auch zum ersten Male klar, daß die drei Mädchen aus dem Westturm hier ebenfalls nichts zu suchen hatten. Aber was sollte sie tun? Sie konnte nicht gut sagen: „Hört mal, ihr müßt euch verdrücken! Gewiß, wir haben euch eingeladen, als wir unten im Bad waren – aber jetzt könnt ihr nicht mehr bleiben!“ Das hätte zu albern geklungen.
Dolly hatte überhaupt keinen Spaß mehr an der Mitternachts-Party. Sie hätte Irmgard und Felicitas gern weggeschickt; weil sie aber deren Gemeinschaftsraum benutzten und Irmgard die Plätzchen gebracht hatte, schien ihr das zu gemein. Außerdem vermutete sie, daß Alice es vielleicht nicht gern hätte, wenn sie Irmgard wegschickte. Sie hatte keine Ahnung, daß Alice sich bereits alle möglichen Arten von harten Strafen für die unbändige Irmgard ausdachte. Ein Jammer – sie hatten es sich so schön ausgemalt, und nun war alles schiefgegangen.
Und doch wurde es sogar noch schlimmer – sie

Weitere Kostenlose Bücher