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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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da?“
Dolly fuhr wütend herum.
Fräulein Pott stand in der Tür, ein Bild maßlosen Staunens.
Dolly wußte nicht, was sie sagen sollte. Irmgard aber hatte sage und schreibe die Dreistigkeit, sich wieder auf den Klavierstuhl zu setzen und leise zu spielen.
„Irmgard!“ rief Fräulein Pott, und beim Tonfall ihrer Stimme riß es auch Irmgard herum.
„Komm mit mir, Dolly“, sagte Fräulein Pott. „Und du ebenfalls, Irmgard.“
Sie folgten ihr zum Konferenzzimmer der Lehrerinnen, wo Mademoiselle Hefte korrigierte. Erstaunt sah sie auf das zornige Fräulein Pott und die beiden Mädchen.
„Nanu?“ rief Mademoiselle. „Ich gehe. Ich will nicht stören, Fräulein Pott.“ Schnell suchte sie ihre Hefte zusammen und verließ hastig das Zimmer.
Fräulein Pott schien sie überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. Sie setzte sich und warf Dolly und Irmgard einen strengen Blick zu.
„Was hattet ihr zwei miteinander?“ fragte sie.
Dolly schluckte schwer. Sie schämte sich bereits. Eine Klassensprecherin – und dann so jähzornig werden! „Fräulein Pott – Irmgard möchte Ihnen etwas sagen“, begann sie schließlich.
„Was willst du sagen?“ forschte Fräulein Pott und sah Irmgard kühl an.
„Ach, Fräulein Pott – ich möchte nur gestehen, daß ich auf einer Mitternachts-Party gewesen bin“, sagte Irmgard.
„Gaby hat mir aber erklärt, daß keine von euch in der Nacht den Schlafsaal verlassen hätte“, sagte Fräulein Pott und fing an, mit ihrem Kugelschreiber auf den Tisch zu trommeln – was bei ihr immer ein Alarmzeichen war.
„Ich weiß. Es hatte nichts mit der ersten Klasse zu tun“, sagte Irmgard leise.
„Nach Dollys Gesicht zu schließen, war es eine Sache der vierten Klasse“, meinte Fräulein Pott.
Dolly nickte kläglich. „Nur die vierte Klasse und du, Irmgard, wahrscheinlich?“ fragte Fräulein Pott.
„Ach… ein paar andere auch noch“, sagte Irmgard und tat, als zögere sie. „Aus meiner Klasse noch eine. Ich will ihren Namen nicht nennen.“
„Felicitas war dabei“, sagte Dolly. „Ich übernehme die Verantwortung dafür. Sie wollte nicht kommen. Und, Fräulein Pott – Betty Hiller und Elli und Vera waren auch dabei.“
Fräulein Pott sagte eine Weile gar nichts. Aber sie sah sehr böse aus.
„Mädchen aus einem anderen Turm?“ fragte sie schließlich. „Ich denke doch, du kennst die Vorschrift, Dolly? Und wieso konntest du die beiden Mädchen aus der ersten Klasse auch einladen? Natürlich – Felicitas ist deine Schwester… aber…“
„Ich hatte sie nicht eingeladen“, sagte Dolly. „Und… und die Mädchen aus dem Westturm eigentlich auch nicht.“
„Laß die Wortklauberei und die Ausflüchte“, sagte Fräulein Pott ungeduldig. „Das sieht dir gar nicht ähnlich, Dolly. Ich nehme an, du hast mit Irmgard gestritten, weil sie beichten wollte.“
Dolly wagte nicht zu sprechen, sie nickte nur. „Es tut mir leid, daß ich mich so benahm“, sagte sie endlich zerknirscht. „Ich dachte, ich hätte meinen Jähzorn besiegt, aber das stimmt nicht. Es tut mir leid, Irmgard, daß ich dich so geschüttelt habe.“
Bei dieser Entschuldigung geriet Irmgard ein wenig aus der Fassung. Aber sie war sehr von sich selbst überzeugt. Sicher hatte sie bei Pöttchen nun einen Stein im Brett, weil sie sich selbst angezeigt hatte! Dolly war in eine peinliche Lage gebracht, und Alice und die anderen würden auch noch Ärger bekommen… Sie aber, Irmgard, kam ungestraft davon!
„Du kannst gehen, Irmgard“, sagte Fräulein Pott plötzlich. „Ich glaube nicht, daß ich bis jetzt alles durchschaue. Dolly hat sicher kein Recht, dir gegenüber so heftig zu werden – aber sie wird niemals jähzornig, wenn nicht eine ernste Sache sie wütend macht. Ich neige dazu, in deiner plötzlichen Geständnisfreudigkeit einen falschen Ton zu vermuten. Du kannst sicher sein, daß ich noch herausfinden werde, ob du zu loben oder zu tadeln bist.“
Erschrocken lief Irmgard aus dem Zimmer.
Fräulein Pott sah Dolly ernst an. „Dolly, du weißt doch, daß du die Verantwortung dafür übernehmen mußt, wenn Mädchen aus einem anderen Turm nachts hierherkamen, nicht wahr?“ fragte sie. „Und ich kann unmöglich dein Betragen gegen Irmgard im Musikzimmer durchgehen lassen. Wie sie dich auch gereizt haben mag, es entschuldigt dich nicht.“
„Ich weiß“, sagte Dolly jämmerlich. „Ich bin keine gute Klassensprecherin, Fräulein Pott. Ich gebe das Amt lieber auf.“
„Nun, entweder du verzichtest von selbst, oder

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