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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Irmgard. Und dann bemerkte sie auf einmal einen kleinen schwarzen Punkt in einiger Entfernung draußen auf dem Meer. War das eine Boje, die vor einem verborgenen Felsen warnen sollte? Irmgard hatte das noch nie gesehen.
Dann entdeckte sie etwas, das wie ein weißer Arm aussah. Sie sprang auf die Füße. Um Himmels willen! Da schwamm jemand! Wirklich, da draußen schwamm jemand, vom Strudel erfaßt und in verzweifelter Angst, gegen die Felsen geschleudert zu werden.
Irmgard stand regungslos. Ihr Herz schlug plötzlich heftig. Sie spähte aufmerksam. Wer war das da draußen? Irmgard konnte nicht feststellen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Wußte der Schwimmer überhaupt, daß dort der Strudel war und ihn zu den Felsen trieb, wo die Wellen hoch hinausdonnerten?
Ja. Amanda wußte es. Lange schon setzte sie ihre große Kraft gegen den verderblichen Strudel ein. Entsetzt bemerkte sie, daß sie dennoch näher und näher an die Felsen herangetrieben wurde. Wenn eine große Welle sie erfaßte und dorthin trug, dann gab es keine Rettung mehr. Sie würde sofort zerschmettert werden.
Irmgard beobachtete, wie der Schwimmer gegen den Strudel anzuschwimmen suchte. Das war hoffnungslos, soviel wußte sie. Hatte sie noch Zeit, zur Schule zu laufen? Nein, dazu war es zu spät.
Da gibt es nur noch eins! dachte Irmgard. Nur noch eine Möglichkeit! Das Boot! Wenn ich zum Bootshaus renne, ein Boot herausziehe und den Schwimmer noch rechtzeitig erreiche, dann kann ich ihn vielleicht retten. Das ist die einzige Möglichkeit! So überlegte Irmgard fieberhaft.
    Im Badeanzug rannte sie zu dem kleinen Bootshaus, das an einer von Felsen und Wellen freien Stelle lag. Sie fand den Schlüssel, sperrte die Tür auf und versuchte, eines der kleinen Ruderboote herauszuziehen.
    Selbst dieses kleine Boot war sehr schwer. Irmgard zog und stieß und kam schließlich zum Wasser. Sie sprang ins Boot und griff nach den Rudern. Mit aller Kraft ruderte sie, mußte aber bald innehalten, weil sie außer Atem war. Mit den Augen suchte sie den Schwimmer. Da war er… nein… es war ein Mädchen oder eine Frau mit nassem, wirrem Haar. Was für ein Dummkopf! Erschrocken ruderte Irmgard kräftiger, die Schwimmerin war schon fast an die Felsen herangetrieben.
    Glücklicherweise war die See ruhig und die Wellen, die den Felsen umspülten, waren nicht ganz so heftig und riesig wie sonst. Irmgard schrie: „Ahoi – hallo – ahoi!“
Die Schwimmerin hörte nichts. Ihre Arme bewegten sich kaum noch. Sie konnte nicht länger gegen den Strudel ankämpfen.
     
Dicht vor den Felsen wurde Amanda gerettet
    „Ahoi – Hallo – Ahoi!“ schrie Irmgard wieder. Jetzt hörte Amanda. Sie wandte den Kopf. Ein Boot! Gott sei Dank! Aber kam es noch rechtzeitig heran? Und wie konnte sie es erreichen?
    Das Boot kam näher. Eine Welle schleuderte Amanda vorwärts. Ein verborgener Felsen verletzte ihr Bein, und sie schrie auf vor Schmerz.
Um Himmels willen, sie ist schon fast an den Felsen! dachte Irmgard entsetzt. Sie ruderte wild und erreichte schließlich die Schwimmerin, die sich schon kraftlos treiben ließ.
Irmgard griff über den Bootsrand. Verblüfft erkannte sie Amanda. Wer hätte gedacht, daß die so leichtsinnig war!
Wunderbarerweise blieben die Wellen kurze Zeit aus, und Irmgard konnte Amanda heranziehen. „Komm, faß zu, zieh dich hoch!“ rief sie.
Am Ende wußten beide nicht, wie Amanda in das Boot gekommen war. Aber irgendwie hatte es geklappt. Nun lag Amanda völlig entkräftet und zitternd vor Schmerzen im Boot.
„Danke schön!“ murmelte sie. Mehr brachte sie nicht heraus.
Irmgard mußte jetzt gegen den Strudel rudern, doch sie war schon sehr erschöpft. Aber Hilfe war zum Glück unterwegs. Ein paar frühe Schwimmerinnen im Becken hatten das Boot erspäht. Sobald sie erkannt hatten, daß sich das Boot in Schwierigkeiten befand, rannte eine zu dem alten Franz. Der war jetzt mit seinem kleinen Motorboot unterwegs. Es dauerte nicht mehr lange, da waren die erschöpften Mädchen gerettet. Bald waren sie an Land. Sobald die anderen Irmgard erkannt hatten, lief jemand und holte die Hausmutter. Niemand sah Amanda, denn sie lag unten auf den Bohlen. Die Mädchen scharten sich um das Boot und schrien auf vor Schreck.
„Schaut, Amandas Bein! Und der schlimme Arm! Ist das nicht schrecklich!“
Wie jede Neuigkeit breitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer aus.
„Amanda schwamm im Meer und geriet in den Strudel. Irmgard war zufällig am Schwimmbecken, nahm ein kleines

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