Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
kommen und dir beim Tennis und beim Schwimmen zuschauen, das heißt, dich in die zweite Mannschaft aufnehmen. Du hättest bei den Wettkämpfen spielen können.“
„Ich lasse mich von keinem herumhetzen“, sagte Irmgard. „Erst recht nicht von Amanda. Auch nicht, wenn ich dafür zwischen Viert-und Fünftkläßlerinnen in der zweiten Mannschaft glänzen kann!“
„Aber Irmgard, schneidest du dich nicht ins eigene Fleisch?“ fragte Alice. „Möchtest du denn nicht in den Wettkämpfen spielen? Du weißt doch, daß die Wettkämpfe wichtig sind. Wir wollen dieses Jahr gewinnen. Wir haben im letzten Jahr den Tennispokal verloren und wurden im Schwimmen nur Zweite.“
Irmgard zögerte. Sie wollte nur zu gern bei den Wettkämpfen spielen, wollte gern Ruhm und Sieg für die Mannschaft erringen – und auch für Burg Möwenfels. Irmgard sah jetzt schon manchmal ein, daß man für eine größere Sache spielen sollte und nicht für sich selbst.
„Ja“, sagte sie schließlich. „Ich will zu dir ehrlich sein, Alice. Ich habe für die Wettkämpfe gearbeitet, und ich war ganz sicher, daß ich ausgewählt würde. Aber Amanda ist eine Sklavenantreiberin und nichts anderes. Sie hat mich zu ihrer Sklavin gemacht und gute Ergebnisse erzielt, aber sie ist so völlig unmenschlich. Ich konnte es keinen Augenblick länger aushalten, auch wenn ich dafür die Wettkämpfe aufgebe.“
„Obwohl du wußtest, daß du der Schule helfen könntest, den Tennispokal zurückzuerobern und im Schwimmen zu gewinnen?“ sagte Alice.
Ein kurzes Schweigen. „Es tut mir leid“, sagte Irmgard mit Anstrengung. „Über diese Seite habe ich noch gar nicht nachgedacht. Es tut mir leid. Aber schau, Alice, nun ist es einmal passiert, und ich mache um keinen Preis einen Rückzieher. Ich habe die Nase voll von Schwimmen und Tennis. Ich werde in diesem Jahr keinen Tennisschläger mehr anrühren, und wenn ich zum Schwimmen gehe, dann nur, um herumzualbern.“
„Wahrscheinlich wirst du dein ganzes Leben nur herumalbern“, sagte Alice und stand auf. „Du denkst nur immer an dich und deine eigenen Gefühle. Das finde ich sehr schade, Irmgard. Du bist meine Kusine, und ich hätte mir gern einmal die Kehle heiser geschrien, wenn du eine große Leistung vollbracht hättest.“
Sie ging, und Irmgard fühlte sich nun doch ziemlich klein und nicht wohl in ihrer Haut. Aber nein, keine zehn Pferde brachten sie zu Amanda zurück. Schluß! Kein Training mehr!
Nora kam angerannt. „War das Alice? Du hast ihr nicht gesagt, daß wir heute Mademoiselle Dupont den Streich spielen wollen?“
„Du bist wohl blöd? Meinst du, ich plaudere etwas aus, wenn ihr Stillschweigen beschlossen habt?“
„O gut! Es sah nur so aus, als hättet ihr ein vertrauliches Gespräch“, sagte Nora. „Ich wollte dich um den Magneten bitten. Ich warte schon Ewigkeiten. Hat Alice mit dir geschimpft?“
„Nein“, sagte Irmgard kurz. „Stell nicht so komische Fragen, und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten. Hier hast du den Magneten!“
Nora nahm ihn strahlend in Empfang. Sie war stolz, daß man sie ausgewählt hatte, um den Streich in der sechsten Klasse zu spielen. Mit Felicitas’ Hilfe hatte sie alles sorgfältig vorbereitet.
„Ich schleiche mich in die Sechste und nehme eines von deren Übungsbüchern vom Pult“, hatte Felicitas gesagt. „Du mußt also nur hineingehen, dich entschuldigen und Mademoiselle fragen, ob das Buch einer aus der Klasse gehört. Wenn sie die Klasse fragt, kannst du ihr den Streich spielen.“
Das klang leicht. Als es soweit war, wurde Nora aufgeregt. Die unteren Klassen hatten frei, aber die oberen Jahrgänge arbeiteten noch. Mit dem Buch ging Nora hinauf zur Sechsten. Von draußen hörte sie jemand einen französischen Text lesen. Sie klopfte an die Tür. Mademoiselle rief sogleich: „Entrez.“
Nora bat um Entschuldigung, als sie die Klasse betrat, und zeigte das Buch vor. „Gehört dieses Buch in diese Klasse?“
Mademoiselle nahm das Buch und blickte hinein. „Ah, ja, es gehört Marlies. Sie hat es schon vermißt“, sagte sie. Hinter ihr stand Nora und hielt den kräftigen kleinen Magneten hinter Mademoiselles Kopf.
Alice sah das unauffällige Manöver und konnte kaum ihren Augen trauen. Alle Haarnadeln hefteten sich an den Magneten. Nora zog ihn eilig zurück, sagte: „Danke schön, Mademoiselle.“ Sie schoß aus dem Raum, bevor sie noch herausplatzen konnte. Alice wußte, daß Nora jetzt auf dem Gang vor Lachen prustete. Mademoiselle

Weitere Kostenlose Bücher