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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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fragte
sie behutsam. „Sag mir’s.“
„Ich wollte verschwinden!“ brach es aus Simonetta heraus. „Ich
wollte, daß es mich nicht mehr gibt – wie Bodo es gesagt hat.“ „Bodo?“
„Mein Manager. Er hat es mir wieder und wieder gesagt: ,Kapier
endlich, Mädchen, daß es dich nicht mehr gibt. Du bist out, du bist so
gut wie tot, für dich zahlen sie keine müde Mark mehr!’“
Dolly wußte nicht, was überwog, ihre Empörung oder ihr
Erstaunen. Welch eine Ungeheuerlichkeit, einem zwölfjährigen
Mädchen so etwas zu sagen! Das also hatte Simonetta in so tiefe
Verzweiflung gestürzt, so sehr, daß sie sich selbst zu hassen begann –
einen lebenden Leichnam, der bereits als Kind zum alten Eisen
gezählt wurde. Dolly überlegte fieberhaft. Jetzt kam es auf jedes Wort
an, das sie Simonetta sagte, wenn sie dem Mädchen neuen Lebensmut
geben wollte.
Zum Glück erschien Felicitas mit dem Tee. Dolly setzte Simonetta
vorsichtig die Tasse an die Lippen. Ein kräftiger Duft nach Rum erfüllte das Zimmer. Simonetta schauderte, trank aber gehorsam ein
paar Schluck.
„Das ist Medizin“, sagte Felicitas grinsend. „Du kannst nicht
verlangen, daß Medizin auch noch gut schmeckt. Aber helfen wird
sie.“
Erschöpft sank Simonetta zurück. Ihr Körper begann zu glühen.
Dolly gab Felicitas ein Zeichen, sie mit Simonetta allein zu lassen. „Ich fürchte, das mußt du mir noch mal wiederholen, was dieser
Bodo da zu dir gesagt hat. Ich kann es nicht ganz verstehen“, sagte sie
in leichtem Ton. Und bei sich dachte sie: Ich werde es dich noch oft
sagen lassen. Ich werde es dich so lange aussprechen lassen, bis diese
Worte ihren Schrecken verloren haben und nur noch lächerlich sind! Simonetta wiederholte den Ausspruch wie etwas hundertmal
Eingeübtes.
„Und du hast diesem Schwachkopf nicht einfach ins Gesicht
gelacht?“ fragte Dolly.
„Wieso?“
„Nun, jemand, der so einen Blödsinn verzapft, den kann man doch
nur auslachen!“
„Das ist kein Blödsinn. Es ist die Wahrheit.“
„Nur weil dieser Bodo, den kein Mensch kennt und der ein kleiner
Niemand ist, so etwas behauptet.“
„Nicht nur er. Alle.“
„Wer noch, sag es mir. Sag mir die Namen!“
„Meine Eltern…“ Simonetta stockte.
„Haben sie es dir auch gesagt?“
„Nicht direkt gesagt. Aber sie denken so.“
„Woher willst du das wissen?“
„Alle Verwandten und Bekannten denken so. Früher habe ich eine
Menge Geld verdient, und jeden Tag kamen Blumen und Geschenke
und ein Haufen Post. Meine Eltern und Tanten und Onkel hatten den
ganzen Tag zu tun damit – und jetzt ist alles vorbei. Sie sehen mich
an, sie sagen nichts, aber in ihren Augen lese ich, wie sie mich
verachten. Wie enttäuscht sie sind, daß ich häßlich und groß geworden
bin und nicht mehr das Püppchen im rosa Kleid, das die Muttis unten
im Publikum zu Tränen rührt.“
„Weißt du“, sagte Dolly nachdenklich und nahm Simonettas Hand,
„wenn ich mir das so anhöre, dann bin ich richtig froh, daß du heute
gestorben bist.“
„Wie meinen Sie das?“
„Es war höchste Zeit, daß das Püppchen im rosa Kleid, das seine
ganze Familie ernährte, das Zeitliche gesegnet hat. Jetzt bist du für
immer von dem Püppchen befreit und kannst neu auf die Welt
kommen. Als eine ganz neue Persönlichkeit. Du kannst ganz frei und
für dich allein entscheiden, was du aus dir machen willst. Und“, Dolly
lächelte Simonetta aufmunternd an, „ich bin ziemlich sicher, daß du
kein Püppchen, in was für einem Kleid auch immer, werden willst –
stimmt’s?“
Sie lächelt! dachte Dolly. Nicht zu fassen, sie lächelt zum
erstenmal zurück!
„Stimmt!“ sagte Simonetta leise.
„Soll ich dir einen Vorschlag machen?“ fragte Dolly. „Wir
überlegen jetzt gemeinsam, wie dieser neue Mensch aussehen soll,
was er für einen Namen bekommt – und was er tun soll. Was
wünschst du dir denn für dein neues Leben, was erträumst du dir?“ Simonetta rollte sich auf die Seite, stützte ihren Kopf in die Hand
und dachte nach.
„Am liebsten würde ich Liedersängerin werden. Ich meine, eigene
Lieder singen und mich selbst dazu auf der Gitarre begleiten. Nicht
auf schön und lieblich, Herz und Schmerz und so, sondern Sachen, die
die Leute zum Nachdenken bringen.“
„Das ist ein guter Plan. Schön, die Liedermacherin haben wir jetzt.
Wie soll sie heißen?“
„Ich weiß es nicht. Jedenfalls nicht Nini. Es muß ganz anders
klingen!“
„Was hältst du von ,Mona’? Aus Nini wird Mona.“
Simonetta richtete sich

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