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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gegessen!“
„Ich habe keinen Appetit“, sagte Olivia kläglich. „Ich weiß auch nicht…“
„Aber ich weiß es“, bemerkte Mona leise. „Du hast Magenschmerzen, weil dir ein Felsbrocken auf dem Magen liegt.“
„Ach, sei doch still!“ fuhr Olivia ungewohnt heftig auf. „Das ist schließlich mein Problem, oder?“
„Schon gut, war ja nicht bös gemeint.“
Dolly überging das eben Gehörte und beschloß, Olivia später nach dem Grund ihres Kummers zu fragen.
Nach dem Essen fing sie Olivia ab, bevor sie den Gemeinschaftsraum der Ersten betrat.
„Hast du Lust, mich zum Briefkasten zu begleiten? Ich fahre schnell zur Post in den Ort hinunter. Du hast doch auch noch einen Brief einzustecken, stimmt’s?“
„O ja, ich wollte Sie schon fragen, ob Sie ihn mitnehmen können.“
„Dann laß uns zusammen fahren. In Gesellschaft ist es lustiger.“
Dolly sagte Fräulein Pott Bescheid und ging mit Olivia zum Auto.
„Ist der Brief an deinen Vater?“ fragte sie, während sie die Autotür aufschloß.
„Nein. An meine Mutter.“
„Sicher kommen deine Eltern zum Besuchstag, nicht wahr?“
„Meine Mutter will kommen. Aber ich habe sie gerade gebeten, es nicht zu tun.“
„Warum denn, um Himmels willen? Du hast doch allen Grund, stolz auf deine Leistungen zu sein! Wenn jemand etwas vorzuzeigen hat, dann bist du es!“
„Darum geht es nicht. Ich will meine Mutter nicht sehen.“
„Hast du dich über sie geärgert? Hat sie dir, wegen irgend etwas Vorwürfe gemacht? Nun, das ist doch nicht so tragisch. Da kommt der Besuchstag gerade recht, um sich auszusprechen. Ich bin sicher, wenn du dich in Ruhe mit deiner Mutter unterhältst, werden sich alle Mißverständnisse…“
„Sie haben mich nicht verstanden!“ unterbrach Olivia Dolly hart. „Ich will meine Mutter überhaupt nie wiedersehen! Ich habe es ihr schon einmal gesagt – Weihnachten –, aber sie kapiert es einfach nicht. Sie hält es für nichts als eine Laune.“
„Und das ist es nicht?“
„Nein.“
„Ich fürchte, du mußt mir das näher erklären. Was sagt denn dein Vater dazu?“
„Der weiß es gar nicht.“
„Aber Olivia – als du vor Weihnachten von deinem Vater abgeholt wurdest, habt ihr euch doch so gut verstanden! Warum hast du denn nicht mit ihm gesprochen?“
„Ich wollte es ja, aber sie… sie hat… oh, sie ist so gemein!“ Wie ein unerwarteter Vulkanausbruch brach Olivias Tränenstrom über Dolly herein.
„Sie hat verhindert, daß du mit deinem Vater sprichst? Aber wie konnte sie das?“
Es dauerte eine Weile, ehe Olivia wieder ein Wort hervorbrachte.
„Meine Eltern haben sich getrennt. Sie wollen sich scheiden lassen. Sie verstehen sich schon lange nicht mehr. Meine Mutter verachtet meinen Vater – dabei verdient er doch das ganze Geld, das sie ausgibt! Aber er ist ihr nicht vornehm genug! Sie ärgert sich, daß sie ihn nicht in der feinen Gesellschaft rumzeigen kann. Ihre Freunde sind alle schrecklich gebildet und hochnäsig, ganz anders als mein Vater. Und sie findet das toll und macht sie nach, diese Leute, und tut, als wäre sie wer weiß wer! Dabei rührt sie doch keinen Finger und läßt sich nur bedienen! Na ja, ist ja wurscht, soll sie meinetwegen. Das Schlimme ist nur, daß sie mich zu genau so einer hohlköpfigen, eingebildeten Kuh machen will. Tennis spielen, Reiten, auf Modeschauen rennen und überall gesehen werden, wo’s gerade schick ist, gesehen zu werden – nein danke, für mich ist das nichts!“
Vor einem Jahr dachtest du darüber noch ganz anders, wollte Dolly sagen. Aber sie hielt lieber den Mund, um Olivia nicht zu erschrecken. Vielleicht reute es sie dann, daß sie Dolly endlich ihr Herz ausgeschüttet hatte.
„Aber ich verstehe immer noch nicht, wie sie es verhindern kann, daß du dich mit deinem Vater aussprichst?“
„Er hat jetzt eine Wohnung in der Stadt, aber sie sagt mir die Adresse nicht. Ich habe an die Firmenadresse geschrieben. Aber ich habe nie eine Antwort bekommen! Ich glaube, sie haben das untereinander ausgemacht, daß meine Mutter die alleinige Erziehungsgewalt – oder wie man das nennt – über mich bekommt. Sie wird ihn weichgeredet haben! Ja, das ist es! Sie hat ihm so lange die Ohren vollgejault, daß er meinem gesellschaftlichen Aufstieg nur im Wege ist, bis er nachgegeben hat. Ich höre sie richtig! Schließlich bin ich ein Mädchen – wie könnte ein alleinstehender Mann ein Mädchen erziehen!“
Olivia lachte höhnisch auf.
„Es tut mir richtig weh, was du da erzählst.

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