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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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geheimnisvolle Person, die sie in wenigen Augenblicken treffen sollte, so merkte sie gar nicht, wie ihr in einigem Abstand jemand folgte. Dolly war schon ein gutes Stück weit gelaufen, als sie unten am Strand eine ihr vertraute Gestalt entdeckte. Einige Meter weiter führten Stufen zwischen den Klippen zum Strand hinunter. Dolly glaubte zu fliegen, so schnell tappten ihre Füße über die ausgetretenen Stufen. Mit weit ausgebreiteten Armen stürzte sie auf den älteren Herrn zu, der ihr lächelnd entgegensah.
„Papa! Na, das ist wirklich eine Überraschung! Wie schön, daß du mich einmal besuchen kommst!“
Dolly hing am Hals ihres Vaters und wollte ihn vor Freude gar nicht wieder loslassen. Zärtlich küßte sie ihn auf die Nasenspitze und streichelte das müde gewordene und von Anstrengung gezeichnete Gesicht und die Haare, die von immer mehr weiß-silbrigen Fäden durchzogen waren, wenn sie ihn eine Weile nicht gesehen hatte.
„Wie schön, daß du da bist!“ sagte Dolly noch einmal. „Was bringt uns denn in den seltenen Genuß deiner Gegenwart? Bist du wirklich nur unseretwegen gekommen?“
„Ich wünschte, es wäre so. Aber mein Hiersein hat in erster Linie berufliche Gründe. Es handelt sich um eine komplizierte Operation, die ich an einem Patienten durchzuführen habe, der nicht transportfähig ist. Eine Operation, die niemand am hiesigen Krankenhaus übernehmen kann, weil es keinen Spezialisten für derartige Dinge am Ort gibt. So lud man mich ein, und ich habe natürlich begeistert ja gesagt, daß es mir die Gelegenheit gibt, meine beiden Töchter zu besuchen!“
„Fabelhaft! Ich hoffe, du mußt nicht heute gleich wieder fort?“
„Nein, nein, ich kann bis morgen abend bleiben. Ich habe mir ein Hotelzimmer im Ort genommen. Morgen früh muß ich operieren, aber ab Mittag habe ich für euch Zeit.“
„Du weißt ja, bei uns ist morgen Elternbesuchstag!“ Dolly hängte sich bei ihrem Vater ein und zog ihn mit sich fort. „Da bin ich natürlich im Dienst. Aber du bist herzlich willkommen! Schließlich steht nirgendwo geschrieben, daß die Eltern der Lehrer und Erzieher ausgeschlossen sind.“
„Ich werde kommen. Sogar mir macht es Spaß, die Burg einmal wiederzusehen, um dich in deinem Wirkungskreis zu erleben.“
„Untersteh dich, den Eltern meiner Schützlinge zu erzählen, was ich als Schülerin in Möwenfels alles angestellt habe!“
„Ich werde mich hüten, deinen guten Ruf zu untergraben. Und abends gehen wir drei richtig schön essen – was heißt wir drei! Wie konnte ich Klaus vergessen!“ Dollys Vater lachte verlegen und sah seine Tochter von der Seite an. „Verzeih, aber ich muß mich erst daran gewöhnen, einen Schwiegersohn zu haben. Dabei mag ich ihn wirklich gern, deinen Klaus. Ich hätte mir keinen netteren Mann für meine Große wünschen können!“
„Lieb, daß du das sagst!“ Dolly gab ihrem Vater einen Kuß. „Es wäre schrecklich für mich, wenn ihr euch nicht verstehen würdet. Aber jetzt muß ich gehen. Begleitest du mich noch ein Stück?“
„Nein, ich werde zum Möwennest zurück gehen. Feli hat mich zum Abendessen eingeladen. Wir sehen uns morgen.“
Dr. Rieder schloß seine Tochter zärtlich in die Arme.
„Paß gut auf dich auf! Du siehst blaß aus. Ich mache mir ein bißchen Sorgen, daß du zuviel arbeitest!“
„Das gleiche könnte ich von dir sagen! Klaus hat dich doch nicht etwa aufgehetzt? Er nörgelt nämlich auch schon eine ganze Weile an mir herum, was das betrifft.“
„Er hat mir kein Wort gesagt. Ich habe schließlich Augen im Kopf. Na ja, du wirst es schon richtig machen.“
Dr. Rieder nickte seiner Tochter noch einmal zu und ging über den Strand davon. Dolly wandte sich um und kletterte die Stufen zum Uferweg hinauf. Oben angekommen, wandte sie sich um und winkte ihrem Vater nach. Als er zurückwinkte, warf sie ihm eine Kußhand zu. Dann lief sie zur Burg zurück.
Während Dolly mit den Mädchen die letzten Vorbereitungen für den Besuchstag der Eltern traf, hatte Fräulein Sauer ein paar der Kollegen, von denen sie wußte, daß sie die junge, fortschrittliche Erzieherin nicht sonderlich schätzten, im Lehrerzimmer zusammengetrommelt.
„Eine Ungeheuerlichkeit!“ keuchte die Sauergurke. „Was ich heute entdeckt habe! Ich kann Ihnen sagen, mir fehlen fast die Worte vor Empörung! Aber ich habe es ja geahnt! Ich habe schon immer gewußt, daß diese Person eine ganz falsche, verschlagene, eine ganz durchtriebene…“
„Nun sagen Sie schon, was ist

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