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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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passiert?“ unterbrach Mademoiselle Rougier die aufgebrachte Lehrerin. „Was haben Sie entdeckt?“
„Sie trifft sich heimlich mit Männern!“
Fräulein Sauer schaute triumphierend in die Runde. Die anderen sahen sich betreten an.
„Nun ja, sie meinen mit einem Mann. Mit ihrem Verlobten. Das kann man ihr eigentlich nicht verdenken“, bemerkte Herr Jung, der Musiklehrer.
„O nein, Sie haben ganz richtig gehört! Mit anderen Männern! Zufällig mußte ich ein Telefongespräch mitanhören, in dem ihr mitgeteilt wurde – ich weiß nicht von wem –, sie würde am Strand von einem sehr lieben Freund erwartet. Nun, der Sache muß ich natürlich nachgehen, schließlich haben wir unseren Schülerinnen gegenüber ja eine Verantwortung! Man denke, was ein solches Beispiel in den Gemütern der Mädchen anrichten kann! Nun, ich folge ihr also, und was muß ich sehen? Da wird sie tatsächlich am Strand von einem Mann erwartet, dem sie ohne Umschweife um den Hals fällt und ihn abküßt! Ich kann Ihnen sagen! Rot geworden bin ich vor Scham, wie sich diese Person betragen hat!“
„Und!“ Mademoiselle Rougier reckte gierig den Hals.
„Was und?“
„Was haben Sie noch gesehen?“
„Meine Liebe! Wofür halten Sie mich! Ich bin zurückgegangen und habe die beiden ihrem unwürdigen Tun überlassen. Was ich gesehen hatte, reichte mir als Beweis!“
Die anderen sahen ein wenig enttäuscht drein.
„Nun ja, und was sollen wir Ihrer Meinung nach unternehmen?“ fragte Fräulein Gerald, die spitznasige Handarbeitslehrerin.
„Wir müssen die Sache unverzüglich der Direktorin melden. Diese unmoralische Person darf keinen Augenblick länger im Haus bleiben!“
„Ich weiß nicht“, Herr Jung wiegte bedeutungsvoll den Kopf, „wäre es nicht besser, noch weitere Beweise ihres Tuns zu sammeln? Sie wissen, wie Fräulein Rieder bei unserer Direktorin angesehen ist!“
„Der Meinung bin ich auch. Wir brauchen handfestere Beweise. Man müßte sie in flagranti ertappen!“ Madame Rougier bekam hektische rote Flecken im Gesicht. „Morgen, wenn die Schülerinnen mit ihren Eltern einen freien Nachmittag verbringen, wird sich Dolly Rieder vielleicht noch einmal mit ihrem Liebhaber treffen. Ich habe gehört, drüben im Möwennest würden zur Zeit Prüfungen abgehalten, deshalb hat Fräulein Rieders Verlobter vermutlich keine Zeit, sich um seine Braut zu kümmern, und sie nutzt ihre Freiheit schamlos aus! Wenn wir sie nun alle vier mit ihrem Galan überraschen! Gegen so viele Zeugen kann Frau Direktor Greiling ihren Liebling wohl kaum schützen!“
„Richtig. Wir dürfen Fräulein Rieder nicht aus den Augen lassen! Vielleicht ist jetzt endlich die Stunde gekommen, sie in ihre Schranken zu weisen“, ereiferte sich Fräulein Gerald, die einen ganz persönlichen Haß auf Dolly in sich nährte, da Dolly ihr – wie sie glaubte – mit der neugegründeten „Interessengruppe Handarbeit und Basteln“ ungebührlich Konkurrenz machte. Zumal die Mädchen die Arbeit in der Gruppe dem langweiligen Unterricht bei Fräulein Gerald bei weitem vorzogen.
So kam es, daß Dolly – ohne etwas davon zu bemerken – auf Schritt und Tritt beobachtet und verfolgt wurde. Lauernde Blicke beobachteten sie, wie sie die Eltern ihrer Schützlinge begrüßte, wie sie beim Essen von Tisch zu Tisch wanderte, bei den sportlichen Wettkämpfen von einer Gruppe zur anderen ging – und besonders dann, wenn sie sich von den Mädchen und ihren Eltern entfernte und in die Nähe des Telefons kam.
Und ihre Bewacher triumphierten, als Dolly ans Telefon gerufen wurde. Fräulein Gerald mußte unbedingt im gleichen Augenblick das Telefonbuch haben und eine Nummer darin suchen, die offensichtlich schwer zu finden war. Dicht neben Dolly stand sie und steckte ihre spitze Nase zwischen die Seiten, während sie mit dem Finger die Reihe der Namen hinauf-und hinunterfuhr.
Was sie zu hören bekam, war nicht viel. „Das ist schade!“ sagte Dolly. „Nun ja, macht nichts. Komm, sobald du kannst, ich werde auf dich warten. Tschüs!“
Aber Fräulein Gerald genügte es. Sie stürzte aufgeregt zu ihren Kollegen.
„Sie hat sich wieder mit ihm verabredet!“ flüsterte sie aufgeregt. „Er wird sie abholen, wenn alle Mädchen mit ihren Eltern fort sind!“
„Hat sie einen Namen gesagt?“
„Nein, aber ich bin sicher, daß es der Mann von gestern ist!“
„Vielleicht kam der Anruf von ihrem Verlobten?“ gab Mademoiselle Rougier zu bedenken. „Das wäre schade.“
„Nun, wenn es diesmal

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