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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vor dem Portal der Burg hielt, war Klaus bereits seit zwei Stunden unterwegs. Eine innere Stimme hatte ihm geraten, zunächst einmal den Lieblingsweg von Charlie abzusuchen, der in den Wald und zu der alten Jagdhütte führte. Und wirklich fand er im Waldboden die frischen Fußabdrücke zweier völlig gleicher Schuhpaare. „Ein Glück, daß es in letzter Zeit so viel geregnet hat“, murmelte Klaus und fuhr mit dem Motorrad langsam seitlich der Spur weiter.
Hier mußten sie stehengeblieben sein, es sah aus, als hätten sie etwas hinter einem Gebüsch gesucht. Vielleicht hatten sie etwas versteckt? Dort war Laub aufgehäuft und später wieder zur Seite geräumt worden. Ich hätte Detektiv werden sollen, dachte Klaus. Jetzt liefen die Spuren immer geradeaus bis zum Waldrand. Klaus hielt an und sah sich um. Ein befestigter Weg führte halblinks auf ein Dorf zu. Rechts ging ein schmaler Fußpfad zur Küste hinüber. Nein, das Dorf hatten die beiden sicher gemieden, kläffende Hunde hätten sie verraten können. Und richtig – ein paar Meter weiter auf dem Fußweg rechts entdeckte er die Spuren der Mädchen. Jetzt war er sicher: sie hatten den Küstenweg gewählt, wo sie sicher sein konnten, daß ihnen in dieser Jahreszeit kein Mensch begegnen würde.
Langsam fuhr er den Pfad entlang und bog auf den Küstenweg ein. Mit den Augen suchte er Klippen und Strand ab. Auf der anderen Seite gab es nur Wiesen, die keinerlei Deckung boten, da brauchte er sich nicht umzusehen.
Wie weit konnten sie gekommen sein? Zwei, drei Dörfer hatten sie gewiß hinter sich gelassen, auch wenn sie einen Umweg um die Ortschaften gemacht hatten, um nicht entdeckt zu werden. Es ließ sich ungefähr errechnen, wo die Mädchen jetzt waren, wenn sie tagsüber eine Ruhepause eingelegt hatten. Und wenn er es sich recht überlegte, gab es nur einen idealen Platz, wo man ungesehen Rast machen konnte. Es war ein Glücksspiel, auf das er sich einließ, wenn er jetzt geradewegs dorthin fuhr, aber er mußte es riskieren. Wieder war es eine innere Stimme, die ihm riet, alles auf diese eine Karte zu setzen. Klaus gab Gas.
Dolly musterte indessen verstohlen den hochgewachsenen, mageren Mann mit der randlosen Brille, der jetzt der Direktorin gegenübersaß. Er sah älter aus, als er war. Seine Gesichtsfarbe war von einem ungesunden Grau, er schien nervös und überarbeitet zu sein. Vor fünfzehn Jahren hatte er vermutlich sehr gut ausgesehen, ein Mann, nach dem sich die Frauen umsahen, aber jetzt wirkte er eher mitleiderregend, wie er da mit fahrigen Händen auf dem Stuhl hin und her rutschte.
Sie hatte sich einen bulligen Geschäftsmann vorgestellt, einen harten Egoisten, der mit Menschen umgeht wie mit Gegenständen, sie zu seinem Besitz zählt, den er sich nicht nehmen läßt. Dieser Mann hier wirkte eher wie ein weltfremder Wissenschaftler, der Tag und Nacht über einem Problem brütet und darüber alles andere vergißt.
„Wir haben wirklich alles getan, was wir konnten, die Polizei eingeschaltet und selbst mit einigen Lehrern eine Suchaktion gestartet. Aber ich kann Ihnen einen Vorwurf nicht ersparen, Herr Morell“, sagte Frau Greiling. „Warum haben Sie uns nicht davon unterrichtet, daß Sie Isabella über Ihr Kommen und Ihre Pläne geschrieben haben? Es war klar, daß die Mädchen alles tun würden, um nicht wieder getrennt zu werden.“
„Man hätte sie besser beaufsichtigen sollen!“ empörte sich Herr Morell. „Wie kann man Kinder in dem Alter einfach allein losmarschieren lassen! Ich hätte als Kind nicht einmal gewagt, an so etwas zu denken!“
„Wir sind kein Gefängnis, Herr Morell“, sagte Frau Greiling mit Nachdruck. „Wir erziehen die Mädchen zu freien, selbständigen Menschen. Vertrauen gegen Vertrauen ist unser Grundsatz!“
„Wir sind hier kein Gefängnis“, erklärte Frau Greiling mit Nachdruck
    „Kinder in dem Alter sind gar nicht fähig, so etwas zu begreifen“, knurrte Herr Morell. „Sie bedürfen strenger Aufsicht und eines geregelten Tagesablaufs, sonst gar nichts.“
    „Haben Sie da nicht etwas vergessen, Herr Morell?“ fragte Dolly aus dem Hintergrund.
„Nicht, daß ich wüßte.“
„Kinder in dem Alter – wie in jedem Alter – brauchen vor allen Dingen Liebe und Verständnis“, sagte Dolly eindringlich. „Sie brauchen Eltern, die sie ernst nehmen, die ihnen geduldig zuhören, und die ihnen Sicherheit und Vertrauen geben.“
„Ja, ja, ich weiß schon“, brummte Herr Morell unwillig, „das sind diese neuen

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