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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sicher, ob die beiden nicht wieder etwas anstellen, wenn Isabella fortgebracht wird“, meinte die Direktorin.
Wie recht die Direktorin mit ihrer Befürchtung hatte, sollte sich bald erweisen.
Dolly sagte, wie verabredet, nichts über die bevorstehende Ankunft Herrn Morrels, weder zu den Zwillingen noch zu irgend jemand sonst. Am liebsten wäre es ihr gewesen, sie hätte die Kenntnis des Briefes einfach leugnen und die Schülerinnen der Zweiten auf eine mehrtägige Klassenreise schicken können, um Charlie und Isa dem Zugriff ihres Vaters zu entziehen. Aber das war leider unmöglich.
So zermarterte sie sich den Kopf, was sie Herrn Morell sagen, wie sie ihn überzeugen könne, um ihm die Zustimmung für Isabellas Verbleiben in Burg Möwenfels abzuringen.
Was Dolly nicht wissen konnte, war, daß Herr Morell seine Ankunft auch Isabella angekündigt hatte. Die Mädchen hatten den Brief wohlweislich geheimgehalten und überlegten fieberhaft, was nun zu tun sei. Eines war klar: trennen lassen würden sie sich nicht, egal, was die Eltern und die Rechtsanwälte beschlossen hatten.
„Es gibt nur eins, Isa, wir müssen hier verschwinden, ehe Vati auftaucht. Er wird sich nie überzeugen lassen! Du kennst ihn!“
„Wenn er bloß nicht so schrecklich altmodisch wäre!“ seufzte Isabella. „Kinder sollen gehorchen, sonst gar nichts! Kinder haben keine eigene Meinung, sie können die Angelegenheiten der Erwachsenen noch gar nicht beurteilen. Wenn du mich fragst – Vati ist selber nie ein Kind gewesen. So total kann man doch nicht vergessen, wie man selber mit zwölf, dreizehn Jahren gewesen ist!“
„Ja, den Verdacht habe ich auch schon oft gehabt. Vati ist scheinbar schon als alter Mann auf die Welt gekommen. Aber daß Mutti nur auf ihm rumhackt und ihn überall schlechtmacht, ist genauso schlimm!“ Charlie ballte die Fäuste und hämmerte wütend gegen die Wand des Geräteschuppens, hinter den sie sich verzogen hatten. „Das kann doch nicht immer so gewesen sein! Irgendwann müssen sie sich geliebt haben, genauso leidenschaftlich, wie sie sich jetzt hassen. Sonst hätten sie doch nicht geheiratet!“
„Hast du mal die Fotos gesehen aus der Zeit, als wir beide noch klein waren? Wie sie sich da anstrahlen und in den Armen halten. Eine glückliche Familie! Was ist bloß passiert, daß heute alles anders ist?“
„Ich weiß nicht. Es hat keinen Sinn, darüber nachzugrübeln. Laß sie ihren Haß allein ausbaden, wir zwei jedenfalls machen da nicht mit. Wir machen uns selbständig.“
„Und wo wollen wir hingehen?“ fragte Isabella.
„Wir müssen ins Ausland, das ist klar. Wir müssen uns in der Nähe eines Parkplatzes oder einer Raststätte aufhalten und auf eine Gelegenheit warten, ungesehen auf einen Lastwagen oder in einen Wohnwagen zu kommen.“
„Da brauchen wir zu Fuß drei Tage!“
„Das macht nichts. Wir haben noch eine Stunde Zeit. Hier, ich habe mein Geld mit runtergebracht. Wir flitzen jetzt ins Dorf hinüber und kaufen uns ein paar eiserne Vorräte. Brot, Dauerwurst, Zitronenteepulver, Traubenzucker und ein bißchen Schokolade. Außerdem Streichhölzer und ein gutes Taschenmesser. Heute nachmittag werde ich dafür sorgen, daß ein Kellerfenster offen ist, durch das wir nachts abhauen können.“
„Gut. So machen wir es. Hast du keine Angst?“
„Wir sind doch zu zweit, oder? Wenn man zu zweit ist, kann einem so leicht nichts passieren. Halt – denk dran, daß wir uns auch eine gute Landkarte besorgen! Und die Taschenlampe dürfen wir nicht vergessen!“
Kühl und überlegt gingen die Zwillinge daran, ihre Flucht vorzubereiten. Die gekauften Vorräte verbargen sie in einem Plastiksack am Waldrand, um sie nachts dort abzuholen. Isa trieb sich in der Nähe von Dollys Büro herum und paßte einen günstigen Augenblick ab, um einen der Kellerschlüssel vom Bord zu nehmen. Sie wählte diesmal nicht den Schlüssel zur Kofferkammer, um nicht in Gefahr zu geraten, von Fräulein Sauer gesehen zu werden, sondern den zu einem unbenutzten Raum auf der anderen Seite. Da mußte sie zwar ein Stück durch den Innenhof, aber es gab kaum Schlafräume, deren Fenster auf den Hof hinausgingen. Und von den Lehrerwohnungen im Dach des Süd-und Ostturms konnte man nicht gut hinuntersehen.
Während sie im Schlafraum der Zweiten die wichtigsten Sachen für ihre Flucht zusammenpackten und unter den Betten verstauten, besprachen sie noch einmal flüsternd die Einzelheiten des Fluchtwegs.
„Hast du keine Angst?“ fragte Isabella

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