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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ja… wir wußten einfach nicht, was wir miteinander reden sollten. Doch wenn wir Arm in Arm über das Eis flogen, da bedurfte es keiner Worte, das war wie ein Rausch. Und dann, eines Tages, hat man uns eingeladen, einen Wettbewerb mitzumachen, und wir bekamen den zweiten Preis.”
„Und weiter?” fragte Ulla ungeduldig.
„Nichts geschah weiter. Bald darauf zogen wir aus der Stadt weg, ich habe ihn nicht mehr gesehen. Und auch mit dem Eislaufen war es Schluß.”
„Aber Sie hätten ihm doch schreiben können!” meinte Inge.
„Nun ja, vielleicht… wenn er mir geschrieben hätte, hätte ich gewiß geantwortet. Aber so – ich war einfach zu schüchtern.”
Fräulein Innig starrte wehmütig in ihre Tasse und wiegte sich leise hin und her. Ihre Hand tastete nach dem Medizinfläschchen. Dann wurde sie sich der vielen neugierigen Augenpaare bewußt und sie steckte es schnell zurück in die Tasche.
Dolly war inzwischen ins Büro der Direktorin des Möwennests hinübergegangen, jetzt kam sie strahlend zurück.
„Kinder, es hat geklappt! Fräulein Peters ist einverstanden! Morgen mittag fangen wir mit unserer Eislaufbahn an!”
„Toll!” kam ein vielstimmiger Schrei von allen Seiten. Die Mädchen sprangen auf und umringten Dolly. Dolly wehrte die stürmische Meute lachend ab.
„Laßt uns das Geschirr zusammenräumen und in die Küche bringen. Dann machen wir uns auf den Heimweg. Schließlich wollt ihr ja noch Briefe schreiben, und Hausaufgaben sind auch noch zu machen. Wenn wir zur Studierzeit rechtzeitig in der Burg sein wollen, müssen wir uns beeilen.”
Fräulein Innigs Seelentröster
    Der Wettergott war ihnen gut gesinnt. In den nächsten Tagen wurde es noch kälter, über der erstarrten Landschaft wölbte sich ein blitzblauer Himmel. In zwei Tagen war die Eislaufbahn fertig, und die Mädchen warteten ungeduldig auf das Eintreffen der Päckchen mit den Schlittschuhen.
    Die wenigen Glücklichen, denen es gelungen war, sich in der Umgebung Schlittschuhe auszuleihen, weihten die spiegelblanke Fläche unter viel Jubel und Geschrei und der Anteilnahme einer großen Schar Zuschauerinnen ein. Nestmöwen und Burgmöwen umrahmten den Platz, klatschten denen Beifall, die es schafften, elegant ihre Runden zu drehen und lachten über das hilflose Stolpern der Anfänger.
    Natürlich wohnten Dolly und Fräulein Innig der Einweihung bei. Fräulein Innig, die in den Augen ihrer Schülerinnen beträchtlich gewonnen hatte, seit die Mädchen wußten, daß sie einst eine gute Eisläuferin gewesen war, sparte nicht mit Lob und guten Ratschlägen. Ihre Anfeuerungsrufe verrieten ungeahntes Temperament, ihre Augen strahlten, die Apfelbäckchen färbten sich tiefrot, und die Füße zuckten vor Ungeduld, sich unter die Eisläuferinnen zu mischen. Immer öfter fuhr ihre Hand in die Manteltasche, um das geheimnisvolle Medizinfläschchen hervorzuholen und ein paar Tropfen davon auf die Zunge zu träufeln.
    „Ich möchte zu gern wissen, was das für eine eigenartige Medizin ist!” flüsterte Renate der neben ihr sitzenden Irmela ins Ohr.
„Egal, was es ist, sie scheint ziemlich viel davon zu brauchen, obgleich sie nicht den Eindruck macht, als litte sie unter Kreislaufstörungen.”
„Dafür nimmt sie ja auch das Zeug. Es pulvert sie auf. Nur…”
„Was?”
„Ach nichts.”
„Nun sag schon,” drängte Irmela.
„Ach, ich hab da so einen leisen Verdacht. Vergiß es.”
„Du bist gut, erst machst du geheimnisvolle Andeutungen, und dann willst du nichts verraten! Das ist gemein!”
„Was ist gemein?” mischte sich Clara ein. „Wovon redet ihr?”
„Sie will mir nicht verraten, was…”
„Also gut, ich sag’s euch. Daß ihr noch nicht selber drauf gekommen seid!” Renate ließ sich Zeit. Ihre Augen wanderten zu Fräulein Innig hinüber, die sich leise von einem Bein auf das andere wiegte, als stünde sie auf dem schwankenden Deck eines Schiffes.
„Nun spann uns doch nicht so auf die Folter!” sagte Clara ärgerlich.
„Na schön. Ist euch nicht schon mal der eigenartige Geruch aufgefallen, den Fräulein Innig ausatmet, wenn sie aus ihrem Medizinfläschchen getrunken hat?”
„Und ob! Widerlich!” bestätigte Irmela.
„Ich halte immer zwei Meter Abstand von ihr.”
„Und? Was folgert ihr daraus?”
„Was sollen wir daraus folgern!” maulte Irmela. „Machen wir hier ein Quiz, oder was?”
„Halt ihr mal ein Streichholz vor den Mund, wenn sie ausatmet. Ich wette, es gibt eine Stichflamme.”
„Eine Stichflamme?

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