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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Spinnst du?”
„Herrgott noch mal, was seid ihr doch für Babys! Ja, eine Stichflamme, denn das, was sie ausatmet, ist reiner Alkohol!”
„Du glaubst, in dem Fläschchen ist Schnaps?” fragte Clara und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Das ist doch nicht dein Ernst!”
„Nicht Schnaps. Irgendwelche Tropfen, die stark alkoholhaltig sind. Vielleicht ist sie sich gar nicht im klaren darüber, was es ist, das sie an ihrer Medizin so schätzt. Ich hab mal versucht zu erkennen, was auf dem Fläschchen steht. Irgend etwas mit einem Kloster und Kräutergeist. Meine Mutter hat so was in ihrer Hausapotheke. Sie nimmt es, wenn sie Kopfschmerzen hat, dann reibt sie sich damit die Stirn ein. Und wenn einem von uns schlecht ist, bekommt er fünf Tropfen davon auf ein Stück Zucker. Das Zeug besteht aus KräuterEssenzen und siebzig Prozent Alkohol!”
„Na!” platzte Clara raus. „Sie muß an Geschmacksverirrung leiden! Sie hat sich das Zeug massenhaft in den Kakao geschüttet neulich!”
„Sie ist eben davon abhängig”, bemerkte Renate.
Irmela kicherte und sah verstohlen zu Fräulein Innig hinüber, die allmählich etwas müde zu werden schien, denn sie hatte die Augen halb geschlossen, wiegte sich aber immer noch leise hin und her.
„Unsere Klassenlehrerin – eine heimliche Schnapsnase! Wer hätte das gedacht!”
„Immer noch besser als die Sauergurke”, stellte Clara fest. „Zumindest macht ihr kleines Laster sie sehr milde und nachsichtig. Das sollten wir zu schätzen wissen.”
„Wir werden auf sie aufpassen müssen”, meinte Renate mütterlich. „Damit ihr nichts zustößt.”
„Und damit die anderen ihr nicht draufkommen. Wenn Frau Direktor Greiling das mitkriegt, haben wir die Innig die längste Zeit gehabt”, fügte Irmela hinzu. „Und das wäre ausgesprochen schade!”
„Ja, davor müssen wir sie auf jeden Fall bewahren.” Noch am selben Abend wurde im Schlafsaal der Dritten das Problem mit den anderen diskutiert. Es zeigte sich, daß sich auch schon andere Gedanken über das seltsame Verhalten der Lehrerin gemacht hatten.
„Man müßte sie doch irgendwie warnen können”, meinte Ulla nachdenklich.
„Was meinst du mit warnen?” fragte Renate.
„Nun ja, man müßte ihr klarmachen, daß Alkohol für sie eine Gefahr bedeutet. Sie muß sich klar darüber werden, daß sie ihre Stellung verlieren kann, wenn sie sich ihre Medizin nicht abgewöhnt.”
„Medizin ist gut”, kicherte die pummelige Lucy. „Das ist so wie mit meiner Sucht nach Süßigkeiten. Je unglücklicher ich bin, desto mehr muß ich von dem Zeug futtern. Und das macht mich wieder unglücklich, dann brauche ich noch mal eine Tafel Schokolade. Als Seelentröster.”
„Fräulein Innigs Seelentröster. Armes Fräulein Innig!” sagte Clara mitfühlend. „Aber wie können wir ihr helfen? Wir können doch nicht mit ihr darüber reden?”
„Vielleicht meint Ulla, wir müssen für einen besseren Seelentröster sorgen”, sagte Hannelore grinsend. „Damit sie den Alkohol nicht mehr braucht?”
„O ja, wie war’s mit Herrn Wollen?”
„Quatsch, der heiratet doch demnächst die Wieland. Außerdem ist er zu schade für die Innig!”
„Das sagst du bloß, weil du in ihn verknallt bist!”
„Stimmt gar nicht!” empörte sich Hannelore.
„Stimmt wohl! Ich sehe doch, was du ihm immer für Blicke zuwirfst! Und wenn er Pausenaufsicht hat, weichst du nicht von seiner Seite!”
„Clara, Hannelore, hört auf! Das Thema ist viel zu ernst. Wenn wir ihr wirklich helfen wollen…” Renate schaute fragend in die Runde. „Es muß doch eine Möglichkeit geben, ihr klarzumachen, in welcher Gefahr sie sich befindet!”
„Und wenn wir eine kleine Gewaltkur anwenden?” fragte Anja
    „Vielleicht sollten wir die Hausmutter bitten, mit ihr zu reden?” überlegte Irmela.
„Ich weiß nicht… wenn es bis jetzt keiner außer uns gemerkt hat, ich meine, keiner der Erwachsenen, dann wäre es nicht gut, sie mit der Nase draufzustoßen”, widersprach Renate.
„Und wenn wir nun eine kleine Gewaltkur anwenden? Eine kleine Roßkur sozusagen, die ihr das Laster mit einem Schlag austreibt?” meldete sich Anja zu Wort, die bisher schweigend zugehört hatte.
„Worauf willst du hinaus?” fragte Ulla.
„Auf einen Streich. Etwas, das ihr zum Bewußtsein bringt, wie schlimm es um sie steht.”
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?”
„Nun, worunter leiden Alkoholiker? Sie sehen Dinge, die nicht da sind, haben Zwangsvorstellungen,

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