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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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stand unter Wasser, und vom Dach floß das Schmelzwasser in großen Bächen.
    Drei Tage heulte der Sturm um die Burg, dann war weit und breit kein Fleckchen Weiß mehr zu sehen. Und als am Sonntag morgen die Sonne ihre ersten Strahlen durch die dahinfegenden Wolkenungetüme schickte, war es klar – der Frühling war gekommen.
    Gegen Mittag zeigte der Himmel schon überwiegend Blau, der Wind wurde sanfter und auf den Wiesen richteten sich die ersten Grashalme auf, als müßten sie sich nach einem langen Schlaf erst mal tüchtig recken.
    Am Montag entdeckten Susu und Vivi auf einem Spaziergang die ersten Anemonen auf der Südseite des Waldes. Und so gab es jeden Tag Fortschritte. Daß der Hartriegel sich mit leuchtend gelben Blüten geschmückt hatte, daß die ersten Schlüsselblumen am Bach aufgeblüht waren und das erste Veilchen seinen Kopf aus dem Moos streckte. Im Innenhof leuchtete lila und gelb der Krokus, und die Forsythie öffnete die ersten Blüten.
    Als am Sonntag darauf die Sonne fast schon frühlingshafte Temperaturen erreichte, lud Klaus-Henning Schwarze seine Klasse zu einer großen Frühlingswanderung mit Picknick ein. Dolly begleitete sie. In Rucksäcken oder Beuteln nahmen sie ihr Mittagessen mit und machten sich bald nach dem Frühstück auf den Weg.
    Die Mädchen aus der Zweiten strahlten. Wie die Fohlen rannten und hüpften sie den Klippenweg entlang und streckten die winterblassen Gesichter der Sonne entgegen. Isabella stimmte ein Lied an, und bald sangen sie alle aus voller Kehle.
    Dolly und Klaus führten sie eine Stunde den Küstenweg entlang, dann ging es landeinwärts durch Wiesen und Felder bis zu einem Aussichtshügel, auf dem eine alte Windmühle stand, die – seit Jahren unbenutzt – vom Verfall bedroht war und nur noch Vögeln und Mäusen als Behausung diente.
    Fast zwei Stunden waren sie gegangen, als sie die Mühle erreichten. Vor dem Haus stand eine alte Holzbank. Und wer nicht auf der Bank Platz fand, setzte sich daneben auf die Treppenstufen in die Sonne. Eine dichte Hecke schützte den kleinen Vorplatz vor dem Wind, der ohnehin heute nur leise über das Land strich wie eine Liebkosung. So zogen sie bald ihre Mäntel und Jacken aus, um ein wenig erste Sonnenbräune zu bekommen.
    Die Picknick-Pakete wurden herausgeholt, und bald senkte sich zufriedenes Schweigen über die Gruppe.
Dolly hatte sich ein wenig abseits auf einen Stein gesetzt. Ihr Mantel, den sie sich lose über die Schultern gehängt hatte, öffnete sich und rutschte zu Boden, als sie sich jetzt mit geschlossenen Augen nach hinten lehnte, die Hände aufgestützt, und ihr Gesicht der Sonne zukehrte. Klaus hockte neben ihr und packte den Picknickkorb aus.
„Was möchtest du? Ein kaltes Schnitzel oder ein Schinkenbrot?”
„Gib mir das Schinkenbrot. Auf der anderen Seite sind hartgekochte Eier, davon hätte ich gern eins.”
„Sofort, gnädige Frau.”
„Ach, ist das herrlich hier! Und so still.”
„Geht’s dir gut?”
„Himmlisch. Ich bin wunschlos glücklich.”
„Gesetzt den Fall, du bekommst jetzt dein Schinkenbrot und das Ei dazu, sorgfältig abgepellt”, fügte Klaus grinsend hinzu. „Möchtest du etwas trinken?”
Dolly gegenüber saßen Mona und Olivia zu Füßen von Isa und Charlie, die sich auf die oberste Treppenstufe zurückgezogen hatten.
„Schau mal ganz unauffällig da rüber”, raunte Mona, ohne Olivia anzusehen. „Zu unserem glücklichen Paar. Fällt dir nichts auf?”
„Nein. Was denn?”
„Laß mal deine Blicke unauffällig auf Dollys Leibesmitte ruhen.”
„Und?”
„Findest du nicht, daß sie in letzter Zeit ziemlich zugenommen hat?”
„Schwer zu sagen, sie trägt immer so weite, lose Pullover über ihren Röcken und Hosen.”
„Und das ist sicher kein Zufall.”
„Aber im Gesicht ist sie ganz schmal!”
„Eben.”
„Was meinst du?”
„Bist du so naiv, oder tust du nur so?”
„He, jetzt klingelt’s bei mir! Meinst du wirklich? Das wäre ja toll!” „Was tuschelt ihr da?”
Charlie drängte sich zwischen die beiden und versuchte, etwas von der Unterhaltung mitzubekommen. Isa tat es ihr nach.
„Ach, das ist noch nichts für kleine Kinder”, neckte Mona die Zwillinge. „Wir haben nur Vermutungen darüber angestellt, daß es in ein paar Wochen oder Monaten vielleicht eine Überraschung für uns gibt.”
„Eine kleine Überraschung”, fügte Olivia hinzu und grinste. „Eine kleine, laute Überraschung.”
„Eine kleine, laute Überraschung – das soll nun einer

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