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Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Titel: Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Monnier zum Geburtstag zu schenken.
Der Strauß, den sie schließlich gepflückt hatte, war über alle Maßen prächtig. Es war zwar nicht ganz leicht, ihn auf dem Pferderücken zu transportieren, denn Mon Petit fühlte sich durch den Blätterwald auf seinem Hinterteil belästigt, aber das verdarb Mademoiselle Bellot nicht die Vorfreude auf das staunende Gesicht Madame Monniers. Die war inzwischen mit Dolly heimgekehrt und zu ihrer großen Überraschung durch ein Ständchen in den Garten gelockt worden, wo sie sich einer Gruppe lachender Schülerinnen gegenübersah, die zur Seite wichen und den Blick auf das Geburtstagsgeschenk freigaben. Madame Monnier verschlug es die Sprache, sie beschränkte sich darauf, einem nach dem anderen um den Hals zu fallen.
„Wie wunder-wunderhübsch, ihr Lieben! C’est merveilleuse! Ma petite maison, très, très jolie! Welch eine Freude, oh, und ihr seid so tüchtig! Ist es nicht reizend?“
Während Madame Monnier verzückt ihre Gartenlaube betrachtete und Monsieur Monnier die Gläser vollschenkte, hatte sich Mademoiselle Bellot entschlossen, ihre Glückwünsche und den Blumenstrauß sofort zu überbringen. Das gab ihr Gelegenheit, einmal allein mit den Monniers zu sprechen. Ohnehin wurde Mon Petit immer unruhiger. Mademoiselle Bellot galoppierte an.
„An der Rückwand müßte man noch etwas Hübsches anbringen“, meinte Olly gerade. „Ein altes Wagenrad oder altmodische Handwerkszeuge. Oder einen Korb mit Strohblumen!“
„Eine alte Stallaterne wäre auch hübsch“, sagte Mona. „Oder eine Kutscherlampe.“
„O nein, ich werde dort hinhängen ein schönes Bild!“ schwärmte Madame. „Es muß sein romantisch… ein Reh zwischen Frühlingsblumen und Gras, mit einem Rehkind daneben.“
„Nicht vielleicht ein Hirschgeweih?“ neckte KlausHenning Schwarze sie. „Oder einen ausgestopften Bärenkopf?“
Von ferne nahte das Geräusch galoppierender Hufe. Mon Petit kannte seine Strecke, um die Hausecke herum, unter dem Apfelbaum durch… zu spät entdeckte er das nagelneue Hindernis.
„Stop! Alt! Alt… stop!“ rief Mademoiselle Bellot.
„Ach nein“, sagte Madame Monnier gedankenverloren, „ein Bild mit einem Reh… ein Reh wäre schön!“
Krach! machte es, und durch die splitternde Rückwand brach der Kopf eines gewaltigen Schimmels, über ihm ein schwarzer Reithut, unter dem das gerötete Gesicht Mademoiselle Bellots zu erkennen war, umrandet von den Resten des Geburtstagsstraußes.
„… ein Reh wäre am schönsten…“ murmelte Madame Monnier tonlos.
Ein Gespenst im Schlafsaal der Ersten
    Zum Glück waren die tüchtigen Handwerker erfindungsreich genug, um mit Hilfe von ein paar schnell herbeigeschafften Brettern den Schaden wieder zu reparieren. Weder dem mächtigen Schimmel noch Mademoiselle Bellot war etwas zugestoßen, von einem leichten Schock abgesehen, der bei Mademoiselle Bellot mit Hilfe einiger Gläser Champagner schnell behoben war. Der Schimmel, auf seine Art eine Frohnatur, vergaß den Schreck über Äpfel und Kuchen und viele streichelnde Mädchenhände ebenfalls bald.
    Madame Monnier wollte sich ausschütten vor Lachen. Immer wieder erzählte sie sich und allen Umstehenden von dem verblüffenden Schauspiel, als könne sie einfach nicht glauben, es mit eigenen Augen gesehen zu haben.
    Vom Alkohol beflügelt, beschloß man schließlich, gemeinsam die Rückwand mit einer Szene zu bemalen, wie Madame Monnier es sich wünschte: ein grasendes Reh mit Kitz im Vordergrund, und im Hintergrund am Waldrand galoppierend Mademoiselle Bellot auf Mon Petit.
    „So gelacht habe ich schon lange nicht mehr!“ gestand Dolly, als sie am Abend nach Burg Möwenfels zurückkehrten. „Das hat mir richtig gutgetan nach den Sorgen der letzten Tage!“
    Wenn Dolly von Sorgen sprach, dann dachte sie vor allem an die Erste. Es ist wirklich leichter, einen Sack voller Flöhe zu hüten als diese ausgelassene Horde! seufzte sie immer wieder. Fast täglich gab es Probleme, von denen zerrissene Kleidungsstücke, ein überschwemmter Schlafsaal nach einer Wasserschlacht, verlorengegangene Schulbücher oder eine angesengte Bettdecke noch die geringsten waren.
    Die Mädchen aus dem Schlafsaal der Ersten hielten sich selbst allerdings für die reinsten Engel. Sie konnten gar nicht begreifen, wieso ausgerechnet beim Betreten ihres Schlafsaals regelmäßig ein so verzweifelter Ausdruck in das Gesicht der Hausmutter trat. Sie vertrugen sich doch alle prächtig – von der ewig beleidigten

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