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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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werde ihm den Weg durch den Keller erklären
und genau aufzeichnen, wie er sich nachts zurechtfinden kann. Ha,
Rache ist süß! Das wird die schönste Nacht meines Lebens!“ „Na, das solltest du nicht sagen“, bemerkte Susu lächelnd.
„Jedenfalls möchte ich dir wünschen, daß du noch schönere erlebst.“ Sofort machte sich Verena daran, für Angelo einen genauen Plan zu
zeichnen.
Ihn am nächsten Tag dazu zu überreden, sie nachts im Nordturm zu treffen, war allerdings schwieriger, als sie sich vorgestellt hatte. Angelo war kein Held, und es schien ihm mehr als riskant, sich direkt in die Höhle des Löwen zu wagen. Verena mußte einiges aufbieten, um sein Interesse derart zu wecken, daß er alle Bedenken beiseite schob. Sogar ihre Taschenlampe lieh sie ihm, damit er den Weg sicher
finden konnte.
Um Mitternacht sollte das Treffen stattfinden. Gegen elf Uhr
schlich eine Abordnung, bestehend aus Regine aus der Ersten, Iris aus
der Zweiten und Mona aus der Dritten zu Fräulein Innigs Zimmertür
und tauschte lautlos das Türschild mit dem Namen der Lehrerin gegen
das mit der Aufschrift Gemeinschaftsraum II aus.
Ebenso lautlos öffneten sich gegen Mitternacht die Türen sämtlicher
Schlafsäle spaltbreit. Wie Säulen erschienen dahinter – einer über dem
anderen – die Köpfe der Mädchen. Um einen Blick zu erhaschen,
lagen oder hockten die anderen auf dem Boden, die nächsten knieten,
die obersten standen auf einem Stuhl. Sie hatten vorher gründlich
ausprobiert, in welcher Stellung man es lange genug aushalten konnte,
ohne ein Geräusch zu verursachen, denn daß jede wenigstens ein
Stückchen des Schauspiels mitbekommen wollte, war ja klar… selbst
wenn nicht alle das Glück hatten, Tür an Tür mit Fräulein Innig zu
wohnen. Dieser Vorzug blieb der Zweiten vorbehalten.
Eine ganze Weile geschah nichts, und die ersten begannen bereits,
ungeduldig zu werden.
„Wo bleibt der denn nur? Hat er verschlafen?“ stöhnte Babsi.
„Vielleicht hat er sich’s doch anders überlegt!“
Fanny schob die Hände unter die schmerzenden Knie. Hätte sie sich
doch bloß ein Kissen mitgebracht! „Pssst! Da rührt sich was!“
wisperte Berti.
Tatsächlich. Von der Treppe her näherte sich ein schwacher
Lichtschimmer, schwankte im Takt der Schritte leicht hin und her und
verschwand im oberen Stockwerk.
Die Mädchen hielten den Atem an. Jetzt mußte er oben sein. Wie
sie die aus der Zweiten beneideten!
Die aus der Zweiten hielten inzwischen den Atem an. Die Tür war
bis auf einen winzigen Spalt geschlossen, denn sie mußten damit rechnen, daß Angelo jetzt jede Tür anleuchtete, um die richtige herauszufinden. Und wirklich näherten sich seine Schritte kaum
hörbar der Tür, hielten an und wanderten weiter.
Jetzt mußte er da sein. Warum ging er nicht hinein? Bekam er doch
Angst? Was machte er denn nur? Der klopfte doch nicht etwa an?
Idiot!
Vorsichtig öffnete Verena die Tür ein wenig. Ein gutes Dutzend
Augenpaare versuchte über und unter ihr, ebenfalls einen Blick auf
den Flur zu erhaschen.
„Toll! Er geht rein!“ hauchte Juliane tonlos. „Jetzt muß er an ihrem
Bett sein. Hoffentlich küßt er sie wach wie der Prinz das
Dornröschen!“
Auf diese Idee war Angelo gerade eben gekommen. Da seine
Liebste beim langen Warten offensichtlich vom Schlaf übermannt
worden war, tastete er sich im Dunkeln immer näher an das leise
schnarchende Geräusch heran, das von der linken Seite herüberdrang.
Links steht mein Bett, hatte sie ihm erklärt, rechts schlafen Juliane
und Iris. Wage es ja nicht, das Licht anzuknipsen und die beiden
anderen zu wecken! Welch ein Glück, hatte sie hinzugefügt, daß
gerade wir drei wegen der Mädchen aus dem Westturm in den
Aufenthaltsraum ziehen mußten. Juliane und Iris haben einen so festen
Schlaf, die wachen noch nicht mal bei einem Gewitter auf! Au! Das mußte der Bettpfosten gewesen sein! Das hatte er nun
davon, daß er barfuß herumschlich, um kein Geräusch zu machen!
Angelo unterdrückte ein Stöhnen und tastete die Bettdecke ab. Schon
fühlte er ihren Arm unter dem wolligen Stoff des Nachthemds. Er
beugte sich dorthin, wo er ihren Kopf vermutete, landete mit seinen
Lippen auf ihrer Stirn. Seine Hände umfaßten die schmalen Schultern,
er riß sie, alle Vorsicht in blinder Leidenschaft vergessend, an sich… „Huaahh! Hilfe! Hilfe!!!“ kreischte Fräulein Innig. Sämtliche Türen
flogen auf, überall wurde es hell. Im Nu waren die Flure voller
Mädchen.
„Hilfe, ein Überfall!“ schrie

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