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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Fräulein Innig und griff mit zitternden
Fingern nach dem Schalter ihrer Lampe. Es wurde hell.
Die Mädchen spitzten die Ohren und drangen, ein fest
geschlossener Ring, gegen das Zimmer der Lehrerin vor.
„Sie Kerl, was machen Sie in meinem Zimmer? Was haben Sie hier
drin zu suchen, Sie Verbrecher! Ich werde Sie lehren, unbescholtene
Frauen zu belästigen!“ kreischte Fräulein Innig wild. „Sie schamloses
Subjekt!“
Klatsch – klatsch machte es.
„Keine schlechte Handschrift“, murmelte Anna-Sophie. „Bin ich
froh, daß die Prügelstrafe in der Schule abgeschafft ist!“
„So schön hätte ich mir das nie träumen lassen“, seufzte Verena
glücklich. „Toll. Das wird er sich merken!“
Während auf der Treppe von unten Dolly und Klaus und von oben
Fräulein Pott und Fräulein Wieland heranstürmten, flog Fräulein
Innigs Zimmertür auf. Mit groben Püffen trieb sie den wie zur
Salzsäule erstarrten Angelo vor sich her. Er bot ein Bild des Jammers
und war den Tränen nahe. Die Mädchen bildeten kichernd ein Spalier,
und der Ärmste stürzte, ohne rechts oder links zu schauen, die
Treppen hinunter zum Ausgang.
„Oh“, schnaufte Fräulein Innig, „so etwas ist mir in meinem Leben
noch nicht passiert. Ich dachte, mich trifft der Schlag!“
„Sind Sie verletzt, Kollegin, hat der Junge Ihnen etwas getan?“
erkundigte sich Fräulein Pott.
„Das kann man wohl sagen“, ächzte Fräulein Innig und lehnte sich
nach Luft schnappend gegen die Wand.
„Sind Sie bestohlen worden?“
„Bestohlen?“ Fräulein Innig lachte verächtlich. „Umgebracht hätte
mich der Kerl beinah!“
„Na, ist das nicht ein bißchen übertrieben?“ wagte Klaus-Henning
Schwarze einzuwenden.
„Übertrieben?“ Fräulein Innig baute sich kerzengerade vor dem
jungen Kollegen auf. „Mich hätte der Schlag treffen können! Reißt
mich mit einem Kuß mitten aus dem Schlaf und dann…“
„Mich trifft eigentlich nie der Schlag, wenn ich mit einem Kuß aus
dem Schlaf gerissen werde“, murmelte Klaus und schielte zu Dolly
hinüber. „Aber das ist wohl was anderes. Ja, und dann?“
„Hier! Sehen Sie sich das an! Er hat mir die Kehle durchbeißen wollen, der Lüstling!“ Fräulein Innig tippte energisch auf eine rote
Stelle an ihrem Hals.
„Fräulein Innig hat einen Knutschfleck von Angelo!“ schrie Olly im
Hintergrund, und die Mädchen fielen schallend in ihr Gelächter ein. Das brachte Fräulein Innig schlagartig auf die richtige Spur. Denn
immerhin war sie schon lange in Möwenfels und kannte sich mit
Streichen aus.
„So! Dann habe ich also euch diesen Streich zu verdanken!“ sagte
sie mit Grabesstimme und sah mit weitaufgerissenen Augen auf die
fast vollzählig versammelte Schar der Mädchen.
„Nein, das ist nicht wahr!“
Maria, die ein besonderer Liebling Fräulein Innigs war, erkannte die
Gefahr und trat schnell vor.
„Wirklich, Fräulein Innig! Wir wollten Ihnen keinen Schrecken
einjagen… Ich meine… wir haben eigentlich nicht gedacht, daß Sie
erschrecken würden, wir… wir wollten ihn erschrecken, nein, wir
wollten Angelo ein für allemal eine Lehre erteilen! Er ist uns allen
gleichzeitig nachgelaufen und hat uns bedrängt, und da haben wir
gedacht…“
„Da haben wir gedacht, wenn wir das tun, was er dauernd von uns
fordert, nämlich uns nachts heimlich mit ihm zu verabreden, und er
steht dann plötzlich vor Ihnen und Sie hauen ihm eine runter, dann
wird er uns ein für allemal in Ruhe lassen“, half Juliane ihr weiter.
„Und das haben Sie ja auch gemacht. Das war super, Verzeihung, ich
meine, so wirksam hatten wir uns das gar nicht vorgestellt! Sie haben
uns wirklich geholfen!“
„So?“ Fräulein Innig reckte geschmeichelt das Kinn. „Das hättet ihr
mir nicht zugetraut, wie?“
„Doch, schon, aber nicht so knallhart“, sagte Olly. Fräulein Innig
räusperte sich.
„Nun ja, vielleicht wäre es besser gewesen, ihr hättet mich vorher
aufgeklärt, was mich da erwartete.“
„Na ja“, gab Olly zu, „aber andrerseits müssen Sie bedenken: Die
Blamage für Angelo wäre nicht halb so groß gewesen! Und
schließlich wollten wir, daß er sich bis auf die Knochen blamiert!“ „Ich bin immer noch sprachlos!“ stöhnte Pöttchen. „So was ist mir
in all den Jahren auf der Burg noch nicht vorgekommen! Ich glaube,
ich werde alt.“
„Siehst du“, flüsterte Dolly ihrem Mann ins Ohr, „ich hatte recht:
So was erledigt sich ganz von selbst!“
Eine Mitternachtsparty mit Knalleffekt
    Wochen harter Arbeit

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