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Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Titel: Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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saß
an ihrem Tisch, ihr Gesicht war weiß wie ein Laken, ihre Lippen
zitterten.
„Olly, wo ist Kathrinchen?“ fragte sie drängend. Nur mit Mühe
gelang es ihr, sich zu beherrschen.
„Ich weiß es nicht!“ Olly brach in Tränen aus. „Ich weiß es wirklich
nicht! Als Michelle mir das von Ihnen ausgerichtet hat, habe ich
natürlich gedacht, es ist alles in Ordnung!“
„Es ist gut, Olly! Bitte weine nicht, es ist vollkommen klar, daß
dich keine Schuld trifft. Also, Michelle, wer hat dir aufgetragen, Olly
das zu sagen?“
„Ich weiß nicht, wo Kathrinchen ist!“ Olly brach in Tränen aus
    Michelle schaute mit naivem Augenaufschlag von einem zum anderen. Sie war völlig ahnungslos, das sah man ihr an, auch jetzt hatte sie noch nicht begriffen, worum es hier eigentlich ging.
    „Na, Gundula, als sie zu Ihnen zum Auto rannte!“
„Zu mir zum Auto, aber ich bin doch gar nicht mit dem Auto weggefahren. Bitte erzähl mal der Reihe nach. Was genau ist geschehen?“
„Gundula kam mit ihrem Rucksack aus dem Schlafsaal, und als sie mich sah, hat sie gesagt, gut, daß ich dich treffe, bitte sag Olly, daß die Hausmutter mich schnell zur Bahn fährt, weil ich für drei Tage zu meinem Vater muß, er ist schwer krank. Und sie nimmt Kathrinchen mit, Olly soll nicht enttäuscht sein. Dann ist sie davongerannt. Ich habe dann Olly gesucht und ihr das gesagt.“
„Und keiner hat rausgeschaut, um zu sehen, ob ich wirklich mit Gundula und Kathrinchen wegfahre?“ fragte Dolly heftig. „Niemand? Obwohl doch sonst Dutzende von euch draußen rumhängen? Entschuldige, Michelle, ich weiß, du kannst nichts dafür.“
„Ich hab gedacht, das wird schon in Ordnung sein“, murmelte Michelle kläglich.
„Wir müssen sofort die Polizei anrufen!“ sagte Klaus.
„Nein, warte“, widersprach Dolly. „Laß uns erst in den Schlafsaal hinaufgehen und sehen, ob sie irgendeinen Hinweis hinterlassen hat. Ist dir im Kinderzimmer nichts aufgefallen?“
„Nein, nur daß Kathrinchens wattierter Overall und ihre Decke fehlten. Daraus schloß ich, daß du einen langen Spaziergang machen und sie möglichst warm einpacken wolltest.“
Dolly lief ins Kinderzimmer hinüber. „Ja, auch Mütze und Handschuhe hat sie mitgenommen. Offensichtlich auch Windeln und den Stoffhund.“ Sie rannte in die Küche.
„Kathrinchens Fläschchen fehlt auch!“ rief sie dann. „Und die Kinderkekse!“
„Sie muß die Entführung genau geplant haben!“ sagte Klaus tonlos.
„Hier, hier liegt etwas!“ Vivi stürzte zu Dolly ins Kinderzimmer und überreichte ihr einen weißen Umschlag. „Der lag in der Küche auf dem Kühlschrank!“
Mit zitternden Fingern riß Dolly den Brief auf. Mit Zeitungsbuchstaben war da ein einziger Satz auf einen Zettel geklebt:
Wenn Sie die Polizei einschalten, sehen Sie Ihre Tochter nicht wieder!
„Das ist doch grotesk!“ explodierte Klaus. „Was bildet sich dieses Mädchen eigentlich ein!“
„Nicht! Bitte“, flehte Dolly. „Jetzt zu wüten und zu toben bringt Kathrinchen nicht zurück. Wir müssen einen klaren Kopf behalten. Offensichtlich ist Gundula seelisch oder geistig schwer gestört, wir kennen den Grund nicht, aber es wird einen geben. Daß sie dem Kind nichts antun will, beweist die Umsicht, mit der sie ihre Sachen eingepackt hat. Sie kann nur zu Fuß von hier weggekommen sein, und da sie sehr zart ist und die ganze Zeit das Kind tragen muß, kann sie auch noch nicht sehr weit gekommen sein. Sie wird sich vermutlich schon vorher ein sicheres Versteck gesucht haben. Die Mädchen und ich werden jetzt im Schlafsaal der Ersten nach Spuren suchen, du rufst die Polizei an, bittest sie aber, sich zurückzuhalten und keine auffällige Suchaktion zu starten, um Gundula nicht in Panik zu versetzen.“
„Ich bewundere deine Ruhe!“ sagte Klaus.
„Kathrinchen wäre am wenigsten damit geholfen, wenn ich jetzt den Kopf verlöre. Los, Kinder, kommt.“
Die Suche im Schlafsaal gab keinerlei Aufschluß darüber, wo Gundula sich versteckt halten könnte. Ihre Schubladen und der Kleiderschrank waren tadellos aufgeräumt, keine persönlichen Dinge gaben Auskunft darüber, was dieses Mädchen fühlte, was sie liebte oder hoffte, was sie für Neigungen hatte und was ihre Gedanken ausfüllte.
Im Nachttisch lag ein Packen Briefe von den Eltern, mit einem Gummiband zusammengehalten und so glatt, als wären sie nie gelesen worden. Dolly zog einen heraus. Er stammte von Gundulas Mutter.
Mein liebes Kind, ich finde Deine Worte allzu

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