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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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weil alle das Unheil witterten, das in der Luft lag. Mit raschen Schritten erklommen sie die Treppe. Die Entdeckung der Mutanten, die aus unerklärlichen Gründen gestorben waren, bestätigte sie in der Befürchtung, dass sie, als sie von der Oberfläche in den Regierungsbunker überwechselten, vom Regen in die Traufe gekommen waren. Sie waren in eine Todesfalle
    hinabgestiegen. Es war ihnen, als könnten das Gebirge aus Stein, das sich über ihnen auftürmte, in der nächsten Sekunde zusammenstürzen.
    Und wenn das geschah, würden sie sich im Reich der Ratten wiederfinden, das sich unter der Zitadelle befand.

28
    Die Generatoren des unterirdischen Elektrizitätswerks glichen rauchgeschwärzten Särgen.
    »Jetzt wissen wir, wie es passiert ist«, sagte Dealey. Die Traurigkeit des Verlierers zeichnete seine Züge. »In diesem Raum fand die entscheidende Schlacht mit den Ratten statt.
    Eines der Tiere hatte ein Kabel angenagt. Kurzschluss. Ein Techniker kommt, um die Ursache zu prüfen, und stößt auf das flüchtende Tier. Schüsse. Eine Explosion. Kettenreaktion. Die ganze hochmoderne Technologie, lahmgelegt von einer einzigen Ratte!«
    Ellison rieb sich das Kinn. »Das ist auch der Grund, warum wir vom Kingsway Exchange keinen Kontakt mit dem Regierungsbunker bekommen haben. Alle Leitungen waren tot.«
    »Keine Nachrichtenverbindungen mehr«, sagte Fairbank.
    »Ausfall aller elektrischen Systeme, mit Ausnahme der Beleuchtung und der Klimaanlage. Die automatischen Türen ließen sich nicht mehr öffnen, die Schleusen ließen sich nicht mehr schließen. Die Falle war zugeklappt.«
    »Werden denn alle Türen und Tore des Bunkers elektrisch betrieben?«
    »Leider ja.« Dealey hielt den Blick zu Boden gerichtet. »Sie müssen verstehen, dies war ein Geheimbunker. Die Ausgänge mussten zentral überwacht werden.«
    Fairbank tastete nach der Axt, die immer noch in seinem Gürtel steckte. »Wir verlieren kostbare Zeit; machen wir, dass wir hier rauskommen.« Sein Blick heftete sich auf Culver.
    »Dealey, Sie kennen sich im Bunker besser aus als der Rest von uns. Wie kommen wir am schnellsten wieder an die Oberfläche?«
    »Vielleicht gibt es Ausgänge, die von den Flüchtenden aufgebrochen wurden. Wenn nicht, müssen wir den Weg nehmen, den wir gekommen sind.«
    Sie waren auf dem Weg zur Tür, als Fairbank vor einem seitwärts führenden Gang stehenblieb. Er ging hinein.
    Sekunden später kehrte er mit allen Anzeichen der Aufregung zurück. »Sehen Sie sich das einmal an!«
    Sie folgten ihm zu einem hohen Raum, der fast zur Gänze von einem Öltank eingenommen wurde. Die Beleuchtung war schwach. Als sie eintraten, empfing sie ein pestilenzartiger Gestank.
    Der Fußboden vor dem Tank war mit einem riesigen Haufen steifer, regloser Ratten bedeckt.
    Kate zitterten die Knie. Sie wandte sich ab und wollte den Gang zurücklaufen.
    »Die Tiere sind tot!« rief Culver. Sie blieb stehen. Immer noch ängstlich, folgte sie den vier Männern, die auf den stinkenden Haufen zugingen. Es waren Hunderte von Ratten, die dort lagen. Die gebrochenen Augen schienen auf die Menschen gerichtet.
    »Woran sind sie gestorben?« flüsterte Ellison.
    Culver überwand seinen Ekel und kniete nieder. Er untersuchte eines der Tiere und fand Blut am Unterkiefer, ähnlich wie bei den Ratten, die sie im Kommandoraum entdeckt hatten.
    »Mir ist das ein Rätsel«, sagte er.
    »Diese Tiere waren krank«, ließ sich Dealey vernehmen.
    »Das Blut, das sich an ihrer Schnauze findet, ist ihr eigenes.
    Blutiger Speichel. Eine Seuche. Hoffen wir, dass auch der Rest dieser Bestien an dieser Krankheit umkommt.« Er beugte sich nach vorn und berührte die Ratte mit der Mündung seiner Waffe. »Ich tippe auf Lungenpest.«
    Culver wich zurück. »Kann das auf Menschen übertragen werden?«
    Dealey nickte.
    »Dann sollten wir…« Er ließ den Satz unvollendet.
    »Es gibt noch einen anderen Grund, warum wir schnellstens verschwinden sollten«, sagte Dealey.
    »Verfluchte Bestien!« schrie Ellison, der an der Tür zurückgeblieben war. Er hob seine Maschinenpistole und feuerte in die schwarzglänzende Pyramide hinein. Der Raum hallte wider von den Schüssen. Die Ratten sprangen hoch, als ob sie noch am Leben wären. Culver und Dealey wichen zurück. Kate hatte ihre Waffe fallenlassen und hielt sich die Ohren zu. Fairbank, von Abscheu auf die tückischen Kreaturen erfüllt, hatte neben Ellison Aufstellung genommen. Auch er feuerte aus seiner automatischen Waffe in den

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