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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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tote Augen, die das Licht der Taschenlampe wie ein schwarzer Spiegel zurückwarfen.
    »Was ist das?« fragte Fairbank. Seine Stimme zitterte.
    »Eine Mutantenratte«, sagte Culver. »Aus der gleichen Familie wie die Schwarze Ratte, aber… anders.« Jetzt fiel ihm ein, was Dealey bei jener Unterhaltung im Park ausgeplaudert hatte. Er hatte von Mischformen gesprochen, die sich aus der Kreuzung gengeschädigter Ratten ergeben hatten. Genschäden, welch eine Untertreibung! Die Wissenschaftler hatten grauenvolle Missgeburten gezüchtet!
    Rascheln, ganz in der Nähe.
    Die beiden Männer fuhren herum. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    »Da!« Fairbank deutete in die Ecke.
    Schatten, die sich bewegten. Winseln.
    »Diese Tiere sind nicht tot«, sagte Fairbank.
    Culver richtete den Strahl seiner Lampe auf die torkelnden Monstren. »Sie können uns nichts mehr tun. Sie sterben. Sie haben Angst vor uns!«
    Eines der Tiere hatte sich aus dem schwankenden Pulk herausgelöst. Es kam auf die Männer zugekrochen. Fairbank hob die Waffe.
    Bevor er abdrücken konnte, ertönte ein gellender Schrei. Das Geräusch war aus der anderen Ecke des Raums gekommen.
    »Das Kind!« stammelte Fairbank.
    Der Schein der Taschenlampe wanderte in die Ecke, aber die Haufen aus Schutt, Unrat und Gebeinen, die in der Mitte des Raumes lagen, behinderten den Blick.
    Culver hatte die Axt aus dem Gürtel gezogen. »Wir holen das Kind, und dann nichts wie raus! Geben Sie mir Feuerschutz!«
    Mit langsamen Schritten gingen sie auf die Stelle zu, von der die Schreie kamen. Das Geräusch hatte sich verändert. Es war nicht mehr die Stimme eines Kindes… Es war…
    Fairbank ließ die Maschinenpistole rattern. Die Kugeln bohrten sich in die obszön aufgedunsenen Tiere, die ihnen entgegenwankten.
    Culver sah die schwarze Ratte erst, als sie vor ihm stand. Das Tier hatte sich auf die Hinterbeine erhoben und fauchte.
    Blutiger Speichel tropfte von den Zähnen. Die Augen waren vom nahenden Tod gezeichnet, nur der Hass trieb die Ratte vorwärts.
    Gehirnmasse spritzte auf Culvers Hand, als er dem Tier mit einem Axthieb den Schädel zerspaltete.
    Die beiden Männer hatten die Berge von Unrat umrundet, die sich unter dem Loch in der Decke auftürmten.
    Winseln… Hilfloses Lallen… Das Plärren eines Säuglings…
    Der Anblick traf Culver wie ein Dolchstoß. Beinahe wäre er über die missgestalteten Lebewesen, die sich auf einem Bett aus Knochenstaub krümmten, gestolpert. Er versuchte, Fairbank zu warnen, aber es war zu spät. Sie waren in der äußersten Ecke des Raumes angekommen. Sie hatten das Nest der Mutter-Ratte erreicht.
    »O Gott, nein… NEIN!« Fassungslos starrte Fairbank auf das atmende Fleisch des fetten Muttertiers und auf die bizarr geformte Nachkommenschaft des Monstrums. »Es kann nicht sein«, stöhnte er. »Es… darf… nicht… sein…«
    Scharren in einer anderen Ecke des Raumes.
    Das Geräusch von Klauen, die am Beton des Fußbodens gewetzt wurden.

30
    Kate, Dealey und Ellison zuckten zusammen, als sie die Schüsse hörten. Das Mädchen stand vor dem Loch, in dem Culver und Fairbank verschwunden waren. Sie hielt ihre Taschenlampe in das Dunkel gerichtet.
    »Steve!« schrie sie. Keine Antwort, nur Schüsse. Zwischen den Feuerstößen das schrille, durchdringende Geschrei eines Kindes.
    Sie wandte sich zu den anderen. »Wir müssen hinunter und den beiden helfen!«
    »Niemand kann ihnen helfen«, sagte Dealey. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
    Ellison war jenseits der Bretterwand geblieben. Vor Schreck gelähmt lauschte er den grauenhaften Lauten, die aus der Tiefe zu ihm drangen. Culver und Fairbank waren so gut wie tot.
    Nichts und niemand konnte sie retten! Die Ratten würden sie in Stücke reißen, und dann würden sie den Schutzhügel hinaufklettern, um ihre Zähne in das weiße Fleisch des Mädchens zu graben. Sie würden Kate töten, dann Dealey und schließlich ihn, Ellison. Warum hatten Culver und Fairbank nicht auf ihn gehört! Die verdammten Idioten!
    Er starrte durch das Loch in der Bretterwand. Dealeys Silhouette war zu erkennen, er hielt die Pistole in der Hand.
    Die Pistole! Er musste die Pistole an sich bringen! Und die Taschenlampe!
    Ellison handelte schnell.
    Dealey wirbelte herum, als der Revolver ihm entrissen wurde. Er erhielt einen Stoß, der ihn gegen die Bretterwand schleuderte.
    Mit vorgehaltener Waffe ging Ellison auf Kate zu. »Geben Sie mir die Taschenlampe!«
    Sie taumelte zurück, kam zu Fall und

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