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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Waffe bedroht. Das ist Gewalt, wie sie im Buche steht. Wann werden Sie je dazulernen, Ellison?«
    »Eines habe ich gelernt, nämlich nicht auf Hurensöhne wie den da zu hören!« Ellison deutete auf Dealey.
    Clare wusste, es war sinnlos, die Diskussion weiterzuführen.
    Sie hatte vergeblich versucht, die Insassen des Bunkers zur Raison zu bringen, vor und nach dem Machtwechsel. Sie wandte sich zu Culver. »Bryce hat mir in großen Zügen geschildert, wie es da oben aussieht. Von Ihnen hoffe ich Genaueres zu erfahren.«
    Culver wiederholte seinen Bericht. Mit einem Unterschied.
    Diesmal schilderte er die Leiden der Strahlenkranken in allen grauenhaften Einzelheiten.
    »Damit ist klar, dass wir im Bunker bleiben müssen«, sagte sie, als er geendet hatte. »An die Oberfläche zu gehen ist Selbstmord. Wenn wir nicht von der Strahlung umgebracht werden oder im Tunnel ertrinken, werden wir bei lebendigem Leibe von den Ratten aufgefressen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich kann mir einen schöneren Tod vorstellen.«
    »Das Wasser scheidet als Gefahrenquelle aus«, sagte Strachan rasch.
    »Und wieso?«
    »Weil es sofort versickert, wenn es zu regnen aufhört. Ich bin sogar der Meinung, dass die Überflutung der Tunnels uns Vorteile gebracht hat.«
    Aller Augen richteten sich auf Strachan.
    »Die Ratten sind ersäuft worden«, fuhr er fort. »Die Nester sind zerstört. Wir brauchen vor diesem Ungeziefer keine Angst mehr zu haben.«
    »Was macht Sie so sicher?« fragte Clare Reynolds. Sie hatte sich eine Zigarette angezündet. »Diese Kreaturen können schwimmen.«
    »Die Überflutung der Tunnels können sie trotzdem nicht überleben«, konterte Ellison.
    »Und was ist, wenn das Wasser nur in einen Teil des Tunnelsystems eingedrungen ist?«
    »Sie hat recht«, warf Dealey ein. »Viele Tunnels und Abwasserkanäle sind mit Schleusen gesichert. Diese Schleusen sind im Rahmen des Alarmplans geschlossen worden.«
    »Wenn es um das Überleben der Elite geht, ist der Regierung nichts zu teuer«, sagte Strachan hämisch.
    Dealey ignorierte ihn. »Und dann gibt es auch U-Bahn-Tunnels, die über dem Niveau der Abwasserkanäle
    liegen.«
    Clare Reynolds blies den Rauch ihrer Zigarette an die Decke.
    »Ich denke, es wird Zeit, dass wir ein paar harte Fakten über die Spezies der Schwarzen Ratte erfahren.« Ihre Augen hefteten sich auf Culver. »Sind Sie bei Ihrem kleinen Ausflug auf lebende Exemplare dieser liebenswürdigen Vierbeiner gestoßen?«
    Culver schüttelte den Kopf.
    »Gott sei Dank nicht«, sagte Fairbank.
    Die Ärztin maß Alex Dealey mit einem kühlen Blick. »Ich frage Sie: Was weiß oder was wusste die Regierung über die Spezies der Schwarzen Ratte? Sehen Sie, bei den Vorräten, die in unserem wunderschönen Bunker gestapelt sind, befindet sich jede Menge Rattengift. Außerdem bin ich auf einen Bestand von Impfstoffen gestoßen, der mir zu denken gibt. Ich meine das Serum, das ich Ihnen und Culver gespritzt habe, als Sie zum ersten Mal den Bunker betraten. Ich weiß, dass dieser Impfstoff speziell gegen die Schwarze Ratte entwickelt wurde, gegen Infektionen, die durch Mutanten verursacht werden. Ein solches Projekt wird von der Regierung nur genehmigt, wenn eine konkrete Gefahr besteht. Wir können also davon ausgehen, dass den Behörden die Existenz dieser Spezies sehr wohl bekannt war. Was ich nun von Ihnen wissen möchte, Dealey, ist folgendes: War sich die Regierung darüber klar, dass die Schwarze Ratte durch die Maßnahmen, die beim Auftreten der Spezies vor einigen Jahren durchgeführt wurden, nicht vollständig ausgerottet worden sind? Wussten die Behörden, dass diese Kreaturen die Abwasserkanäle von London verseuchen?«
    »Ich war nur einer von vielen Beamten, Frau Dr. Reynolds«, antwortete Dealey. »In die Beschlüsse, die auf der Ebene der Minister gefasst wurden, bin ich nie eingeweiht worden.«
    »Sie hatten immerhin die Funktion eines Inspektors im Rahmen der Zivilen Verteidigung. Zu Ihren Pflichten gehörte die regelmäßige Kontrolle der Atombunker. Sie müssen etwas von den Ratten gewusst haben, Dealey! Verstehen Sie doch, wir sitzen jetzt alle im selben Boot. Die Zeit, wo es Informationen gab, die nur die Regierung wissen durfte, ist vorbei. Sagen Sie uns ganz einfach, was Sie damals über die Sache erfahren haben, und sei es nur, um die Insassen dieses Bunkers von dem lebensgefährlichen Entschluss abzubringen, zum jetzigen Zeitpunkt in die Oberwelt zurückzukehren.«
    Dealey war irritiert, aber er

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