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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Dealey?«
    fragte Clare Reynolds. »Was haben Sie zu verbergen?«
    »Ich habe überhaupt nichts zu verbergen. Ich sehe nur nicht, wohin eine solche Diskussion führen soll. Natürlich hat es über die Jahre hinweg Vermisstenmeldungen gegeben. Wie ich bereits ausgeführt habe, ist das keineswegs ungewöhnlich.«
    »Wurden die Leichen dieser armen Menschen je gefunden?«
    bohrte Culver.
    »In einigen Fällen, ja.«
    »Und wie sahen die Leichen aus? Waren sie verstümmelt?«
    Dealey war genervt. »Wenn eine Leiche Wochen oder Monate in einem Tunnel oder in einem Abwasserkanal liegt, beginnt sie zu verwesen.«
    »Waren die Leichen angefressen?«
    Ein ärgerliches Schnaufen. »Ich bestreite nicht, dass es in den Tunnels und Kanälen Ratten gibt, aber ich glaube nicht, dass es sich dabei um die mutierte Spezies handelte. Jedenfalls hat es dafür nie Beweise gegeben.«
    »Vorhin sprachen Sie von gewissen Berichten. Sie sagten, dass einige wenige Exemplare der Schwarzen Ratte noch nach den Vernichtungsaktionen gesichtet worden seien.«
    »Wir waren nicht sicher, ob die Leute wirklich Schwarze Ratten gesehen hatten. Möglicherweise hat es sich nur um verwilderte Hunde oder Katzen gehandelt. Jedenfalls nicht um die Riesenratten, auf die Sie anspielen.«
    Clare Reynolds machte einen Zug an ihrer Zigarette, obwohl die Glut fast am Filtermundstück angekommen war. »Wenn vermisste Arbeiter tot aufgefunden wurden, dann hat man doch sicher eine Autopsie gemacht, um die Todesursache festzustellen. Bei einer solchen Autopsie lässt sich sehr klar herausfinden, ob eine Leiche von normalen Ratten oder von der mutierten Spezies angefressen wurde.«
    »Mag sein, dass es solche Autopsien gab, aber ich habe den Inhalt nie erfahren.«
    »Das ist eine Behauptung, die wir nicht unbedingt glauben müssen«, bemerkte Ellison.
    »Warum sollte ich lügen?« konterte Dealey wütend.
    »Aus Selbstschutz.«
    »Warum sollte ich das und wovor?«
    Stille.
    Die Ärztin hatte ihre Zigarette ausgedrückt. »Kommen wir auf den Punkt, Dealey. Wenn wir uns mit Erfolg gegen die Riesenratten verteidigen wollen, müssen wir über diese Spezies so viel Informationen wie irgend möglich haben. Wir müssen unter anderem wissen, welches Gift am wirksamsten ist.«
    »Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht mehr, als ich bereits gesagt habe.«
    Die Frage der Ärztin war klar und deutlich. Sie sprach übertrieben langsam, als hätte sie es mit einem Gesprächspartner zu tun, der nicht in der Lage war, eine längere Wortfolge zu begreifen. »Wissen Sie, wie viel mutierte Ratten in den Abwasserkanälen leben?«
    »Es dürften nur wenige sein, sonst hätte man sie über die Jahre hinweg öfter zu Gesicht bekommen.«
    »Welche Erklärung gibt es dann für die große Zahl von angenagten Leichen, die wir draußen zu sehen bekommen haben?« fragte Fairbank.
    Dr. Clare Reynolds wandte sich zu den Männern, die jenseits des Konferenztisches standen. »Ist unter Ihnen jemand, der sich in den Vermehrungsgewohnheiten von Nagetieren auskennt?«
    Ein kleinwüchsiger Mann hob die Hand. Er war unrasiert.
    Sein Gesicht war fast so weiß wie der Kittel, den er trug. Clare kannte ihn, er gehörte zum Wartungspersonal für die technischen Anlagen des Bunkers. »Eine meiner Aufgaben ist es, den Schutzraum frei von Ratten zu halten, die Anweisung besteht schon seit Jahren. Eine gewisse Belästigung durch Ratten ist durch die Nähe des U-Bahntunnels und durch die Abwasserrohre immer gegeben. Ich bin allerdings noch nie auf Riesenratten gestoßen.«
    »Wie steht es mit den Vermehrungsgewohnheiten dieser Tiere?«
    »Darüber weiß ich nur wenig. Nur, was ich gelesen habe. Als die Londoner Pest in Epping Forest ausbrach, habe ich mir ein paar Bücher besorgt. Es war damals ein ungemütliches Gefühl, in einem Bunker wie diesem hier Dienst zu tun.« Er grinste.
    Als er die Blicke der Versammlung auf sich gerichtet sah, kehrte der Ernst in sein Gesicht zurück. »Wie die Ratten sich vermehren, wollen Sie wissen? Fünf Würfe pro Jahr und bis zu elf Ratten pro Wurf.«
    Dealeys Einwand kam sehr hastig. »Was er sagt, bezieht sich auf normale Ratten. Nach allem, was ich weiß, ist die Spezies der Schwarzen Ratte nicht so fruchtbar.«
    Die Ärztin wandte sich zu dem Mann im weißen Kittel. »Gab es über die Jahre hinweg irgendwelche Hinweise darauf, dass mutierte Ratten in der Nähe dieses Bunkers lebten? Haben Sie je welche gesehen?«
    »Nein. Mir sind hier nur Ratten von normaler Größe

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