Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Domain

Domain

Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
später war er bei Ellison. Er riss ihm die Maschinenpistole aus den Händen. Fairbank, Ellison und Strachan beobachteten ihn voller Verwunderung, während er die Waffe hob und zu feuern begann.
    Die Wirkung war ungeheuerlich. Ein Kugelhagel ging auf die schwarzen Mutanten nieder, wirbelte die Tiere durch die Luft, zerfleischte sie, säte Panik unter jene, die nicht getroffen wurden.
    Culver nahm den Finger vom Abzug und senkte die Waffe.
    Den Blick auf die fliehenden Riesenratten gerichtet, erklärte er den Männern, was er von Dealey erfahren hatte. »Und jetzt los, zum Schacht! Wer unterwegs eine Waffe sieht oder Gegenstände, die sich als Waffe benutzen lassen, soll das mitnehmen. Das Waffenarsenal ist sicher schon überflutet, es ist also sinnlos, dort nachzusehen.«
    »Es bleibt keine Zeit, um die anderen zusammenzuholen!«
    Strachan zitterte vor Angst. »Wir müssen sofort zum Ventilationsschacht gehen.«
    Culver hob die Waffe und richtete sie auf Strachans Kopf.
    »Sie holen die Leute zusammen.« Seine Stimme war leise und eindringlich.
    »Wir brauchen die Maschinenpistole, wenn wir von Ratten angegriffen werden«, jammerte Ellison.
    Culver richtete die Waffe auf ihn. »Sie brauchen gar nichts«, sagte er kühl.
    Strachan und Ellison sahen in den Augen des Piloten etwas, das ihnen mehr Angst machte als das Wasser und die Ratten; sie ließen sich in die Fluten fallen und wateten davon. Wenig später waren sie in einem Gang, der zwischen zwei Lagerregalen hindurchführte, verschwunden.
    Fairbank räusperte sich. »Ich bin auf Ihrer Seite, Culver.«
    »Yeah«, sagte Culver. »Gut zu wissen. Gehen wir.«
    Er ging voran. Dealey, Kate, Fairbank und eine Handvoll Männer folgten ihm.
    Kate hatte zu ihm aufgeschlossen. Ihre Lippen formten den Namen Clare. Er schüttelte den Kopf.
    »Dealey!« schrie Culver. »Wir brauchen Taschenlampen.«
    Dealey deutete auf eine offene Tür. »In den Regalen!«
    Culver gab Fairbank ein Zeichen. Der watete zur Tür. »Wir gehen weiter, Fairbank. Sie kennen die Richtung.«
    Sie setzten den Weg zum Ventilationsschacht fort. Sie waren acht: Culver, Dealey, Kate, vier Techniker, ein Hilfsarbeiter.
    Sie gingen nebeneinander und hielten sich an den Händen. Alle paar Meter gab Culver einen Feuerstoß ab. Die Kugeln zerfetzten die Mutanten, die ihnen in den Seitengängen auflauerten, bis zur Unkenntlichkeit und trieben jene Ratten, die weiter entfernt waren, in ihre Schlupfwinkel zurück.
    Während er durch den Korridor watete, machte Culver eine merkwürdige Erfahrung. Je öfter er schoss, desto mutiger wurden die Mutanten. Es war, als ahnten die Tiere, dass das Leben der scheinbar überlegenen Menschen an einem seidenen Faden hing.
    Ein klickendes Geräusch. Die Waffe war leer. Culver fluchte.
    Sie waren jetzt nicht mehr weit vom Ventilationsschacht entfernt. Trotzdem hatten sich seine Zweifel verstärkt, dass sie es schaffen würden. Sie mussten an zwei Fronten kämpfen, gegen das Wasser und gegen die Ratten.
    An drei Fronten. Culver hatte sich schon über den Gestank gewundert, der aus der Deckenverkleidung zu kommen schien.
    Als die Flammen sich durch die Plastikschicht fraßen, wusste er, dass sie es ab sofort mit einem dritten Gegner zu tun hatten.
    Und mit zwei neuen Alternativen, was die Todesart anging. Sie konnten ersticken oder im Feuer umkommen.
    Die Explosion war so gewaltig, dass sie die Fundamente des Bunkers hochschleuderte. Ein breiter Riss erschien in der Betondecke, ein Sturzbach ergoss sich auf die Flüchtenden.
    Als Culver wieder festen Halt unter den Füßen hatte und aus dem Wasser hochkam, war es dunkel geworden. In der Ferne war Feuer zu erkennen. Der rote Schein erinnerte Culver an eine Erkenntnis, die er immer als Wortspiel abgetan hatte.
    Nichts ist so schlimm, dass es nicht noch schlimmer werden könnte.

18
    Bryce fand, die Wirklichkeit war schlimmer als alle Alpträume, die er je gehabt hatte. Ihm war klar geworden, dass er Tollwut hatte. Die Krankheit war noch nicht ausgebrochen, aber die ersten Symptome, die er spürte, ließen keinen Zweifel daran, um was es sich handelte. Seine Kehle wurde von Sekunde zu Sekunde trockener. Ein Feuer brannte in seinen Eingeweiden. Rasende Kopfschmerzen waren der Vorbote der unvorstellbaren Qualen, die sich jetzt bald über ihn senken würden wie alle Schwingen eines schwarzen Riesenvogels.
    Schon in wenigen Tagen würden sich Halluzinationen einstellen, Muskelkrämpfe, Versteifungen im Rücken und am Hals, konvulsivische

Weitere Kostenlose Bücher