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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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bis die anderen kommen!«
    Er wandte sich zu Jackson und gab ihm die Taschenlampe.
    »Sie begleiten das Mädchen. Richten Sie den Strahl auf die Öffnung im Schacht.«
    Seine Aufmerksamkeit wurde von den Geräuschen im Gang beansprucht.
    Das Wasser war mit herumgewirbeltem hellrotem Schaum bedeckt. Für einige der Männer, die von Strachan angeführt wurden, war der Korridor, der sie in die Freiheit führen sollte, zur tödlichen Falle geworden. Die Ratten zerrten an ihren Beinen, verbissen sich in die Weichteile der Wehrlosen, zerfleischten ihre Opfer bei lebendigem Leib. Diese Mutanten hatten sich in einem Ausmaß an die Existenzbedingungen unter der Erde angepasst, das Culver nie für möglich gehalten hätte. Schmutziges Wasser oder Regenwasser, das nach einer Überschwemmung in die Kanalisation floss, war ihr Lebenselement geworden. Angst vor dem nassen Element hatte von diesen Kreaturen keine einzige mehr.
    »Los!« schrie er Kate zu.
    Sie tauchte unter, Jackson folgte ihr. Die anderen Männer scharten sich um Culver.
    »Stopp!« Er hob die Hand. »Nicht alle auf einmal, sonst gibt es eine Katastrophe!« Er tippte dem Mann, der ihm am nächsten stand, auf die Schulter. »Sie sind der nächste. Beeilen Sie sich!«
    Der Techniker tauchte weg.
    Als der nächste durch die Öffnung in den Schacht schwamm, bemerkte Culver, dass sich nur noch zwölf Personen im Maschinenraum befanden. Ob es in den anderen Teilen des Bunkers noch Überlebende gab, ließ sich nicht mehr feststellen. Es war sinnlos, über das Schicksal dieser Menschen nachzudenken. Sie konnten ihnen nicht mehr helfen; der Versuch, sich zu den Überlebenden durchzuschlagen und sie in den Maschinenraum zu holen, konnte den Tod aller bedeuten.
    Ein Mann, der am äußeren Rand des Kreises stand, stieß jäh einen Schmerzensschrei aus. In seinen Augen spiegelte sich Überraschung. Er stand völlig bewegungslos, nur sein Kopf neigte sich. Er blickte auf das Wasser, das zu brodeln begonnen hatte und sein Kinn netzte. Plötzlich malte sich Todesangst in seinem Gesicht ab. Seine Schreie erfüllten den Raum und kehrten als Echo von den Wänden zurück. Seine Arme peitschten das Wasser, während er versank.
    Der Mann neben ihm stöhnte auf und tauchte unter. Als er wieder zum Vorschein kam, hielt er eine sich windende Ratte in den Händen. Das Tier schnappte in die Luft, seine Bewegungen waren so kräftig, dass der Mann es nicht zu halten vermochte. Die Ratte sprang ihm auf die Schulter und schlitzte ihm mit einem blitzschnellen Biss die Wange auf. Als Blut in einem kräftigen Strahl aus der Wunde schoss, beschleunigte das Tier die Bewegung seiner Kiefer.
    Während die anderen, vor Entsetzen gelähmt, das abstoßende Schauspiel betrachteten, schwamm Dealey durch die Öffnung.
    »Die verdammten Bastarde kommen von unten!« Fairbank hob das Messer und leuchtete ins Wasser. Ein kräftig geführter Stich und der unheimliche Schatten, der sich seiner Brust genähert hatte, glitt davon. Wieder und wieder stach Fairbank zu. Es war ihm gleichgültig, dass die Verletzungen, die er den Tieren zufügte, in den meisten Fällen nicht tödlich waren. Ihm kam es darauf an, die Ratten solange in Schach zu halten, bis alle Männer durch die geflutete Öffnung in den Schacht gekommen waren.
    Die Männer hatten einen Halbkreis gebildet, sie standen mit dem Rücken zum Ventilatorschacht. Ellison stand neben Culver, er hielt eine Taschenlampe in der Hand. Ebenso wie Strachan, der zwei oder drei Schritte weiter entfernt war.
    »Wer eine Taschenlampe hat, hält sie ins Wasser«, befahl Culver. »Vielleicht ist den Ratten das Licht unangenehm, und wir gewinnen Zeit.«
    Die Männer gehorchten. Sie schauderten, als das Licht die dunklen Formen der Ratten enthüllte, die wie gigantische Piranhas um die Leichen der beiden Techniker
    herumschwammen.
    Fairbank hielt die Laterne über sich. »O Gott«, flüsterte er, als die Ratten von den Leichen abließen und auf die kleine Gruppe der Überlebenden zuschwammen.
    »Sie beide – zusammen!« Culvers Anweisung galt den beiden Technikern, die zwischen Ellison und Strachan standen.
    »Ich kann nicht schwimmen«, sagte einer der beiden.
    »Dann werden Sie es jetzt lernen!« donnerte Culver. Er sah, wie der Nichtschwimmer von seinem Gefährten gepackt und durch die überflutete Öffnung gezogen wurde.
    »Geben Sie mir Ihre Taschenlampe«, sagte Culver zu Ellison, der diese Aufforderung mit einem misstrauischen Blick quittierte. »Schwimmen Sie durch

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