Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Domain

Domain

Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
stieß sich mit beiden Beinen vom Boden ab, schoss vor und bekam das Mädchen an der Taille zu fassen. Er lehnte sie an die Mauer.
    Er hielt sie fest, bis sie zu husten aufhörte. Der Qualm war fortgetrieben, aber Culver wusste, es war nur eine kurze Atempause, die das Feuer ihnen gewährte. Wenn der Zug in die andere Richtung ging, würde sich der Gang wieder mit Qualm füllen, falls der Bunker bis dahin nicht schon bis zur Decke mit Wasser vollgelaufen war.
    Sie stand an ihn gelehnt, ihre Stirn berührte seine Wange.
    »Wir sind am Ende, Steve, stimmt’s? Wir haben nicht die geringste Chance.«
    »Doch«, sagte er. »Wir haben noch eine Chance, und wir werden sie nutzen.«
    Der Schacht war ihre einzige Chance.
    Dann: ein Hoffnungsstrahl. Fairbank. Er stand in der Tür der Kommandozentrale und hielt eine Taschenlampe auf Culver und das Mädchen gerichtet.
    »Ich komme zu Ihnen!« schrie er.
    »Warten Sie!« schrie Culver zurück. »Es gibt eine gefährliche Strömung. Wir werden Ihnen rüber helfen!«
    »Okay! Ich habe eine Laterne und eine wasserdichte Taschenlampe. Ich werde die Laterne jetzt hinüberwerfen.«
    Er warf Culver die Laterne zu. Der fing sie auf und gab sie Dealey.
    »Jackson, halten Sie mich am Arm fest!«
    Sobald er Jacksons Griff spürte, löste sich Culver aus dem Schutz der Mauer. Die Strömung zerrte an seinen Beinen. Er lehnte sich vor und streckte Fairbank die Hand entgegen.
    Geschafft.
    Sie standen da und schnauften. Dann sagte Fairbank: »Das verdammte Wasser steigt immer weiter.«
    Culver wollte etwas antworten, als Kate einen gellenden Schrei ausstieß. Die beiden Männer wirbelten herum. Im Licht der Laterne, die von Dealey gehalten wurde, sahen sie die Schatten heranschwimmen. Drei Mutanten. Die gelben Augen befanden sich nur einen Fingerbreit über der Wasserlinie. Sie hatten Kate als Beute ausersehen. Sie spürten, dass sie die Schwächste der Gruppe war.
    Fairbank reagierte mit beachtlicher Geschwindigkeit. Er tat einen Sprung nach vorn und das mit solcher Kraft, dass das Wasser seine Bewegung kaum zu verlangsamen vermochte. Er hielt die Taschenlampe in der linken Hand. Er hob den rechten Arm und schlug zu. Culver hatte den Gegenstand nicht erkennen können, den Fairbank in der rechten Hand gehalten hatte. Erst als er sah, wie der Kopf der ersten Ratte vom Rumpf getrennt wurde, begriff er, dass es ein Schlachtmesser gewesen war. Der nächste Schlag zertrennt der zweiten Ratte das Rückgrat.
    Das getroffene Tier begann zu quieken. Das Geräusch erinnerte Culver an das Schreien eines Babys. Blut sprudelte aus der Wunde, eine dunkle, schier unerschöpfliche Fontäne.
    Es war schwer, das Messer aus der Wunde zurückzuziehen, erst nach mehreren Versuchen hatte Fairbank Erfolg. Der dritte Mutant hatte abgedreht, als seine beiden Artgenossen im Wasser versanken. Die Ratte schwamm ins Dunkel zurück, aus dem sie gekommen war.
    Die vier Männer standen um das Mädchen herum. Culver hielt Kate umfasst, er versuchte ihr Mut zuzusprechen.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren!« drängte Dealey.
    »Wir fassen uns alle an den Händen«, befahl Culver. »Geben Sie mir die Lampe, Dealey. Ich gehe als erster, Sie hinter mir.
    Die nächste ist Kate, dann Jackson und Fairbank.«
    Sie brauchten nicht lange, bis sie den Maschinenraum, der dem Ventilationsschacht vorgelagert war, erreichten. »Dort!«
    sagte Dealey und deutete nach vorn. »Das ist der Schacht.«
    Culver ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe an der Metallkonstruktion hochwandern. »Ich hoffe, dass wir im Inneren raufklettern können.« Er runzelte die Stirn.
    »Vielleicht sind Maschinen im Schacht, die uns den Weg versperren.«
    »Nein«, sagte Dealey. »Der größte Teil der Maschinen ist in einem Raum über uns. Ich meine die Filter, die Heiz- und Kühlsysteme und die Luftbefeuchter. Der Schacht selbst ist leer.«
    Sie wateten und schwammen auf den großen Schacht zu, das Wasser ging ihnen bis zu den Schultern.
    »Hat jemand eine Idee, wie wir reinkommen?« fragte Culver.
    Das Belüftungsgitter, durch das sie hätten einsteigen können, war nirgends zu sehen. Alle, die jetzt vor der mächtigen Konstruktion standen und nach oben starrten, hatten bisher die Frage verdrängt, wie man in ein Belüftungssystem eindrang, das bis zur Höhe von 1.50 m unter Wasser stand. Keiner hatte es gewagt, weiter vorauszudenken, aus Angst, von den Gefahren, die sich dann abzeichnen würden, entmutigt zu werden. Jetzt waren sie mit der Tatsache

Weitere Kostenlose Bücher