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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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kniete nieder und löste die Brustplatte. War dies der Schalter? »Leb wohl, mein Freund«, sagte er leise.
    »Ein Moment«, kam es aus der Maschine. »Ich habe sie verloren. Soviel Dunkelheit. Lärm ... Jetzt.«
    Flandry drehte den Schalter. Die Augen erloschen, und Dwyr lag still.
    Persis kauerte neben Hauksberg; ihre Schultern zuckten. Flandry zog sie in die Höhe. »Ich muß verschwinden«, sagte er. »Vielleicht komme ich noch weg. Willst du mit?«
    Sie klammerte sich an ihn. »Ja, ja, ja.« Sie war außer sich. Er umfaßte sie mit dem linken Arm, während er Hauksberg in Schach hielt, der sich keuchend krümmte. »Warum hast du mir geholfen?« fragte er leise.
    »Ich weiß es nicht. Bring mich fort von hier!«
    »Dann mach dich fertig, schnell.« Sie rannte hinaus. Flandry stieß Hauksberg mit dem Fuß an. »Stehen Sie auf.«
    Hauksberg gehorchte, die Hände gegen den Magen gepreßt. »Sie sind verrückt«, keuchte er. »Glauben Sie wirklich, Sie könnten entkommen?«
    »Ich werde es versuchen. Sie gehen mit. Wenn es Ärger gibt, schieße ich mir den Weg frei, und Sie werden als erster dran glauben müssen. Ist das klar?«
    Hauksberg sah ihn kopfschüttelnd an. Dann kam Persis in einem feuerroten Kleid herein und nickte ihm zu. »Gehen wir«, sagte er. »Sie zuerst, Graf. Ich einen Schritt hinter Ihnen, wie es sich gehört. Persis, du gehst neben ihm. Beobachte sein Gesicht. Vielleicht versucht er Zeichen zu geben. Wenn er verdächtige Grimassen schneidet, sag es mir, und ich töte ihn.«
    »Nein. Nein, das kannst du nicht tun!« Ihre Lippen zitterten.
    »Er hätte mich auch getötet. Wir müssen hier 'raus, und was wir treiben, ist kein Gesellschaftsspiel. Wenn er sich ruhig verhält, wird er vielleicht am Leben bleiben. Marsch.«
    Flandry hatte Glück. Nur in der Eingangshalle standen ein paar Botschaftsangestellte und grüßten Hauksberg, ohne sich weiter um sie zu kümmern. Der Park empfing sie mit kühler Nachtluft. Flandry wäre am liebsten gerannt. Auf dem Landeplatz wartete Abrams' Maschine. Flandry ging hinter Persis und Hauksberg an Bord, verriegelte die Tür und schaltete Licht ein. »Persis, bring ein Handtuch. Graf Hauksberg, wenn wir angerufen werden, sagen Sie, daß wir zu unserem Schiff unterwegs seien, um Material zu holen, das wir Brechdan im Zusammenhang mit diesem Spionagefall vorlegen wollen.«
    »Und Sie glauben, die Merseier werden das schlucken?«
    »Warum nicht? Für ihre Begriffe ist es selbstverständlich, daß ein Mann von Rang und Adel selbständig handelt, ohne sich zuvor von zehn verschiedenen Stellen Erlaubnis dazu geben zu lassen. Und wenn sie uns nicht glauben, werde ich den Autopiloten lahmlegen und einen von ihren Patrouillenfliegern rammen. Tun Sie also, was ich Ihnen sage.« Persis reichte ihm das Handtuch. »Ich werde Ihnen die Hände binden. Wenn Sie nicht auf mein Spiel eingehen, sind Sie ein toter Mann.«
    Seine Augen blitzten; jetzt wußte er, was Macht war und wie ihr Mechanismus funktionierte. Man mußte die Initiative behalten, durfte den Druck nicht für eine Sekunde lockern. Hauksberg setzte sich und schwieg.
    »Du wirst ihm nichts tun, Nicky?« bettelte Persis.
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann«, murmelte Flandry. »Wir haben schon so Ärger genug.« Er ließ die Maschine starten.
    Eine Minute später summte es im Empfänger, und aus dem Bildschirm blickte ein uniformierter Merseier. »Halt!« sagte er. »Sicherheitsdienst. Ihr Start ist nicht genehmigt.«
    Flandry stieß Hauksberg an. Der Graf sagte: »Ah ... wir müssen zu meinem Schiff ...« Kein Mensch hätte eine so lahme Erklärung angenommen. Auch ein mit den Feinheiten menschlichen Verhaltens vertrauter Merseier hätte es nicht getan. Aber dies war nur ein Offizier der Sicherheitsbehörde, der gerade Nachtdienst hatte.
    »Ich werde mich erkundigen«, sagte das grüne Gesicht.
    »Verstehen Sie nicht?« sagte Hauksberg. »Ich bin Diplomat. Lassen Sie uns eskortieren, wenn Sie wollen, aber Sie haben nicht das Recht, uns zurückzuhalten. Machen Sie weiter, Pilot.«
    Die Maschine stieg. Ardaig blieb unter ihnen zurück, ein glitzerndes Spinnennetz zuerst, dann nur noch ein Lichtpunkt. Flandry schaltete die Radaranlage ein und bemerkte zwei Flugobjekte, die sich aus verschiedenen Richtungen von achtern näherten. Es waren kleinere Maschinen, aber er wußte, daß sie bewaffnet waren.
    Ardaig kam außer Sicht. Berge und Hochebenen schimmerten im Mondlicht, Wolkenfelder schoben sich vom Ozean heran. Das

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