Dominic Flandry - Spion im All
mir gesagt, ich solle ›meschugge‹ sagen.«
Flandry sprang auf das Ding zu und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. »Ich bin es«, flüsterte er.
»Hören Sie zu.« Die Augen flackerten zusehends trüber, ein Elektromotor in der zerbrochenen Hülle knirschte auf trockenen Kugellagern. »In der Starkad-Akte diese Nummern.«
Als sie nacheinander kamen, zahlte sich Flandrys Training aus. Er brauchte die Zahlen nicht zu verstehen, und er verstand sie auch nicht; er verlangte keine Wiederholung. Jede Zahl brannte sich in sein Gedächtnis ein.
»Ist das alles?« fragte er heiser.
»Ja. Alles.« Eine Hand mit Metallfühlern tastete nach ihm, bis er sie ergriff. »Wollen Sie meines Namens gedenken? Ich war Dwyr von Tanis, früher einmal der Glückliche genannt. Sie machten mich zu diesem hier. Ich wurde in Ihre Maschine eingebaut. Abrams hat mich geschickt. Darum flog er zu einer Einladung, daß er mich unbemerkt aussenden konnte. Aber ein Alarm war im Datenspeicher mit der Starkad-Akte gekoppelt. Bei der Flucht wurde ich beschädigt. Ich wäre eher gekommen, aber ich verlor immer wieder das Bewußtsein. Sie müssen die Maschine rufen und fliehen. Vergessen Sie Dwyr nicht.«
»Wir werden Sie nie vergessen.«
»Gut. Nun lassen Sie mich sterben. Wenn Sie die Brustplatte öffnen, können Sie mein Herz abschalten.« Die Laute verschoben sich ständig, wie in einem übersteuerten Empfänger, aber man verstand deutlich genug, was er sagte. »Ich sehe Sivillas Bild nicht mehr. Mein Gehirn ist vergiftet und hat keinen Sauerstoff. Die Zellen sterben ab. Hier – mein Herz.«
Flandry entzog seine Hand den Metallfühlern und fummelte an der Brustplatte. Es roch nach Öl und verschmorten Isolierungen.
»Nichts da«, sagte Hauksberg. Flandry hörte ihn nicht. Hauksberg kam heran und stieß seine Hand mit dem Stiefel fort. »Lassen Sie das, sage ich. Wir wollen ihn lebendig.«
Flandry taumelte auf die Füße. »Sie können nicht ...«
»Ich kann, und ich will.« Hauksberg atmete schwer; seine Zigarre hatte er weggeworfen. »Großer Gott! Jetzt durchschaue ich die Affäre. Abrams hatte diesen Doppelagenten. Er mußte die Information herausholen und an Sie weitergeben. Abrams hatte sein Alibi und kalkulierte, ich würde Sie in Schmach und Schande fortschicken, nachdem ich Sie mit Persis ertappte.« Er warf dem Mädchen einen Blick zu. »Kannst du folgen. Liebes? Du warst nichts als ein Objekt.«
Sie wich vor den beiden zurück, eine Hand vor dem Mund, die andere abwehrend der Welt entgegengestreckt. »Sivilla, Sivilla«, kam es vom Boden. »Oh, schnell!«
Hauksberg ging rückwärts zum Telefon. »Wir rufen einen Arzt. Ich glaube, wenn wir schnell sind, können wir den Burschen retten.«
»Verstehen Sie nicht?« rief Flandry. »Diese Zahlen – da ist etwas mit Starkad. Unsere Leute müssen es erfahren.«
»Das überlassen Sie nur mir«, entgegnete Hauksberg. »Ich werde Sie wegen Verrats vor Gericht stellen lassen.«
»Weil ich versucht habe, das Imperium zu retten?«
»Wie kommen Sie zu der Anmaßung? Wissen Sie, was diese Zahlen bedeuten?«
»Nein, aber ...«
»Das ist genug. Sie kommen vor Gericht, weil Sie versucht haben, eine offizielle Friedensmission zu sabotieren. Weil Sie versucht haben, Ihre eigene Politik zu treiben, Sie und Abrams. Halten Sie sich für seine Majestät? Man wird Sie eines Besseren belehren.« Flandry tat einen Schritt vorwärts. Die Pistole kam hoch. »Bleiben Sie stehen!« Hauksbergs freie Hand griff zum Telefon.
Flandry stand über Dwyr. Die Entscheidung über Leben oder Tod hing in der Luft. Persis löste sich von der Wand und rannte auf Hauksberg zu. »Nein, Markus, nein!«
»Aus dem Weg!« Hauksberg hielt die Waffe weiter auf Flandry gerichtet. Persis warf ihre Arme um ihn. Plötzlich umklammerten ihre Hände sein rechtes Handgelenk. Sie ließ sich fallen und zog Hand und Waffe mit sich herunter.
»Nicky!« kreischte sie.
Flandry sprang vorwärts. Hauksberg schlug Persis mit der Faust, um von ihr freizukommen. Sie nahm den Schlag mit dem Kopf und hielt fest. Dann war Flandry da und griff ihn an. Hauksberg versuchte ihn mit der freien Linken abzuwehren, aber er war behindert. Flandry stieß den Arm beiseite und rammte Hauksberg eine linke Gerade in die Magengrube. Der Graf klappte wie ein Taschenmesser zusammen und fiel.
Flandry raffte die Strahlpistole an sich, drückte die Telefonknöpfe. »Flugzeug sofort zur Botschaft«, befahl er in Eriau. Dann schritt er zurück zu Dwyr,
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