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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Hauksberg unterbrach die Verbindung. »Genug«, sagte er. »Nun erzählen Sie. Heraus mit der Sprache.«
    Flandry war es, als durchlebte er einen Alptraum. Wirre Gedanken kreisten in seinem Kopf. Was wird aus Abrams? Aus mir? Aus Persis?
    »Setzen Sie sich hin.« Hauksberg zeigte mit der Pistole auf einen der Sessel. Mit der freien Hand zog er ein silbernes Etui aus der Brusttasche, ließ es aufschnappen und steckte sich eine schwarze Zigarre zwischen die Zähne. Er wirkte beinahe entspannt.
    Flandry setzte sich. Ein psychologischer Nachteil, zu ihm aufblicken zu müssen. Ja, wir haben ihn sehr unterschätzt. Persis stand mit geröteten Augen an der Wand, hatte fröstelnd die Arme über der Brust gekreuzt und schluckte. »Welches war Ihre Rolle in diesem Spiel?« fragte Hauksberg.
    »Keine. Ich weiß nicht – ich meine, wenn ... wenn ich damit zu tun hätte, wäre ich dann hier gewesen?« stammelte Flandry.
    »Vielleicht.« Hauksberg steckte das Etui ein und zog sein Feuerzeug. Ein Seitenblick traf Persis. »Und was ist mit dir, mein Kind?«
    »Ich weiß nichts«, flüsterte sie. »Und er auch nicht. Ich schwöre es.«
    »Ich bin geneigt, dir zu glauben.« Das Feuerzeug kratzte und flammte auf. »In diesem Fall hätte man dich ziemlich zynisch ausgenützt.«
    »Das würde er nicht tun!«
    »Hm.« Hauksberg ließ das Feuerzeug verschwinden und blies Rauch aus den Nasenlöchern. »Vielleicht seid ihr beide geprellt worden. Das werden wir herausbringen, wenn Abrams mit der Hypnosonde behandelt wird.«
    »Das können Sie nicht machen!« rief Flandry entsetzt. »Er ist Offizier!«
    »Auf der Erde können sie es, junger Mann. Ich würde es noch in dieser Stunde anordnen, wenn wir die Geräte hier hätten. Natürlich können es auch die Merseier. Wenn nötig, werde ich ein noch viel größeres Aufhebens riskieren und ihn diesen Leuten überstellen. Meine Mission ist zu wichtig, als daß ich sie mir von einem verantwortungslosen Militaristen torpedieren lasse. Sie könnten uns allen eine Menge Kummer ersparen, indem Sie mir alles erzählen, Flandry. Wenn Ihre Aussage beweist, daß wir nichts damit zu tun haben – verstehen Sie?«
    »Wie hätten wir das machen sollen«, babbelte Flandry hilflos. »Sie haben selbst gesehen, wie man uns überwacht.«
    »Haben Sie schon mal von Agents provocateurs gehört? Ich war nie so naiv zu glauben, daß Abrams nur zum Vergnügen mitgekommen ist. Warum hat Abrams Sie mitgebracht?« Hauksberg schaltete das Tonbandgerät der Sprechanlage ein, was Flandry noch nervöser machte.
    »Nun, ich – das heißt, er brauchte einen Adjutanten.«
    Persis straffte ihre Haltung. »Dominic hat sich auf Starkad verdient gemacht«, sagte sie unglücklich. »Er hat für das Imperium gekämpft.«
    Hauksberg streifte die Asche von seiner Zigarre. »Bist du wirklich verliebt in diesen Lümmel? Na, ist egal. Vielleicht kannst du auch so sehen, daß ich selbst für das Imperium arbeite. Arbeiten klingt weniger romantisch als kämpfen, aber auf lange Sicht ist es wohl doch ein bißchen nützlicher, nicht? Weiter, Flandry. Was hat Abrams Ihnen über seine Pläne gesagt?«
    »Er – er hoffte Informationen zu bekommen. Das hat er nie abgeleugnet. Aber Spionage – nein. So dumm ist er nicht.«
    »Wann sind Sie zum erstenmal mit Persis zusammengewesen, und warum?«
    »Wir – ich ...« Flandry sah ihre Verzweiflung und schämte sich. Erst jetzt wurde ihm ganz deutlich, was es hieß, ein fühlendes Wesen als Werkzeug zu gebrauchen. »Es war meine Schuld. Hören Sie nicht auf sie. Unterwegs von Starkad ...«
    Die Tür ging auf. Persis kreischte. Hauksberg sprang mit einem Fluch zurück. Ein Ding glitt herein, ein Ding aus versengtem und verbogenem Metall, aus einem Armstumpf blutend, das nur zur Hälfte lebendige Gesicht grau und eingefallen. Klappernd und rasselnd stürzte es zu Boden.
    »Fähnrich Flandry«, rief es. Die Stimme schwankte unkontrolliert. In den fotoelektrischen Zellen, die seine Augen waren, flackerte Licht an und aus.
    Flandry schauerte zusammen. Abrams' Agent? Abrams' Hoffnung, zerstört und sterbend?
    »Los«, hauchte Hauksberg. Die Strahlpistole richtete ihre häßliche Mündung auf Flandry. »Reden Sie mit ihm!«
    Flandry preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Ich sagte, reden Sie!« befahl Hauksberg. »Oder ich töte Sie und übergebe Abrams den Merseiern.«
    Die liegende Kreatur schien nichts zu hören. »Fähnrich Flandry. Welcher von Ihnen ist es? Schnell. Meschugge. Er hat

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