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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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entschlossen die Hühnerkeule und zwängte sie sich ganz durch das geöffnete Kinnreff. Weg war sie — verschwunden! Dann griff er nach dem Glas, legte den Helm in den Nacken und schüttete den Rotwein hinterher. Die Didniks sahen und hörten es mit Staunen. Es polterte und klatschte.
    Nun stand der König auf. Er rief: »Ich bin müde und will mich ausruhen! — Wo ist mein Schloß?«
    Ach — o weh, dachte der Adnik, jetzt muß ich ausziehen!
    So war es auch, Junker Hohlkopf wollte auf die Burg.
    Wie staunte der Hadnik aber, der Gastwirt, als er später beim Aufräumen auf dem Fußboden, dort wo der König gesessen hatte, eine Rotweinpfütze entdeckte und in ihr ein vollständig unversehrtes, unzerkautes Hühnerbein!
    »Oh — halt die Luft an!« murmelte er und schwebte zur Decke empor, wo er lange hing und nachdachte — ohne freilich das Rätsel zu lösen.

Befehle und Unterdrückung

    Junker Hohlkopf wollte Scheppertonne im Hof des Didnikkruges besteigen. Den Didniks, die ihn ehrfürchtig umstanden, befahl er: »Haltet den Steigbügel!«
    Der Ednik und der Efdnik beeilten sich, ihm behilflich zu sein. Aber er war nicht rasch zufrieden. »Niederknien!« rief er. Alle Didniks ließen sich auf die Knie nieder.
    Junker Hohlkopf schwang sich auf sein Blechroß. Doch statt des hingehaltenen Steigbügels benutzte er den Rücken des Efdniks als Trittleiter. Der brach unter dem unerwarteten Gewicht zusammen. Die Didniks waren ja nicht besonders stark.
    Der König krachte zu Boden. Und Scheppertonne stieg auf die Hinterhand.
    Zwar halfen die Didniks ihrem König rasch wieder auf, und der Efdnik entschuldigte sich viele Male, er weinte sogar — aber Junker Hohlkopf gab ihm trotzdem höchstpersönlich mit dem Blechhandschuh eine Ohrfeige und befahl, den Sünder festzunehmen und ins Gefängnis zu werfen.
    »Wir haben doch kein Gefängnis — und Polizei haben wir auch nicht!« stammelte der Adnik.
    »Schlamperei!« raunzte Junker Hohlkopf.
    »Ich weiß wohl, es ist nicht echt menschlich«, jammerte der Adnik, »aber... aber... «
    »Aber?«
    »Es war einfach nicht notwendig — wir... wir... brauchten sie nicht, Majestät!«
    »Das wird sofort geändert! Dafür werde ich schon sorgen!«
    Die Didniks nickten. Sie sahen nicht mehr ganz so glücklich aus.
    Nun jedenfalls erkletterte Junker Hohlkopf ohne fremde Hilfe Scheppertonnes Rücken. Der Adnik und der Bednik packten das Roß am Zügel und geleiteten ihren neuen Herrn den Burgberg hinauf.
    Zuerst watschelten die anderen Didniks brav hinterher. Aber es schlug gerade zwölf, die Schule war aus, und die Didnikkinder hielten die Luft an, um nach Hause zu fliepfen. Junker Hohlkopf sah die Ballons in Hosen und Röckchen auf sich zukommen, er legte die Lanze an — und das Dednik entging um Haaresbreite ihrer Spitze. Erschrocken pustete es aus und rutschte über Scheppertonnes Rücken seiner Mama in die Arme.
    Wütend drehte sich Junker Hohlkopf im Sattel um: »Einsperren«, dröhnte er, »alle einsperren! — Geflogen wird nicht! Hiermit verbiete ich das Fliegen ein für allemal und für jedermann!« Er tat es natürlich, weil er selbst es nicht konnte.
    Die Didniks blickten sich mit sehr langen Gesichtern in die Augen. So mancher hätte gern die Luft angehalten, um sich rasch aus dem Staub zu machen, aber er traute sich nicht mehr.
    Nur die Kinder plärrten: »Wir wollen aber fliepfen!«
    »Es ist verboten!« rief der Adnik. »Es war sowieso weder menschlich noch würdig!«
    Wer genau hinhörte, merkte, daß seine Stimme ein wenig zitterte.
    Alle waren nun eigentlich recht froh, als der König ohne Gesicht auf der Burgruine anlangte. Natürlich gefiel Junker Hohlkopf ihr verfallener Zustand gar nicht. Er plante deshalb gleich ihren Wiederaufbau. Alles sollte schöner und prächtiger neu erstehen als je zuvor.
    Aber wie? Die Didniks trauten sich schon nicht mehr, ihm zu sagen, daß sie nicht mauern konnten. Der Gedanke, Steine zu schleppen und Schutt wegzukarren, ließ sie erschauern. Einer nach dem anderen duckte sich hinter einem Mauervorsprung oder einer Ecke, um heimlich zurückzubleiben. Glaubte er sich in Sicherheit, hielt er schnell die Luft an und fliepfte in seine Hütte. Wenn ihm unterwegs einfiel, daß das ja nun verboten war, atmete er wohl zu plötzlich und erschrocken aus und kullerte zu Boden. Aber das machte nicht viel, die Didniks waren ja weich gepolstert.
    Junker Hohlkopf befahl, Scheppertonne unter einen zerlöcherten Dachvorsprung im Hof zu stellen. Das

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