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Don Camillo gibt nicht auf

Don Camillo gibt nicht auf

Titel: Don Camillo gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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Hauptort ereignete sich nun etwas Wunderbares: Ressentiments und Parteiinteressen verschwanden, und alle Bürger verschmolzen zu einem einzigen Felsblock.
    Und keiner redete, keiner spielte auf das Abenteuer mit der Riesenschlange an. Doch nach drei Tagen schlug eine Schreckensnachricht wie ein Blitz im Ort ein.
    Peppone zögerte keinen Augenblick und raste ins Pfarrhaus.
    «Hochwürden», rief er in höchster Aufregung, «heute müssen wir alle zusammenhalten, und jeder muß widerspruchslos seine Bürgerpflicht erfüllen!»
    «Einverstanden», erwiderte Don Camillo.
    «Ihr nehmt also das Fahrrad und rast nach La Palanca! In drei Tagen haben wir den Karnevalszug, und es ist durchgesickert, daß die aus La Palanca mit einem Wagen daran teilnehmen wollen.»
    Don Camillo sah ihn erstaunt an.
    «Was ist daran Böses?»
    «Das Böse daran ist, daß die aus La Palanca einen Wagen mit einer großen Schlange machen wollen! Und während des Umzugs wollen sie ein Lied singen, das die Geschichte von der Riesenschlange erzählt!»
    Don Camillo wiegte den Kopf.
    «Das ist schlimm», murmelte er. «Auf der anderen Seite war es nicht anders zu erwarten. Es ist einfach unmöglich, einen so lächerlichen Vorfall geheimzuhalten.»
    «Hochwürden», brüllte Peppone, «ich sage Euch, wenn die aus La Palanca sich hier mit einem solchen Wägen sehen lassen, dann geschieht ein Unglück! Wir sind nicht bereit, einen solchen Affront hinzunehmen! Nur Ihr könnt noch intervenieren und diese Leute überreden, ihre Idee aufzugeben. Wenn ich hinfahre, dann kann es passieren, daß ich fünfzehn oder sechzehn davon umbringe.»
    «Das ist nicht nötig, Genosse», ermahnte ihn Don Camillo. «Es genügt schon, daß du die Riesenschlange umgebracht hast.»
    «Schämt Euch!» kreischte Peppone. «Vergeßt nicht: Wenn ich auf Euch gehört hätte, dann hättet Ihr die Gummischlange selber erlegt! Im Geist habt Ihr sie sowieso mit umgebracht, weil Ihr neben mir gestanden seid!» Don Camillo warf den Umhang um, schwang sich aufs Fahrrad und nahm den Weg nach La Palanca.

    Don Camillo war erst vor vierzehn Tagen in La Palanca gewesen und hatte es als das tristeste, düsterste und schwermütigste Dorf der Welt in Erinnerung. Ein Dorf mit einer finsteren, griesgrämigen, schweigsamen Bevölkerung.
    Als er nun in La Palanca ankam, glaubte er, sich im Weg geirrt zu haben, denn er befand sich in einem lachenden, leuchtenden Dorf, mit herzlichen, aufgeschlossenen Leuten, die alle schrecklich wichtig taten.
    Es schien, als seien selbst die Häuser anders - in der Farbe, in der Bauweise. Sie hatten sogar etwas Kokettes an sich.
    Ein frisch hergerichtetes Dorf.
    Ein neu erstandenes Dorf.
    Don Camillo fragte nach dem Pfarrer.
    «Der ist in der Sitzung der kommunistischen Genossenschaft», wurde ihm geantwortet.
    Don Camillo dachte, man wolle ihn auf den Arm nehmen, aber als ein alter Mann vortrat und sich anerbot, ihn hinzubringen, begriff Don Camillo, daß die Sache ernst war.
    Als er zur kommunistischen Genossenschaft kam, lehnte er sein Fahrrad an die Mauer und trat vorsichtig ein. Er kannte diese Mischung aus Verkaufsstelle und Kneipe als das Nest der palanchesischen Roten, die zu den wildesten gehörten.
    Sobald er drin war, bot sich seinen Augen ein unglaubliches Schauspiel: Um einen großen Tisch voller Flaschen saßen in heiterer Harmonie die Anführer sämtlicher Richtungen diskutierend beisammen: der Pfarrer, die Klerikalen, die Monarchisten, die Republikaner, die Faschisten, die Sozialisten, die Kommunisten. Die Reichen und die Armen, die Jungen und die Alten, die Demokraten und die Nichtdemokraten, die Progressiven, die Konservativen und die Reaktionären.
    Don Camillo hatte nicht den Mut, sich sehen zu lassen. Statt dessen schlich er sich wieder hinaus und schickte einen jungen Mann, der gerade vorbeikam, hinein, um den Pfarrer zu holen.
    Kurz darauf kam der Pfarrer aus dem Saal.
    «Oh, unser Don Camillo!» rief er und drückte ihm herzlich die Hand. «In welcher Angelegenheit kann ich Euch nützlich sein?»
    «Ich wollte mit Euch reden, damit wir gemeinsam die
    Maiprozession organisieren ...», stotterte Don Camillo, nur um irgend etwas zu sagen.
    «Don Camillo, entschuldigt mich», erwiderte der andere. «Da werde ich an einem der nächsten Tage selbst zu Euch kommen. Dann haben wir Zeit soviel wir wollen. Jetzt aber muß ich sofort in die Versammlung zurück. Wir müssen die letzten Entscheidungen treffen. Die allerwichtigsten.»
    Don Camillo hob

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