Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft
konnte.
Dan n sagt e mein e Tant e mi r eine s Tages , da ß dies e r Mann wiedergekomme n wa r un d mic h suchte . E r wa r zu r Polize i gegange n und hatt e erzählt , e r hab e mi r eine n Vorschu ß fü r mein e Arbei t gegeben, nachde m ic h da s Kin d eine r andere n Fra u getöte t hätte . Ic h wußte , da s war mei n Ende . Abe r ic h hatt e noc h einma l Glück , den n ei n Amerikane r nahm mic h i n seine m Lastwage n mit . Ic h sa h de n Lastwage n au f de r Straße komme n un d ho b i n meine r Verzweiflun g di e Arme , un d de r Man n hiel t an un d lie ß mic h einsteigen . E r nah m mic h de n ganze n We g bi s i n diese Gegen d Mexiko s mit . I n de r Stad t lie ß e r mic h aussteigen . Ic h kannt e dort kein e Seele . Tagelan g rannt e ic h wi e ei n streunende r Hun d durc h die Straße n un d a ß di e Abfäll e au s de n Müllkästen . Un d dan n hatt e ic h noch einma l Glück.
Ic h tra f Pablito , un d be i ih m hab e ic h ein e Schul d , di e ic h ni e werde abtrage n können . Pablit o nah m mic h i n sein e Schreinerwerkstat t mit , und dor t konnt e ic h i n eine m Winke l mei n Bet t aufschlagen . Da s ta t er , wei l ich ih m lei d tat . E r hatt e mic h au f de m Mark t aufgelesen , nachde m er gestolper t un d buchstä blic h au f mic h draufgefalle n war . Ic h sa ß dor t und bettelte . Pablit o gin g vorbei , un d ei n Falte r ode r ein e Bien e flo g ih m ins Auge . E r dreht e sic h au f de m Absat z um , stolpert e un d fie l au f mich . Ich glaubt e schon , e r würd e wüten d werde n un d mic h schlagen , abe r stattd essen ga b e r mi r etwa s Geld . Ic h fragt e ihn , o b e r nich t Arbei t fü r mich wüßte . S o ka m es , da ß e r mic h i n sein e Werkstat t mitnah m un d mi r ein Bügeleise n un d ei n Bügelbret t besorgte , dami t ic h fü r di e Leut e Wäsche wasche n konnte . D a gin g e s mi r seh r gut . Nu r da ß ic h imme r dicke r wurde, wei l di e Leute , fü r di e ic h di e Wäsch e machte , mic h mi t de n Reste n ihrer Mahlzeite n fütterten . Manchma l a ß ic h sechzehnma l a m Tag . Ic h ta t nichts andere s al s essen . Di e Kinde r rannte n mi r au f de r Straß e nac h un d n e ckten mic h un d stellte n mi r ei n Bein , un d dan n stie ß eine r mic h vo n hinten , und ic h fie l hin . Of t hab e ic h übe r di e grausame n Spaßt e diese r Kinde r geweint, besonder s wen n si e mi r absichtlic h di e Wäsch e schmutzi g machten . Eines Tages , a m Spätnachmittag , ka m ei n unheimliche r alte r Man n un d wollte Pablit o besuchen . Ic h hatt e diese n Man n ni e vorhe r gesehen . Ic h hätt e nie geglaubt , da ß Pablit o mi t eine m s o furchtbare n Man n etwa s z u schaffen hatte . Ic h wandt e ih m de n Rücke n un d arbeitet e weiter . Ic h wa r allei n in de r Werkstatt . Plötzlic h spürt e ic h di e Händ e diese s Manne s a n meinem Hals . Mei n Her z setzt e aus . Ic h konnt e nich t schreien , ic h konnt e nicht einma l atmen . Ic h fie l hin , un d diese r gräßlich e Man n hiel t meine n Kopf fest , vielleich t ein e Stund e lang . Dan n g in g e r fort . Ic h wa r s o verängstigt, da ß ic h bi s zu m nächste n Morge n a n de r Stell e liegenblieb , w o ich hingefalle n war . S o fan d mic h Pablito ; e r lacht e un d sagte , ic h könn e stolz un d glücklic h sein , den n diese r alt e Man n se i ei n mächtige r Zauberer , und e r se i eine r seine r Lehrer . Ic h wa r wi e betäubt ; ic h konnt e nich t glauben, da ß Pablit o ei n Zaubere r war . E r erzählte , sei n Lehre r hab e gesehen , wie ei n paa r Nachtfalte r übe r meine m Kop f schwebte n un d eine n perfekten Krei s bildeten . Da s se i de r Grun d gewesen , waru m e r blitzschnel l handelte un d mein e Blickrichtun g änderte . Pablit o sagte , da ß de r Nagua l mi r die Han d aufgeleg t un d i n meine n Körpe r gefaß t hab e un d da ß ic h mic h bald änder n würde . Ic h hatt e kein e Ahnung , wovo n e r sprach . Ic h hatt e auch kein e Ahnung , wa s de r verrückt e alt e Man n mi t mi r gemach t hatte . Abe r es wa r mi r auc h egal . Ic h ka m mi r wi e ei n Hun d vor , de n jede r herumstoßen konnte . Pablit o wa r de r einzige , de r freundlic h z u mi r gewese n war . Zuerst hatt e ic h geglaubt , e r woll e mic h al s Fra u benutze n . Abe r ic h wa r zu häßlic h un d fet t un d stinkig . E r wollt e einfac h gu t z u mi r sein.
Eine s Abend s dan n ka m de r verrückt e alt e Man n zurück , un d wieder packt e e r mic h vo n hinte n a m
Weitere Kostenlose Bücher