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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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mußt e ic h si e Wiedersehen , sie ansehe n un d anfassen . Ic h mußt e ihne n liebevol l de n Kop f streicheln , und derwei l entzo g mein e link e Seit e ihne n de n Schneid. «
    »Wa s gescha h mit ihnen?«
    »Nichts . Si e spürte n ni e etwa s davon . Si e ginge n ruhi g nac h Hause , und heut e sin d si e zwe i normal e Erwachsene . Lee r wi e di e meiste n Menschen u m si e her . Si e sin d nich t ger n i n Gesellschaf t vo n Kindern , wei l si e nichts mi t ihne n anzufange n wissen . U ms o besse r fü r sie , mein e ich . Ic h habe ihne n di e Verrückthei t genommen . Si e brauchte n si e nicht . Ic h aber braucht e sie . Ic h wußt e nicht , wa s ic h tat , al s ic h si e ihne n gab . Außerdem habe n si e j a noc h imme r de n Schneid , de n si e ihre m Vate r stahlen . Der Nagua l hatt e recht : nieman d bemerkt e ihre n Verlust , abe r ic h spürte meine n Gewinn . Al s ic h meine n Kop f au s diese r Höhl e streckte , sa h ich mein e Illusione n i n Rei h un d Glie d wi e Soldate n vo r mir . Di e Wel t war wiede r strahlen d un d neu . Di e Schwer e meine s Körper s un d meines Geiste s wa r vo n mi r genommen , un d ic h wa r wirklic h ei n neue s Wesen.«
    »Weiß t du , wi e d u e s machtest , de n Schnei d vo n deine n Kinder n zu nehmen?«
    »Si e sin d nich t mein e Kinder . Ic h hab e ni e w elch e gehabt . Sie h mich an!«
    Si e kroc h au s de r Höhle , ho b de n Roc k un d zeigt e mi r ihre n nackten Körper . Vo r alle m fie l mi r auf , wi e schlan k un d muskulö s si e war.
    Si e fordert e mic h auf , nähe r zukomme n un d si e z u untersuchen . Ih r Leib wa r s o sehni g un d fest , da ß ic h meinte , si e könn e unmöglic h Kinder gebore n haben . Si e stützt e ihre n rechte n Fu ß au f eine n hohe n Stei n und zeigt e mi r ihr e Vagina . Ih r Bemühen , mi r ihr e Veränderun g z u beweisen, wa r s o ungestüm , da ß ic h lache n mußte , u m mein e Nervositä t zu verberg e n . Ic h sagte , da ß ic h doc h kei n Arz t se i un d e s dahe r nicht beurteile n könne , da ß si e abe r sicherlic h rech t habe.
    »Natürlic h hab e ic h recht« , sagt e si e un d kroc h i n di e Höhl e zurück.
    »Au s diese m meine m Lei b is t ni e ei n Kin d gekommen. « Nac h eine r Weile bea n twortet e si e mein e Frage , di e ich , al s si e sic h vo r mi r entblößte , ganz vergesse n hatte . »Mein e link e Seit e holt e meine n Schnei d zurück« , sagte sie . »Ic h ta t nicht s andre s al s hingehe n un d di e Mädche n besuchen . Ich gin g vie r ode r fünfma l hin , dami t si e si c h a n mic h gewöhnten . Si e waren scho n gro ß un d ginge n zu r Schule . Ic h hatt e geglaubt , e s würd e mi r schwer fallen , si e nich t ger n zuhaben , abe r de r Nagua l sagte , darau f käm e e s gar nich t an ; ic h sollt e si e ruhi g gernhaben , wen n ic h wollte . Als o hatt e ic h sie gern . Abe r mei n Gernhabe n wa r nicht s anderes , al s wen n ma n einen Fremde n gernhat . Ic h hatt e mic h entschlossen , un d ic h verfolgt e unbeirrt mein e Absicht . Ic h will , noc h währen d ic h lebe , i n dies e ander e Welt eingehen , vo n de r de r Nagua l mi r erzähl t hat , un d daz u brauch e ic h allen Schnei d meine s Geistes . Ic h brauch e mein e Vollständigkeit . Nicht s kann mic h vo n diese r andere n Wel t abbringen! Nichts!«
    Si e schaut e mic h trotzi g an.
    »Wen n d u dein e Vollständigkei t suchst , muß t d u beid e ablehnen : die Frau , di e dic h ausgeleer t hat , un d de n kleine n Jungen , de r dein e Liebe besitzt . Di e Fra u kanns t d u leich t ablehnen . Be i de m kleine n Junge n ist's etwa s andres . Is t dies e sinnlos e Zuneigun g z u diese m Kin d di r den n s o viel wert , da ß si e dic h davo n abhalte n kann , i n jene s R e ic h einzutreten?«
    Ic h wußt e kein e Antwort . Nich t da ß ic h de n Wunsc h gehab t hätte , mir di e Frag e z u überlegen . Vielmeh r wa r ic h völli g verwirrt.
    »Soleda d mu ß ihre n Schnei d vo n Pablit o zurückfordern , wen n si e ins Nagua l eingehe n will« , fuh r si e fort . »Wi e zu m Teufe l abe r sol l si e das tun ? Gan z gleic h wi e schwac h Pablit o sei n ma g - e r is t immerhi n ein Zauberer . Abe r de r Nagua l ga b Soleda d ein e einzigartig e Chance . E r sagte, ih r Augenblic k se i gekommen , wen n d u ih r Hau s beträtest , un d fü r diesen Augenblic k bef a h l e r un s nich t nur , i n ei n andre s Hau s z u ziehen , sondern e r hal f ih r auch , di e Zufahr t z u ihre m Hau s z u erweitern

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