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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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Dorfes zwei Jungen miteinander stritten und der eine zum anderen sagte: »Gib dir keine Mühe, Periquillo, du wirst sie in deinem ganzen Leben nicht zu sehen kriegen.«
    Als Don Quixote das hörte, sagte er zu Sancho: »Hörst du wohl, Freund, was der Junge da sagt: du wirst sie in deinem ganzen Leben nicht zu sehen kriegen?«
    »Nun gut, was tut das«, antwortete Sancho, »daß der Junge das gesagt hat?«
    »Wie?« versetzte Don Quixote, »siehst du denn nicht ein, daß diese Worte sich auf mich beziehen und alsdann bedeuten, daß ich niemals Dulcinea wiedersehen werde?«
    Sancho wollte antworten, aber er wurde unterbrochen, denn über das Feld kam ein Hase gelaufen, von vielen Jagdhunden und Jägern verfolgt, zitternd suchte er Schutz unter den Beinen des Grauen und verkroch sich dort. Sancho griff ihn mit der Hand und gab ihn dem Don Quixote, welcher hierauf sagte: »Malum signum, malum signum: der Hase flieht, Jagdhunde verfolgen ihn, Dulcinea erscheint nicht.«
    »Ihr seid seltsam«, sagte Sancho, »denn gesetzt, dieser Hase sei auch Dulcinea von Toboso, und diese Hunde die boshaften Zauberer, welche sie verfolgen und die sie in eine Bäuerin verwandelt haben: sie flieht, ich hasche sie und gebe sie in Eure Gewalt. Ihr habt sie in den Armen und streichelt sie, was ist es nun für ein schlimmes Zeichen oder welche üble Vorbedeutung kann daraus gezogen werden?«
    Die beiden Jungen, die sich gezankt hatten, kamen nun herbei, um den Hasen zu sehen, und Sancho fragte den einen, worüber sie gestritten hätten. Und der antwortete, welcher gesagt hatte: du wirst sie in deinem ganzen Leben nicht zu sehen kriegen, daß er dem anderen jungen Heuschrecken in einem kleinen Käfige weggenommen habe, die er ihm auch in seinem ganzen Leben nicht wiedergeben wolle. Sancho nahm vier Quartos aus der Tasche und gab sie dem Jungen für den Käfig, überreichte diesen hierauf Don Quixote und sagte: »So, gnädiger Herr, sind nun alle diese Vorbedeutungen zerbrochen und vernichtet, die mit unseren Erlebnissen, wie ich nämlich glaube, ob ich gleich nur dumm bin, nicht mehr zusammenhängen, als mit den Wolken vom vorigen Jahre. Und wenn ich mich recht erinnere, habe ich auch den Pfarrer in unserem Dorfe sagen hören, daß es sich weder für christliche noch verständige Personen schicke, auf dergleichen Kindereien was zu geben. Ihr habt es mir auch selber vor einiger Zeit gesagt, als Ihr mir bewieset, daß alle die Christen Narren wären, die auf Vorbedeutungen achteten, und darum haben wir auch nicht nötig, uns daran zu stoßen, sondern wir wollen geradewegs in unser Dorf einziehen.«
    Die Jäger kamen und forderten ihren Hasen, den Don Quixote ihnen gab; sie zogen weiter, und am Eingange des Dorfes fanden sie auf einer kleinen Wiese den Pfarrer lesend und den Bakkalaureus Simson Carrasco. Sancho Pansa hatte über den Grauen und das Bündel Waffen als Decke den wollenen Rock gebreitet, der mit Feuerflammen bemalt war und den sie ihm im Schlosse des Herzogs angezogen hatten, als Altisidora erweckt wurde. Die spitze Mütze hatte er dem Grauen auf den Kopf gesetzt, wodurch er ihn so abenteuerlich verkleidet und herausgeputzt hatte, daß man niemals einen ähnlichen Esel in der Welt gesehen hat. Sie wurden sogleich vom Pfarrer und dem Bakkalaureus erkannt, die ihnen mit offenen Armen entgegengingen.
    Don Quixote stieg ab und drückte sie an seine Brust, und die Jungen, welche Augen wie Luchse haben, hatten schon aus der Ferne die spitze Mütze des Esels wahrgenommen und liefen herbei, ihn zu sehen, indem einer zum anderen sagte: »Kommt, Jungen, und seht den Esel des Sancho Pansa, der wie ein Engel aufgeputzt ist, das Vieh des Don Quixote ist aber noch dürrer, als es sonst war.«
    Von den Jungen umringt und von dem Pfarrer und dem Bakkalaureus begleitet, kamen sie im Dorfe an und begaben sich nach dem Hause des Don Quixote; vor der Tür desselben fanden sie die Haushälterin und seine Nichte, die schon die Nachricht von seiner Ankunft vernommen hatten. Es fehlte auch nicht, daß sie nicht schon Therese Pansa, die Frau des Sancho, gehört hätte, welche mit hängenden Haaren und halb nackt gelaufen kam, ihre Tochter Sanchica an der Hand, um ihren Mann zu sehen, und da sie ihn nicht so herrlich fand, wie sie glaubte, daß ein Statthalter aussehen müsse, sagte sie zu ihm: »So kommst du daher, Mann, zu Fuß und abgerissen, und siehst mehr wie ein Stadtknecht aus als wie ein Statthalter.«
    »Schweig, Therese«, antwortete Sancho, »denn

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