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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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unter dem Namen Theresayna besingen.«
    Don Quixote lachte über die Veränderung der Namen, und der Pfarrer lobte unendlich seinen herrlichen und ehrenvollen Entschluß und erbot sich von neuem, ihm die ganze Zeit über Gesellschaft zu leisten, welche er nach seiner harten Verpflichtung feiern müsse. Hiermit nahmen sie Abschied von ihm und baten und ermahnten ihn, für seine Gesundheit Sorge zu tragen und sich so zu pflegen, wie es ihm nötig sei.
    Das Schicksal wollte, daß seine Nichte und die Haushälterin das Gespräch der drei mit angehört hatten, wie daher jene fort waren, gingen sie beide zu Don Quixote, und die Nichte sagte zu ihm: »Was ist denn das wieder, Herr Oheim? Nun, da wir dachten, Ihr wärt in Euer Haus zurückgekommen, um ruhig und anständig zu leben, nun wollt Ihr Euch in neue Labyrinthe verwickeln und gar werden
Schäferlein, du, der du kommst,
Schäferchen, du, der du gehst?
    Aber wahrhaftig, dazu ist das Rohr zu alt, nun noch Pfeifen daraus zu schneiden.«
    Die Haushälterin fügte hinzu: »Könnt Ihr es denn wohl auf dem Felde in der Hitze des Sommers, bei der Kälte des Winters und bei dem Heulen der Wölfe aushalten? Nein, wahrhaftig nicht, denn das ist ein Stand für starke und abgehärtete Menschen, die dazu fast von der Brust und von den Windeln aufgezogen werden, und soll ja ein Unglück sein, so ist der irrende Ritter noch besser als der Schäfer. Bedenkt Euch, gnädiger Herr, und nehmt meinen Rat an, denn ich gebe ihn nicht, wo ich Brot und Wein übermäßig zu mir genommen habe, sondern ich bin ganz nüchtern, auch schon in meinem Alter über die Fünfzig hinaus; bleibt in Eurem Hause, verwaltet Euer Vermögen, geht oft zur Beichte, teilt den Armen mit, und ich will es auf mein Gewissen nehmen, wenn Ihr unrecht darin tut.«
    »Schweigt, meine Kinder,« antwortete Don Quixote, »denn ich weiß am besten, was mir obliegt; bring mich zu Bette, denn es ist mir, als sei ich nicht ganz wohl, und seid überzeugt, daß, ich mag irrender Ritter oder ein Schäfer in der Irre sein, ich es nicht unterlassen werde, immer denjenigen beizustehen, welche meiner bedürfen, wie ihr es durch die Tat sehen sollt.«
    Und die guten Kinder (denn dies waren sie wirklich), Haushälterin und Nichte, brachten ihn zu Bett, wo sie ihm zu essen gaben und ihn so gut als möglich verpflegten.

74. Kapitel

    Wie Don Quixote krank wurde; von dem Testamente, welches er machte, und von seinem Tode.
    Da alle menschlichen Dinge nicht ewig dauern, sondern sich stets vom ersten Anbeginn an abwärts neigen, bis sie ihr letztes Ende erreichen, vorzüglich das Leben des Menschen; und da Don Quixote vom Himmel kein Vorrecht hatte, das seinige im Laufe festzuhalten, so erreichte es auch sein Ende und seine Vollendung, als er es am wenigsten vermutete. Denn sei es nun durch die Betrübnis, sich überwunden zu sehen, oder daß es der Himmel also verordnete, er bekam ein Fieber, welches ihn sechs Tage im Bette hielt, in welchem er oft von dem Pfarrer, dem Bakkalaureus und dem Barbier, seinen Freunden, besucht wurde, und Sancho Pansa, sein braver Stallmeister, nicht von seinem Bette kam. Diese, welche glaubten, daß der Verdruß, besiegt zu sein, und sein Wunsch, die Erlösung und Entzauberung der Dulcinea noch nicht erfüllt zu sehen, ihn so niedergeworfen habe, munterten ihn auf; der Bakkalaureus sagte, er möchte sich ein Herz fassen und aufstehen, um das Schäferleben anzufangen, denn er habe schon eine Ekloge verfertigt, die bei weitem alle die des Sannazar übertreffe, auch habe er für sein eigenes Geld zwei herrliche Hunde angekauft, die Herde zu bewachen, mit Namen Barrino und Butron, welche ihm ein Hirt von Quintanar abgelassen habe. Don Quixote aber ließ deshalb seine Traurigkeit nicht fahren. Seine Freunde riefen den Arzt, der ihm den Puls fühlte, mit dem er nicht zufrieden war, und ihm sagte, er möchte auf alle Fälle für die Wohlfahrt seiner Seele sorgen, denn die seines Leibes sei in Gefahr. Don Quixote hörte dies mit Ruhe; nicht aber ebenso die Haushälterin, seine Nichte und sein Stallmeister, welche so von ganzem Herzen zu weinen anfingen, als wenn er wirklich schon tot wäre. Der Arzt war der Meinung, daß Melancholie und Verdruß sein Ende herbeiführten. Don Quixote bat, man möchte ihn allein lassen, denn er wolle ein wenig schlafen. Sie taten es, und er schlief, wie man zu sagen pflegt, in einem Zuge sechs Stunden weg, so daß die Haushälterin und Nichte glaubten, er würde von diesem Schlafe nicht

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