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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zusehends von seinem Gesicht. »Das
wird die Sache schön glühend heiß machen.«
    »McLaren wird um neun hier
sein«, sagte ich.
    »Sie haben auch nicht alle
Tassen im Schrank, Kollege.«
    »Bouchard hat von Fischer
gehört, daß McLaren ihn nicht mehr vertritt«, sagte ich.
    »Dann gute Nacht, McLaren.«
Hicks nahm das halb mit Rotwein gefüllte Glas und wanderte in Richtung
Badezimmer. »Ich werde Mandy ihren Drink zukommen lassen.«
    Eine Weile später kehrte er mit
benommenem Gesicht zurück.
    »Aus Frauen kann doch kein
Mensch schlau werden«, murmelte er. »Sie findet, das sei ein phantastischer
Drink. Sie möchte das Rezept haben.«
    »Was tut sie denn im
Augenblick?« fragte ich.
    »Sie steht in ihrer Unterwäsche
da und schüttet das verdammte Gesöff in die Kehle.«
    »Es war wirklich nett von
Bouchard, uns McLarens wegen zu warnen«, sagte ich. »Ich kann nicht umhin, mich
zu fragen, ob er aus eigenem Antrieb kam oder ob er geschickt wurde.«
    »Geschickt?«
    Ich erzählte ihm von der Frau,
die angeblich Fischer auf den Fersen saß und deren Beauftragter Bouchard in dessen
Büro aufgesucht hatte.
    »Glauben Sie, diese Colette
kriegt in diesem Augenblick einen Bericht von ihm?« fragte Hicks.
    »Vielleicht«, sagte ich. »Wenn
ja, können wir auch nichts dagegen unternehmen.«
    »Wir könnten über Weihnachten
nach Acapulco fahren und die ganze blöde Idee vergessen«, sagte er mit tiefem
Empfinden.
    Mandy kam in einem kurzen
schwarzen Morgenrock und Ledermokassins aus dem Badezimmer. Sie hätte einen
vortrefflichen indianischen Späher abgegeben, dachte ich flüchtig-
    »Kann ich noch was von diesem
phantastischen Glühwein haben?« fragte sie Hicks.
    »Warum nicht?« Er nahm ihr das
leere Glas aus der Hand und trug es zur Bar.
    »Wer war der große fette Mann
an der Tür, als ich hereinkam?« fragte sie mich.
    »Er heißt Bouchard«, sagte ich.
    »Was tut er?«
    »Er verkauft Gewehre«, sagte
ich. »Außerdem Granaten, Maschinenpistolen, Bomben und gebrauchte Flugzeuge.«
    »Ist das erlaubt?«
    »Jedenfalls ist es
einträglich«, sagte ich. »Er ist sehr reich und sehr nervös.«
    »Du bist auch reich, aber nicht
nervös«, sagte sie. »Nur prädestiniert für Unfälle.«
    »Fang bloß nicht schon wieder
an«, knurrte ich.
    »Paul, Darling«, sagte sie
voller Besorgnis, »du hast dir doch mit diesem scheußlichen Reißverschluß
keinen dauerhaften Schaden an deinem Dingsbums zugezogen, oder?«
    Hicks gab ein plötzliches
Schnauben von sich und vergoß Rotwein auf der Bar.
    »McLaren besucht mich um neun«,
sagte ich. »Was möchtest du zum Abendessen?«
    »Ich ziehe mich nicht wieder
an«, sagte Mandy entschieden. »Ich will ein schwach gebratenes Steak und grünen
Salat haben und mich dann diskret ins Schlafzimmer zurückziehen, um mich an
diesem köstlichen Glühwein dumm und dusslig zu trinken.«
    Sie stand getreulich zu ihrem
Wort. Als es auf neun Uhr zuging, verschwand sie mit einer Karaffe Glühwein im
Schlafzimmer. Sie lag auch anschließend im Bett, die Decke ordentlich bis zur
Taille hochgezogen, und ihre Brüste ragten stolz in die Höhe.
    »Paul, Darling«, sagte sie, und
ihre Worte klangen leicht verschwommen, »wenn du sehr viel Zeit mit diesem gräßlichen
kleinen Mann verbringst, schlafe ich vielleicht schon, wenn du hereinkommst. Du
hast doch nichts dagegen, wenn wir mal eine jungfräuliche Nacht verbringen? Ich
meine, wir können morgen immer noch alles nachholen.«
    »Du bist wirklich ein Herzchen,
Mandy«, sagte ich.
    »Ich weiß.« Sie streichelte
selbstzufrieden ihre rechte Brust.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer
zurück, nachdem ich der Versuchung, einmal schnell die Folgen der Reißverschlußverletzungen zu begutachten, widerstanden
hatte. Hicks wirkte überaus entspannt und saß mit ausgestreckten Beinen in
einem Sessel, ein Glas Bier in der Hand.
    »Sie muß einen gußeisernen Magen haben, Kollege«, sagte er. »Rotwein,
Cayenne-Pfeffer und heißes Wasser. Sie ist ausreichend blau, um ein Stahlfaß zum Vergammeln zu bringen.«
    Das Telefon zirpte. Da mein
Diener offensichtlich dienstfrei hatte, meldete ich mich selbst.
    »Mr. Donavan?« sagte eine
weibliche Stimme.
    »Hier ist Paul Donavan.«
    »Mein Name ist Colette Dorcas . Sie haben wahrscheinlich noch nie von mir gehört,
aber wir haben einen gemeinsamen Bekannten.«
    »Wirklich?« sagte ich höflich.
    »Archibald McLaren«, sagte sie
energisch. »Ist er im Augenblick bei Ihnen?«
    »Nein.«
    Sie seufzte leise. »Wir haben
ihn

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