Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
die Schreitenden zuvor von eurem Kommen in Kenntnis gesetzt hatte. So ist dieses rotäugige Ungeheuer für immer am Ufer der Orsa geblieben. Und er ist – wie ich voller Genugtuung gehört habe – einen ausgesprochen qualvollen Tod gestorben, denn der Turm hat es sich angelegen sein lassen, ihm für sein Sterben etliche Tage zu gewähren. Zu schade, dass du ihm nicht Gesellschaft geleistet hast.«
    »Ich bringe dich um, du Dreckstück!«, zischte Thia. Der grausame Hass, der in ihrem Innern brodelte, tauchte alles um sie herum in ein purpurnes Licht.
    »Du bist mir jederzeit willkommen«, höhnte Mithipha.
    Danach zerfloss das Silberfenster. Das Gespräch war beendet.
    Thia al’Lankarra starrte blind in die Dunkelheit. Von Krämpfen geschüttelt, biss sie sich auf die Unterlippe, um nicht wie eine verletzte Wölfin aufzuheulen.
    Alles in ihr drängte danach, dieses abgefeimte Biest von Mithipha in die Finger zu bekommen und ihr den gepflegten Hals durchzubeißen.
    Als ihr Atem wieder gleichmäßiger ging und ihr keine grellen Flecken mehr vor den Augen tanzten, wusste sie, was sie als Nächstes tun musste. Bedenkenlos verspritzte sie auch noch das restliche Wasser und rief Alenari.
    Diese saß an einem von Kerzen beleuchteten Tisch und arbeitete verschiedene Papiere durch. Bis eben hatte sie keine Maske getragen, jetzt aber griff sie danach. Und erst als sie sich vergewissert hatte, dass sie richtig saß, schenkte sie dem Ruf Thias Aufmerksamkeit.
    »Wie konntest du es wagen!«, spie sie aus.
    »Sei froh, dass wir beide die Sache überlebt haben«, parierte Thia. »Ich habe dir einen Vorschlag zu unterbreiten.«
    »Bitte«, erwiderte Alenari gelangweilt. »Aber erwarte nicht von mir, dass ich dir noch sonderlich wohlgesonnen bin.«
    »Nun hör aber auf! Du willst mir diese kleine Rauferei ja wohl nicht vorwerfen.«
    »Ich kann nicht gerade behaupten, dass mir und den überlebenden Auserwählten diese
kleine Rauferei
besonders gefallen hätte.« Alenari langte nach etwas, das Thia zunächst nicht sehen konnte, zeigte ihr dann aber einen zerbrochenen Pfeil, dessen Spitze ihr sattsam bekannt war. »Es kommt einem Wunder gleich, dass dieser Mann sein Ziel verfehlt hat. Du wolltest meinen Tod, das weiß ich genau. Und das werde ich dir nie verzeihen. Sobald ich dich vor mir habe, wirst du mir für dieses Verhalten Rede und Antwort stehen.«
    »Glaub mir, du wirst mich mit Samthandschuhen anfassen.«
    »Wie bitte kommst du denn auf diese Idee?«
    »Oh, ich denke da an die Wegblüten. Ich weiß jetzt, wie sie wieder aktiviert werden können. Dieser junge Heiler, der sich in meiner Gesellschaft befindet, hat mich auf den richtigen Weg gebracht.«
    »Red keinen Unsinn! Ihr seid beide viel zu schwach, um …«
    »Unsinn?«, fragte Thia mit hämischem Grinsen. »Immerhin bin ich jetzt hier, während du immer noch im Regenbogental festsitzt. Wie das wohl kommt? Ja, wenn auch du die Wegblüten benutzen könntest, sähe die Angelegenheit vermutlich völlig anders aus …«
    Schweigend legte Alenari den Pfeil auf die Papiere.
    »Komm zu mir«, sagte sie nach einer Weile. »Damit wir in aller Ruhe miteinander reden können.«
    »Nein. Aber ich werde mir deinen Vorschlag durch den Kopf gehen lassen. Und zu gegebener Zeit werde ich dich unter Umständen in das Geheimnis der Wegblüten einweihen. Allerdings nur dich.«
    »Als Gegenleistung wofür?«
    »Oh, mir schwebt da lediglich eine lächerliche Kleinigkeit vor: Mithiphas Kopf auf einem silbernen Tablett. Ihr Leben im Tausch gegen das Wissen, das ich dir anbiete.«
    Alenari schwieg erneut, diesmal noch länger.
    »Wir brauchen sie in diesem Krieg noch«, erklärte sie dann endlich. »Aber nach dem Sieg sollst du ihren Kopf haben.«
    »Geduld war schon immer meine starke Seite. Melde dich bei mir, wenn du der Ansicht bist, ihr hättet gewonnen.«
    »
Ihr?
Soll das heißen, du sagst dich von unserer gemeinsamen Sache los?«
    »Vorübergehend. Im Moment gilt mein vordringliches Interesse den Wegblüten und diesem jungen Heiler. Deshalb müsst ihr eine Weile ohne mich auskommen.«
    »Halt!« Alenari hinderte Thia mit einer energischen Handbewegung daran, den Verbindungszauber zu kappen. »Eine Frage sollten wir noch klären. Dieser Mann, der einen meiner Uyg ermordet hat … Für Mithiphas Kopf verlange ich nicht nur das Geheimnis der Wegblüten, sondern auch sein Leben.«
    »Das kannst du haben. Wo ist Rowan zurzeit?«
    »Er hat Alsgara verlassen, ein Teil seiner Armee hält nun

Weitere Kostenlose Bücher