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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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schützen.
    »Räumt das weg!«, verlangte Alenari von den beiden Nabatorern. »Sofort!«
    Mit bloßen Händen klaubten die zwei die Scherben auf und trugen sie in ihren Jacken hinaus. Einer von ihnen schnitt sich dabei, fluchte leise, setzte seine Arbeit jedoch fort, offenbar sogar noch flinker. In wenigen Minuten waren die Überreste des Spiegels beseitigt, worauf sich die Männer, die sich unter Alenaris Blick sichtlich unwohl fühlten, in den Gang zurückziehen durften.
    »Wie heißt du, Mädchen?«, fragte Alenari.
    Doch die Gefangene presste die Lippen lediglich noch fester zusammen.
    »Wenn du dich stur stellst und schweigst, schadest du dir nur selbst. Früher oder später werde ich deinen Namen ohnehin erfahren.«
    Das Mädchen linste vorsichtig zu der Maske hinüber, gleichzeitig lag in ihrem Blick jedoch auch Hoffnung. Alenari musste innerlich grinsen: Sie wusste, wo sie die Gefangene packen konnte.
    »Ich werde dich nicht umbringen«, versicherte sie. »Vorausgesetzt natürlich, du benimmst dich anständig.«
    Abermals erntete sie nur Schweigen als Antwort.
    »Du bekommst jetzt etwas zu essen. Das wirst du nicht ablehnen. So erpicht, wie du auf dein Leben bist, wäre es töricht, den Hungertod zu sterben. Außerdem würde ich ernstlich böse werden, solltest du diese Mätzchen nicht lassen. Dann würde ich dich eigenhändig füttern – und glaub mir, das wäre kein Vergnügen für dich.«
    »Warum hast du ihn umgebracht?«, fragte die Schreitende mit verräterisch zitternder Stimme.
    Zunächst begriff Alenari nicht einmal, wen sie meinte. Dann fiel ihr jedoch der Glimmende wieder ein, der sich in Begleitung des Mädchens befunden hatte.
    »Weil er keinen Nutzen für mich hatte«, antwortete sie.
    Mit diesen Worten verließ Alenari den Raum – nicht ohne einen letzten Blick auf die silberne Locke im schwarzen Haar der Gefangenen zu werfen.
    »Kadir«, sagte Alenari gleichsam abwesend.
    »Ja, Gebieterin?«
    »Hat jemand aus der Dienerschaft überlebt?«
    »Ja, Gebieterin. Mehr als zehn Mann. Wir haben noch keinen Befehl erhalten, was wir mit ihnen tun sollen. Die Herrin Batul wollte sie morgen freilassen.«
    »Wir brauchen den Gescheitesten von ihnen. Und vorzugsweise einen, der mit den Schreitenden gesprochen und seine Zeit nicht bloß in der Küche zugebracht hat.«
    »Ich werde anordnen, einen solchen Mann zu finden.«
    Daraufhin betrat Alenari das Arbeitszimmer, ließ dabei jedoch dem Uyg den Vortritt. In dem Raum wartete ein nicht sehr großer, sehniger Mann, dessen schmutzigen Umhang eine Stickerei zierte, die Stiefel sowie eine Wolke darstellte. Die dunklen Augen glitten über die Verdammte hinweg, hafteten jedoch etwas länger auf der Maske, als es der Anstand eigentlich erlaubte. Schließlich verbeugte er sich.
    »Ich befinde mich in einer schwierigen Lage, Dämonenbeschwörer«, eröffnete Alenari das Gespräch, nachdem sie Platz genommen hatte. »Meine Auserwählten glauben, dass du ein Spion bist.«
    »Und Ihr, Sterngeborene? Teilt Ihr diese Meinung ebenfalls?«
    Bei der Nennung dieses Namens musterte die Verdammte ihr Gegenüber eingehend.
    »Wie heißt du?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Giss.«
    »Du weißt also, wie ich unter meinesgleichen genannt werde. Das gereicht dir zur Ehre, Dämonenbeschwörer Giss. Es entbindet dich indes nicht von der Pflicht, meine Fragen zu beantworten. Weshalb bist du ins Regenbogental gekommen?«
    Durch die Tür in Alenaris Rücken trat nun Kadir lautlos ein.
    »Das ist kein Geheimnis«, antwortete Giss leichthin. »Ich sollte einen Brief ins Regenbogental bringen.«
    »Wo ist dieser Brief jetzt?«
    »Ich habe ihn vernichtet, als mir klar wurde, dass die Schreitenden diesen Ort verlassen haben«, erklärte er mit fester Stimme. »Was in ihm stand, weiß ich nicht.«
    »Umso schlimmer für dich«, entgegnete Alenari. »Woher bist du gekommen?«
    »Aus Alsgara.«
    »Wie ist es dir gelungen, die belagerte Stadt zu verlassen?«
    »Ich hatte Glück und fand ein Schiff.«
    »Weshalb bedienst du dich dieser Maskerade?«
    »Es ist nicht ungefährlich, im purpurnen Umhang durch die Lande zu ziehen, Sterngeborene.«
    Der Mann sprach ruhig, auf seinem Gesicht spiegelte sich keine Furcht.
    »Die Tracht gefällt mir. Ich bin bereit, sie gegen frische Kleidung einzutauschen.«
    »Wenn es Euch beliebt«, antwortete Giss.
    »Das tut es.«
    Sie nickte dem Nekromanten zu, der dem Mann daraufhin mit deutlicher Missbilligung den Stab des Dämonenbeschwörers

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