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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sie kalt. »Deshalb kannst du dir vermutlich ausmalen, welche Wut ich auf denjenigen habe, der sie und Talki umgebracht hat.«
    Es kostete mich einige Mühe, gelassen fortzufahren: »Du weißt, wer das war?«
    »Nein«, gab sie bedauernd zurück. »Es kann sonst wer gewesen sein. Auf dem Anwesen haben sich allerlei Gäste herumgetrieben.«
    Mir fielen sofort die Angehörigen des Turms ein, deren Leichen ich dort entdeckt hatte.
    »Vielleicht war es Rowan. Zuzutrauen wäre es ihm, vor allem wenn er sein letztes bisschen Hirn eingebüßt haben sollte. Oder Alenari, obwohl ihr das im Grunde nicht ähnlich sieht. Auch Ley käme infrage, sofern er seine Truppen allein gelassen hat. Ja, sogar Mithipha, falls sie unvermutet zu etwas Verstand gekommen sein sollte, was ich persönlich jedoch bezweifle. Möglicherweise haben wir es aber auch mit einem Aufstand der Auserwählten zu tun, vielleicht wollten die ja nicht länger unter unserer Fuchtel stehen. Wer auch immer es getan hat, muss kurz vor mir auf dem Anwesen eingetroffen sein. Und ist nach der Tat sehr geschickt verschwunden.«
    »Aber wie?«
    »Hast du den verbrannten Kreis auf dem Boden gesehen?«
    »Ja.«
    »Er bedeutet, dass der Mörder einen Weg genommen hat, der gewöhnlichen Menschen verschlossen ist. Der Kerl kann jetzt sonst wo sein. Ihn aufzuspüren, wird uns einige Mühe kosten.«
    Auf dieses
wir
ging ich nicht ein, schließlich konnte sich unser Verhältnis schlagartig ändern – und dann wäre die Verdammte womöglich nicht mehr eine so freundliche, hilfsbereite Frau. Nicht auszuschließen, dass sie nach einem solchen Wandel sogar den Wunsch hegte, mir den Kopf abzureißen. Typhus musste jedoch ahnen, in welche Richtung meine Gedanken wanderten, denn sie warf einen beredten Blick auf den Funkentöter, der an meinem Gürtel baumelte.
    »Bist du uns die ganze Zeit gefolgt?«, fragte ich.
    »Ja. Vom Anwesen aus.«
    »Ich habe in dem Haus die Leichen von einer Schreitenden und zwei Glimmenden entdeckt. Können sie etwas mit der Geschichte zu tun haben?«
    »Du hast eine entschieden zu hohe Meinung vom Turm«, fuhr sie mich an. »An dem Tag, an dem eine der Schreitenden imstande ist, jemanden wie Talki zu vernichten, schließe ich mich den Priesterinnen des Meloth an, das schwöre ich. Die Magie, die auf dem Anwesen zur Anwendung kam, hat nichts mit den kläglichen Zaubereien der Schreitenden von heute gemein. Das war ein dunkler Funke. Nein, ich vermute eher, Talki hat die Funkenträger aus dem Turm für ihre eigenen Zwecke eingespannt. Von Zeit zu Zeit labte sie sich gern an fremder Kraft.«
    »Ich bin auch auf etliche tote Nekromanten gestoßen. Die haben purpurrote oder grüne Gürtel getragen. Die mit den grünen Gürteln gehörten zu Lepra, oder? Aber wessen Gesindel trägt purpurrote Gürtel?«
    Sie legte einen Ast weg, auf dem noch zwei Stück Fleisch steckten.
    »Meins«, räumte sie widerwillig ein.
    Ghbabakh schwirrte irgendwo im Schatten herum, machte nun aber mit einem Geräusch auf sich aufmerksam, damit ich wusste, er würde mir gegebenenfalls Hilfe leisten. Ich nahm es zur Kenntnis, beherrschte mich jedoch und wartete auf Typhus’ Fortsetzung der Geschichte.
    »Diejenigen, die uns besonders nahe stehen, bringen das mit einer bestimmten Farbe des Gürtels zum Ausdruck. Grün ist den Auserwählten Talkis vorbehalten, Gelb denen Mithiphas, Blau steht für die Nekromanten Alenaris, Schwarz für Rowans, Weiß für die Diener Leys und Purpurrot für meine. Allerdings habe ich meine Nekromanten nicht mehr gesehen, seit wir die Burg der Sechs Türme eingenommen haben. Ich hatte sie zu Alenari nach Altz geschickt, damit sie diese nach Gash-shaku begleiten.«
    »Ach ja?«, spie Shen aus, der sich jetzt zu uns gesellte und von unserem Koch Yumi sein Fleisch entgegennahm. »Und das sollen wir dir glauben? Dass du mit alldem nichts zu tun hast?«
    »Du solltest deinem Freund einen Maulkorb verpassen, Ness«, sagte Typhus.
    »Gut, mag sein, dass sie die Wahrheit sagt«, wandte sich Shen an mich, ohne auf die Verdammte einzugehen. »Aber wenn du mich fragst, will sie uns von der Spur abbringen. Oder mit unserer Hilfe mit der Verdammten Blatter abrechnen.«
    »Was bist du nur für ein törichter Junge!«, brachte Typhus unter schallendem Gelächter hervor. »Mit deiner hohen Meinung von dir selbst stellst du ja sogar noch Rowan in den Schatten! Und der ist schon anmaßend bis zum Dorthinaus! Ich halte euch zwar durchaus für Männer, mit denen zu rechnen ist,

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