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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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zu mir hast du dich schließlich keiner Gefahr ausgesetzt.«
    »Sicher, es bestand die Möglichkeit, dass du verletzt werden würdest«, erwiderte sie gelassen. »Aber nach Talkis Tod hätte eine beachtliche Menge Kraft freigesetzt werden müssen. Die hätte ausreichen sollen, alle Wunden zu heilen.«
    Rowan schluckte seine Erwiderung hinunter, lief puterrot an, drehte sich um und schlug mit einem Zauber auf eine Kiefer ein. Der Baum erzitterte vom Stamm bis zum Wipfel, knarzte und zerbarst in zwei Hälften.
    »Machst du dich über mich lustig?«, wandte er sich wieder an Mithipha.
    »Das würde ich doch niemals wagen, Rowan«, säuselte diese. »Im Übrigen verstehe ich nicht, was du meinst.«
    »Dass wir nicht einen Tropfen Kraft bekommen haben, das meine ich!« Er sah ihr fest in die Augen, runzelte dann aber die Stirn und fuhr mit ruhigerer Stimme fort. »Was ist? Hast du das etwa nicht gewusst?!«
    »Nein, davon hat mir Alenari kein Wort gesagt. Das Einzige, was sie mir erzählt hat, ist, dass Talki tot ist.«
    »O ja. Mittlerweile dürften sich bereits die Aasgeier an ihr laben. Schade. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, dann hätte ich mir ihre Eingeweide gern selbst gesichert. Um damit mein Zelt zu schmücken!«
    »Würdest du mir jetzt endlich erzählen, was genau sich auf dem Anwesen abgespielt hat?«, fragte Mithipha, die den widerlichen Leidenschaften ihres Gegenübers keinerlei Neugier entgegenbrachte.
    »Zunächst gestaltete sich alles so, wie du es vorausgesagt hast«, antwortete er. »Talki war durch Alenari abgelenkt und rechnete überhaupt nicht damit, dass auch ich ihr einen kleinen Besuch abstatte.« Er grinste zufrieden. »Ihre Auserwählten waren auf unserer Seite. Du hast Hamsy wirklich von unserer Sache überzeugt, meinen Glückwunsch.«
    Daraufhin neigte Mithipha bescheiden den Kopf, um sich für dieses Kompliment zu bedanken, selbst wenn es ihr nichts bedeutete.
    »Dann lief jedoch etwas aus dem Ruder«, fuhr Rowan fort und ballte die Hände zu Fäusten. »Die alte Hexe musste gespürt haben, dass auch ich anwesend war. Das hat sie offenbar misstrauisch werden lassen. Zumindest hat sie danach einen Schild gewirkt. Und den konnten weder Alenari noch ich durchbrechen. Unsere Kraft reichte lediglich aus, ihren Angriff abzuwehren.«
    »Am Ende habt ihr es aber doch geschafft …«
    »Nein.«
    »Warum ist sie dann tot, während ihr lebt? Wenn es sich so verhält, wie du sagst, müsste es doch genau umge…«
    »Vertrau dem Reich der Tiefe deine Überlegungen an, aber verschone mich damit!«, unterbrach Rowan sie barsch. »Wenn da nicht ihre Schülerin gewesen wäre …«
    »Halt!«, fiel ihm nun Mithipha ins Wort. »Was für eine Schülerin?!«
    »Offenbar warst du nicht der einzige Schützling unserer hochverehrten Heilerin«, höhnte Rowan. »Und glaub mir, diese Schülerin hat mich weit mehr verblüfft als die Entdeckung … deines wahren Charakters.«
    Mithipha verzog nicht eine Miene. Rowan hatte ihr Geheimnis an dem Tag erfahren, als Alenari und sie ihn in ihre kleine Verschwörung einbezogen hatten. Zuvor hatte er sie – genau wie Thia! – stets für eine ausgemachte Närrin gehalten.
    Im Grunde hatte ihr diese Einschätzung nichts ausgemacht. Doch nachdem sie jahrhundertelang tagein, tagaus die Rolle der einfältigen Grauen Maus gespielt hatte, hing ihr diese Komödie allmählich zum Halse heraus. Und all das nur, weil Talki keine kluge Schülerin an ihrer Seite ertrug. Bei ihrem Misstrauen hätte die alte Spinne niemals eine starke oder eigenständige Persönlichkeit in ihrer Nähe geduldet. Deshalb hatte sich Mithipha verstellen und zu einer anderen werden müssen, um das Vertrauen Talkis zu gewinnen.
    »Bist du sicher, dass es keine Schreitende war, die Talki mal wieder umgeschmiedet hat?«
    »Stell nicht so dumme Fragen!«, fuhr er sie an. »Ich weiß genau, wie ein Weibsbild nach einer Umschmiedung durch die Alte aussieht! Davon konnte bei dieser Frau keine Rede sein! Zunächst hatten Alenari und ich sie für eine Dienerin gehalten.«
    »Offenbar ein Irrtum.«
    »Wie scharfsinnig du sein kannst!«, giftete er, und in seinen Augen blitzte Hass auf Mithipha, aber auch auf jene Unbekannte auf. »Als ihr Funken aufloderte … war dieser ebenso dunkel wie licht.«
    »Diese alte Vettel!«, spie Mithipha aus und gab die Rolle der freundlichen Frau damit endgültig auf.
    Nicht nur, dass Talki eine Frau gefunden hatte, die sie hatte ausbilden können, nein, sie hatte sie obendrein derart gut

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