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Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch

Titel: Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Doyle
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bilden wollte —, sagte ich, was ich sehr früh während meiner Deutschwerdung gelernt hatte: » WEIL ES VERBOTEN IST !«
    Mit dieser Antwort war Joshua nicht gerade zufrieden. Ich schon. Wie leicht ich »weil es verboten ist« gesagt hatte, hatte mich selbst beeindruckt.
Wow!
, dachte ich,
vielleicht ist meine Deutschwerdung viel weiter vorangeschritten, als ich gedacht hatte?
Vielleicht werde ich doch noch in diesem Leben lernen, nackt an Deutschlands FKK -Stränden entlangzulaufen — ohne Angst vor kritischen Blicken. Und ohne Angst, verhaftet zu werden.
    Aber diese 1:1-Übersetzungen waren nicht nur das Ergebnis von Joshuas Pubertät. Solche Fehler machte er bereits, als er noch klein war. Er ging aufs Klo und sagte: »I have to go on the toilet!« Und fast jedes Mal, wenn er das sagte, berichtigte ich ihn: »No, Joshua, you don't have to go ON the toilet. You have to go IN the toilet. (Zumindest hoffte ich das.) Weitere Diskussionen fanden meistens nach den Toilettenbesuchen statt und liefen folgendermaßen ab:
    »Joshua ...«
    »Yes, Dad?«
    »You said: ›On the toilet‹ again.«
    »Really?«
    »Yes, really.«
    »So what?«
    »What do you mean with ›So what?«‹
    »Is it really important, Dad? Being ON the toilet or IN the toilet?«
     
    Mensch, bin ich froh, dass wir solche Gespräche heute hinter uns haben. Und ich kann an dieser Stelle nur erwähnen, dass Joshua diesen Fehler nicht mehr macht. Nein, sein Englisch ist viel besser geworden, weswegen er ganz andere sprachliche Möglichkeiten hat als früher. Deswegen sagt er heute, wenn er aufs Klo gehen muss: »Dad, I have to take a shit.«
    Okay, zugegeben: Schön ist dieser Satz nicht und überhaupt nicht mit meinem Favoriten »Ich muss mein Geschäft verrichten« vergleichbar, aber im Hinblick auf die amerikanische Umgangssprache muss ich als Muttersprachler sagen: Der Satz ist vollkommen korrekt.
    Mein Onkel Joe, der vor Jahren eine eigene Sprachschule leitete und nun seit Jahren an einer sehr renommierten High School in New Jersey als Spanischlehrer lehrt, versteht etwas vom Sprachenlernen. Als ich anfing, mich der deutschen Sprache zu nähern, gab er mir auch viele Tipps, die mir die Last des Lernens ein bisschen erleichterten. Und aus seinen vielen Tipps entwickelte sich »Señor Murphy's Law of Language Acquisition«. Eine Liste von zehn »Gesetzen«, die seine Schüler befolgen sollten, um besser und schneller Spanisch sprechen zu können. Vielleicht helfen Ihnen diese Gesetze auch. Und hier sind sie:
     
    Senor Murphy's Law of Language Acquisition:
    Keine englische Unterhaltung während des Spanischunterrichts!
    Man muss seine Englischkenntnisse nicht im Spanischunterricht »üben«.
Rede so viel wie möglich auf Spanisch!
    Ebenso wichtig ist es, die Sprache, die man gerade lernt, mindestens zehn Minuten pro Tag zu hören, zu lesen und zu schreiben.
Trau dich, linguistische Risiken einzugehen!
    Es ist sogar okay, sich dabei ein bisschen dämlich zu fühlen. Ein solches Verhalten beweist nur, dass du mutig bist.
Zähl nicht deine Fehler!
    Keine Angst, denn auch wenn du versuchst, keine Fehler zu machen, wird es dir trotzdem passieren.
Am Anfang wird und soll vieles schiefgehen!
    Durch häufiges Ausprobieren wirst du viel Neues entdecken.
Wenn du Fehler machst, lach darüber!
    Und wenn deine Freunde ebenfalls Fehler machen, dann lach auch da drüber. Denn Lachen macht locker.
Nimm so viel Hilfe von anderen an wie möglich!
    Ein erschöpfter Schwimmer greift auch nach jedem Rettungsring.
Jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit des Lernens!
    Du kannst immer von neuem anfangen.
JETZT ist immer die beste Zeit, die neue Sprache zu üben!
    Speak now and forever hold forth in your new language.
Alles, was RICHTIG sein kann, wird RICHTIG sein!
    Tue alles, was möglich ist, um dich in der fremden Sprache verständlich zu machen. Sei kreativ!

Redewendungen/Sayings
    Ich liebe es, neue Redewendungen zu lernen, denn jedes Mal habe ich das Gefühl, dass mir die deutsche Sprache weniger und weniger fremd und mehr und mehr zu meiner wird. Es ist wie mit einer zweiten Haut. Oder sagen wir eher wie mit einem selbstgestrickten Pulli, den ich gerne anziehe, wenn es draußen kalt und nass ist. Und mit jeder weiteren Redewendung, die ich dazulerne, fühlt sich der Pulli besser an. Aber wie bei allen selbstgestrickten Sachen braucht es Zeit, viel Zeit, um aus ein bisschen Wolle einen kompletten Pulli zu stricken.
    Eines Tages sagte jemand zu mir - als ich mich noch

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