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Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch

Titel: Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Doyle
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Aber die Frau aus Kansas blieb einfach sitzen. Und weil sie so lange regungslos auf dem Toilettensitz gesessen hatte, war ihre Haut allmählich mit der Toilettenbrille zusammengewachsen. Die von ihrem Freund - nach zwei Jahren! - alarmierte Feuerwehr war nicht in der Lage, die Frau von der Toilettenbrille zu trennen und sah sich letztendlich genötigt, den ganzen WC -Sitz abzuschrauben und die Frau mitsamt der Brille ins Krankenhaus zu fahren. Die Frau würde wahrscheinlich immer noch auf dem WC sitzen, wenn sich ihr Freund nicht bei der Polizei gemeldet hätte. Als er gefragt wurde, was er für einen Notfall zu melden hätte, sagte er ganz trocken: »Irgendetwas stimmt mit meiner Freundin nicht.«
    Na ja, wenn das kein beklopptes Paar ist, dann weiß ich auch nicht.
     
    Aber es sind auch Anwälte und Richter, die für dieses Bild sorgen, das der Rest der Welt von uns hat. Zum Beispiel, indem sie bekloppte Gesetze verabschieden oder die alten, bekloppten Gesetze, die schon seit Jahrzehnten existieren, nicht aus den Gesetzbüchern streichen.
     
    Hier einige Beispiele:
     
    Alaska:
    In Fairbanks dürfen Bewohner es nicht zulassen, dass sich Elche auf offener Straße paaren.
    Florida:
    Ledige, geschiedene oder verwitwete Frauen dürfen an Sonn- und Feiertagen nicht mit dem Fallschirm springen.
    Idaho:
    In Coeur d'Alene steht Sex im Auto unter Strafe. Polizisten, die die »Täter« ertappen, müssen vor der Festnahme jedoch hupen und dann drei Minuten warten, bevor sie näher kommen.
    Kansas:
    In Wichita sind Misshandlungen durch die Schwiegermutter kein Scheidungsgrund.
    Kentucky:
    Frauen dürfen nicht im Badeanzug auf die Straße - es sei denn, sie wiegen weniger als 42 beziehungsweise mehr als 92 Kilo. Oder sie sind bewaffnet.
    Missouri:
    In St. Louis darf die Feuerwehr Frauen nur dann aus brennenden Häusern retten, wenn sie vollständig bekleidet sind.
    Oregon:
    In Willowdale dürfen Ehemänner beim Sex nicht fluchen.
    South Carolina:
    Ohne offizielle Erlaubnis darf niemand in Abwasserkanälen schwimmen.
    Washington, D. C.:
    Sex ist nur in der Missionarsstellung erlaubt, alle anderen Positionen stehen unter Strafe.
    Und last but not least der Beweis, dass wir Amis tatsächlich bekloppt sind, dieses Gesetz aus Wisconsin:
    In Connorsville dürfen Männer ihr Gewehr nicht abfeuern, während ihre Partnerin einen Orgasmus bekommt.
    Dem braucht man nichts mehr hinzuzufügen, oder?

Patriotismus/Patriotism
    In Amerika ist es viel leichter als in Deutschland, patriotisch zu sein. Denn in den USA gibt es keine »Patriotismus-Debatten« wie hier in Deutschland, wo sehr ernsthafte Menschen mit ernsthaften Mienen stundenlang ernsthafte Fragen diskutieren wie: »Dürfen wir unsere Nationalfahne auf offener Straße schwenken? Und wenn ja, wie oft? Und wie intensiv?« Selbst die regierungskritischen Amerikaner bezeichnen sich als patriotisch und holen an unserem höchsten Nationalfeiertag, dem 4. Juli, ihre Flagge aus der Garage, um sie am Haus zu befestigen oder auf einer Parade zu schwenken.
     
    Bereits in der Grundschule wusste ich, dass unsere Fahne 50 Sterne hat wegen unserer 50 US -Bundesstaaten und 13 abwechselnd rote und weiße Streifen wegen der 13 Gründungsstaaten. Später lernte ich, dass die Farbe Rot in der Fahne für Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit steht, die Farbe Weiß für Reinheit und Unschuld und die Farbe Blau für Wachsamkeit, Beharrlichkeit und Gerechtigkeit. Ich wusste zwar nicht, wo Deutschland, Frankreich und Spanien auf einer Landkarte zu finden waren, aber was diese Farben bedeuteten, das wusste ich, denn unsere Nationalflagge nimmt man in Amerika sehr ernst.
     
    In Deutschland ist der Umgang mit der eigenen Fahne dagegen viel schwieriger als in Amerika. Man hält eine Deutschlandfahne in der Hand, und plötzlich kommt man
sich ein bisschen seltsam vor. Und wenn man sie dann auch noch hin- und herschwenkt, kommt man sich richtig seltsam vor. Einer deutschen Freundin ging es genau so, als wir bei der WM in Deutschland zum »Public Viewing« gehen wollten. Sie fragte mich tatsächlich, ob sie eine Deutschlandfahne mitnehmen sollte.
    »Ja, natürlich«, riet ich ihr. »Natürlich solltest du eine Deutschlandfahne mitnehmen, denn sie symbolisiert nicht nur deinen Glauben an eure Mannschaft, sondern auch an dein Land.«
    Sie seufzte nur und sagte: »Mensch, John, bei euch Amis ist das alles viel unkomplizierter als bei uns.«
     
    Wie unkompliziert das auch in Deutschland ablaufen kann, sah man bei

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